1.3.16

 

Auf den Spuren der Arche Noah

kreuz und quer macht sich auf die Suche nach Spuren der legendären Arche Noah und der Sintflut, die nicht nur in der Tradition der abrahamitischen Religionen eine Rolle spielt. 

In vielen Religionen wird die Geschichte einer großen Flut überliefert – nicht nur im Judentum, im Christentum und im Islam. Ob in dieser Erzähltradition Erinnerungen an historische Ereignisse bewahrt wurden, ist höchst umstritten. Dennoch machen sich bis heute Abenteurer ebenso wie Forscher auf die Suche nach den Überresten der Arche.
Wrack der Arche auf dem Berg Ararat?: „Am siebzehnten Tag des siebenten Monats setzte die Arche im Gebirge Ararat auf“, heißt es im biblischen Buch Genesis, Kapitel 8, Vers 4. Joanna Lumley folgt diesem Hinweis – und reist in den Osten der heutigen Türkei. Dort, auf dem Ararat, dem Pilgerziel von Gläubigen und Abenteurern, stößt sie auf eine auffällige, 133 Meter lange Steinformation, die bei gutwilliger Betrachtung den Umriss eines Schiffes erkennen lässt. Strandete hier die Arche Noah? Der renommierte Geologe Murat Avci erklärt, was es mit dieser „Ararat-Anomalie“ auf sich hat.
Indische Sintflut-Traditionen im Hinduismus: Nicht nur im Judentum und im Christentum findet man die Geschichte Noahs. Auch der Koran kennt den Propheten Noah. In dem Heiligen Buch des Islams findet die Reise Noahs aber am Berg Judi, 560 Kilometer weiter südlich, ihr Ende. Zwar gibt es ein paar Abweichungen zur biblischen Version, doch handelt es sich offensichtlich um dieselbe Erzähltradition.
Der Zusammenhang, der bei den drei abrahamitischen Religionen geschichtlich gut erklärt werden kann, ist bei hinduistischen Traditionen aber doch erstaunlich: Denn auch dort gibt es Überlieferungen über eine Sintflut. Könnte sie in Verbindung mit den Geschichten in der Bibel und im Koran stehen? Diese Frage führt Joanna Lumley weiter nach Indien.
Tafel 11 des Gilgamesch-Epos: Die ältesten Überlieferungen einer Sintflut findet man jedoch in sumerisch-akkadischen Texten, also mesopotamischen Traditionen, deren Entstehung bis 2500 vor Christus oder noch weiter zurückgehen könnte und die ihren wohl berühmtesten Niederschlag im Gilgamesch-Epos gefunden haben. Lumley pilgert ins British Museum, wo die „Tafel 11“ dieses Keilschrifttextes mit der Fluterzählung aufbewahrt wird.
Indien, Mesopotamien, Oman: „Wie soll man sich eine solche Sintflut vorstellen, falls sie einen historischen Hintergrund hat? Mesopotamien, die Region rund um die Flüsse Euphrat und Tigris, der Ort, an dem viele die historische Stätte der Sintflut sehen, soll Aufschluss geben. Die Region zählt neben dem Indus-Tal zu einem der wichtigsten kulturellen Entwicklungszentren des Alten Orients.
Vor 5.000 Jahren herrschte reger Handel zwischen diesen beiden Regionen – zumeist über Seehandelswege. War die Geschichte über die große Sintflut ein blinder Passagier auf diesen Schiffen? Wie sahen Schiffe zu jener Zeit überhaupt aus? Wie realistisch sind heutige Abbildungen der Arche? Und was bleibt, unbeachtet der Frage nach der möglichen Faktizität einer frühen Flutkatastrophe, als ethische Botschaft der bis heute faszinierenden Sintflutgeschichte? Im Oman, in der Stadt Maskat, findet Joanna Lumley Antworten auf diese Fragen.


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