12.3.16

 

Nikolaus Harnoncourt ist tot

Nach bereits erfolgten Programmänderungen in memoriam Nikolaus Harnoncourt würdigt der ORF den bedeutenden österreichischen Dirigenten auch in den kommenden Stunden und Tagen mit zahlreichen Sendungen in TV und Radio.
„Kulturmontag“ mit Nachruf und Porträt in ORF 2, „Kultur Heute Spezial“ in ORF III, „Menschenbilder“ in Ö1
Im Rahmen des „Kulturmontag“ – ab 22.30 Uhr in ORF 2 – steht neben einem Nachruf die 2014 zum 85. Geburtstag des Stardirigenten entstandene musikalische Biografie „Nikolaus Harnoncourt – Die Musik meines Lebens“ (23.25 Uhr) von Günter Schilhan auf dem Programm, für die der Künstler eine Werkauswahl der für ihn bedeutendsten Musikstücke zusammengestellt hat. Der Film ist außerdem am Sonntag, dem 13. März 2016, um 19.30 Uhr in ORF III zu sehen. Ebenfalls heute noch widmet ORF III Nikolaus Harnoncourt um 19.50 Uhr ein „Kultur Heute Spezial“, in dem Ani Gülgün-Mayr in Gedenken an den außergewöhnlichen Musiker mit Barbara Rett, Startenor Michael Schade, Leiter des Arnold Schoenberg Chors Erwin Ortner und Fagottist und Dirigent Milan Turković spricht. Auch Ö1 gedenkt heute, um 16.00 Uhr, des Dirigenten mit einer „Menschenbilder“-Ausgabe aus dem Jahr 1994 von Mirjam Jessa. Der 1993 zum „Dirigenten des Jahres“ gewählte Harnoncourt hatte bereits damals schon alles erreicht, was sich ein Dirigent wünschen konnte. Und doch blieben Wünsche offen. Der „Revolutionär wider Willen“ zog 1994 in der Sendung eine Zwischenbilanz.

Mittwoch, 9. März: „Opernwerkstatt“ in Ö1
Ö1 wiederholt weiters am Mittwoch, dem 9. März, eine „Opernwerkstatt“ (19.30 Uhr) aus dem Jahr 2002, in der Nikolaus Harnoncourt Gast von Haide Tenner im Rahmen einer Veranstaltung der Freunde der Wiener Staatsoper war.

Sonntag, 13. März: weiteres Filmporträt und Salzburger-Festspiel-Konzert in ORF 2;
Doku und Mozart-Sinfonien in ORF III

Die monothematische „matinee“ am Sonntag, dem 13. März, zeigt das bereits 2009 produzierte Porträt „Nikolaus Harnoncourt – Eine Reise ins ICH“ (9.05 Uhr, ORF 2), das die große Leidenschaft und den flammenden Ernst des Musikers spürbar machte. Danach steht ein Ausschnitt des von Harnoncourt dirigierten Eröffnungskonzerts der Salzburger Festspiele 2013 mit den Wiener Philharmonikern und Joseph Haydns „Die vier Jahreszeiten“ auf dem Programm. 

Auch ORF III bietet am 13. März – neben dem bereits erwähnten Porträt „Nikolaus Harnoncourt – Die Musik meines Lebens“ (19.30 Uhr) – weiteres Programm in memoriam: Unter dem Titel „Nikolaus Harnoncourts Mozart-Vermächtnis“ (20.15 Uhr) sind die als Highlight der styriarte 2014 aufgeführten letzten drei Sinfonien des Komponisten zu sehen, die Harconcourt als geschlossenen Zyklus deutete. Das Konzert des Concentus Musicus wurde damals im Rahmen der „ORF Steiermark Klangwolke“ an öffentlichen Plätzen erlebbar gemacht.

Sonntag, 24. April: „Le nozze di Figaro“ von den Salzburgern Festspielen 2006 in 3sat
Mit der Oper „Le nozze di Figaro“ hieß es 2006 „Vorhang auf“ für die neue Spielstätte in Salzburg – das „Haus für Mozart“. Am Pult der Wiener Philharmoniker stand Nikolaus Harnoncourt. In der Rolle der Susanna brillierte Anna Netrebko, den Figaro an ihrer Seite verkörperte der italienische Bassbariton Ildebrando d'Arcangelo, Bo Skovhus den Grafen Almaviva, seine Gräfin war Dorothea Röschmann, den Cherubino gab Christine Schäfer. 

Weitere 3sat-Programmpunkte in memoriam Nikolaus Harnoncourt sind geplant.




 

Nikolaus Harnoncourt - Die Musik meines Lebens

Anhand von nie gezeigten Fotos und Dokumenten aus dem Familienarchiv, Konzertausschnitten, Probenarbeiten und persönlichen Kommentaren erzählt diese Fernseh-Dokumentation das Leben des kürzlich verstorbenen Dirigenten Nikolaus Harnoncourt.

 In memoriam Nikolaus Harnoncourt

 Mehr

Dass das Leben des am 5. März 2016 verstorbenen Künstlers Nikolaus Harnoncourt seit frühester Kindheit von Musik geprägt war, ist kein großes Geheimnis. Weitgehend unbekannt ist jedoch, dass bestimmte Komponisten und sogar einzelne Musikstücke verschiedene Lebensphasen Harnoncourts bestimmten oder ihnen eine entscheidende Wendung gaben. Seine frühen Kindheitserinnerungen sind geprägt von den Melodien George Gershwins, die sein Vater für die Familie am Klavier im Grazer Palais Meran intonierte.
Eine Radioübertragung von Beethovens 7. Symphonie gab 1947 den entscheidenden Impuls für seinen Berufswunsch: Er wollte Cellist in einem Orchester werden. Seine Karriere als Orchestermusiker beendete er abrupt nach einer Aufführung von Mozarts g-Moll-Symphonie, die nach der Meinung Harnoncourts völlig falsch interpretiert worden war. In den folgenden Jahrzehnten erschuf sich Harnoncourt, zuerst noch als Cellist, dann als Dirigent, seinen eigenen musikalischen Kosmos. Er folgte nur den Leitgestirnen der Musikgeschichte: Monteverdi, Bach, Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Offenbach, Strauss, Bizet, Smetana, Dvorak oder auch Gershwin im beginnenden 20. Jahrhundert. Musikhistorisch und biografisch schließt sich hier der Kreis in Harnoncourts Leben.
Für "Nikolaus Harnoncourt - Die Musik meines Lebens" stellte der Künstler selbst eine Werkauswahl der für ihn bedeutendsten Musik seines Lebens zusammen. Von der Kindheit bis zur Gegenwart reicht diese musikalische Biografie, die anhand von Konzertausschnitten, Probenarbeiten und persönlichen Kommentaren des Stardirigenten einen Bogen über sein Leben und gleichzeitig über die Musikgeschichte spannt.


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