9.6.16
Sinn und Sinnlichkeit
Der Rumi-Preisträger Ahmad Milad Karimi über das "genuin Islamische".
Über den Koran, die Heilige Schrift der Muslime, wird nicht nur außerislamisch heiß diskutiert, auch innerislamisch gibt es unterschiedliche, teils widersprüchliche Auslegungen, die von einem wortwörtlichen Verständnis bis zu einer historisch-kritischen Betrachtung reichen. Die Schrift selbst gilt als Offenbarung des Wortes Gottes, als unveränderlich und deshalb auch als schwer übersetzbar oder übertragbar.
Dennoch oder gerade deshalb hat der Islamwissenschafter und Dichter Ahmad Milad Karimi den Koran vor einigen Jahren vollständig und neu übersetzt. "Das Arabische ist ganz eigentümlich, aber das Deutsche ist nicht weniger schön", sagt Karimi in einem seiner Interviews über die Herausforderung, das Wort Allahs, das Wort Gottes ins Deutsche zu übertragen. Für seine wissenschaftliche Publikation "Hingabe. Grundfragen der systematisch-islamischen Theologie" hat der 37-jährige afghanisch-deutsche Religionsphilosoph und Autor, der an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster lehrt, kürzlich den diesjährigen "Maulana Dschalaluddin Rumi"-Preis der deutschen Stiftung für islamische Studien erhalten. TAO porträtiert Milad Karimi anlässlich des Beginns des muslimischen Fastenmonats Ramadan.
Mehr
Im Gespräch
"Osama Bin Laden war ein militanter Nihilist" - Günter Kaindlstorfer im Gespräch mit Milad Karimi, Religionsphilosoph, Islamwissenschafter, Koran-Übersetzer, Dichter und Verleger
"Ich bitte um Asyl!" Mit diesen Worten ersuchte der 14-jährige Afghane Milad Karimi 1993 um Einlass in das Asylwerberlager Schwalbach bei Frankfurt am Main. Heute ist der 36-Jährige einer der prominentesten Islamwissenschafter Europas. Als Professor für islamische Philosophie an der Uni Münster gehört Karimi zu denen, die sich engagiert und wortgewaltig für einen toleranten und weltoffenen Islam einsetzen.
In seiner Autobiografie "Osama bin Laden schläft bei den Fischen - Warum ich gerne Muslim bin und was Marlon Brando damit zu tun hat" berichtet Milad Karimi von den schicksalhaften Wechselfällen seines Lebens: von seiner Kindheit in Kabul, von den Strapazen der Emigration und von den Mühen der Integration in seinem neuen Heimatland.
Im Gespräch mit Günter Kaindlstorfer spricht Milad Karimi Osama bin Laden und den Terrormilizionären des IS jede Berechtigung ab, sich auf die Werte des "wahren Islam" zu berufen: "Der Islam ist eine Religion der Hingabe. Mit ihrer Haltung zur Schöpfung leugnen Salafisten und Dschihadisten den Schöpfer. Osama bin Laden hatte keinerlei Recht, sich auf den Islam zu berufen: Er war ein militanter Nihilist."
Ahmad Milad Karimi
Kalliope - Zeitschrift für Literatur und Kunst
Westfälische Wilhelms-Universtiät Münster - Zentrum für Islamische Theologie
Über den Koran, die Heilige Schrift der Muslime, wird nicht nur außerislamisch heiß diskutiert, auch innerislamisch gibt es unterschiedliche, teils widersprüchliche Auslegungen, die von einem wortwörtlichen Verständnis bis zu einer historisch-kritischen Betrachtung reichen. Die Schrift selbst gilt als Offenbarung des Wortes Gottes, als unveränderlich und deshalb auch als schwer übersetzbar oder übertragbar.
Dennoch oder gerade deshalb hat der Islamwissenschafter und Dichter Ahmad Milad Karimi den Koran vor einigen Jahren vollständig und neu übersetzt. "Das Arabische ist ganz eigentümlich, aber das Deutsche ist nicht weniger schön", sagt Karimi in einem seiner Interviews über die Herausforderung, das Wort Allahs, das Wort Gottes ins Deutsche zu übertragen. Für seine wissenschaftliche Publikation "Hingabe. Grundfragen der systematisch-islamischen Theologie" hat der 37-jährige afghanisch-deutsche Religionsphilosoph und Autor, der an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster lehrt, kürzlich den diesjährigen "Maulana Dschalaluddin Rumi"-Preis der deutschen Stiftung für islamische Studien erhalten. TAO porträtiert Milad Karimi anlässlich des Beginns des muslimischen Fastenmonats Ramadan.
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Im Gespräch
"Osama Bin Laden war ein militanter Nihilist" - Günter Kaindlstorfer im Gespräch mit Milad Karimi, Religionsphilosoph, Islamwissenschafter, Koran-Übersetzer, Dichter und Verleger
"Ich bitte um Asyl!" Mit diesen Worten ersuchte der 14-jährige Afghane Milad Karimi 1993 um Einlass in das Asylwerberlager Schwalbach bei Frankfurt am Main. Heute ist der 36-Jährige einer der prominentesten Islamwissenschafter Europas. Als Professor für islamische Philosophie an der Uni Münster gehört Karimi zu denen, die sich engagiert und wortgewaltig für einen toleranten und weltoffenen Islam einsetzen.
In seiner Autobiografie "Osama bin Laden schläft bei den Fischen - Warum ich gerne Muslim bin und was Marlon Brando damit zu tun hat" berichtet Milad Karimi von den schicksalhaften Wechselfällen seines Lebens: von seiner Kindheit in Kabul, von den Strapazen der Emigration und von den Mühen der Integration in seinem neuen Heimatland.
Im Gespräch mit Günter Kaindlstorfer spricht Milad Karimi Osama bin Laden und den Terrormilizionären des IS jede Berechtigung ab, sich auf die Werte des "wahren Islam" zu berufen: "Der Islam ist eine Religion der Hingabe. Mit ihrer Haltung zur Schöpfung leugnen Salafisten und Dschihadisten den Schöpfer. Osama bin Laden hatte keinerlei Recht, sich auf den Islam zu berufen: Er war ein militanter Nihilist."
Ahmad Milad Karimi
Kalliope - Zeitschrift für Literatur und Kunst
Westfälische Wilhelms-Universtiät Münster - Zentrum für Islamische Theologie