Was mir wichtig ist: Glaube und Kirche, der Austausch von innerster Seele mit anderen Menschen. *
Meine Heimat ist überall dort, wo Menschen in echter Liebe miteinander umgehen, erfüllt von Gottes heiligem Geist. * Ich bin nicht glücklich, solange noch Unversöhnlichkeit zwischen Menschen herrscht und wenn ich nicht mit Gott reden und ihn preisen kann. *
Ich sehne mich nach einer Gemeinschaft, wo alle angenommen und geliebt sind - I am yearning for the living God.
24.8.16
Ende der christlichen Brüder im Nahen Osten ist Vorgeschmack für Martyrium des Westens
Die Attentate von Muslimen ziehen sich wie eine blutige Spur durch
den Nahen Osten, den Norden Afrikas, Südostasien und inzwischen auch
Europa. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht eine grausame Tat berichtet
werden muß. Im vergangenen Jahr hatte es bereits Österreich getroffen,
als ein Muslim sein Auto zum Mordwerkzeug umfunktionierte. Drei Menschen
starben, mehr als zwei Dutzend wurden verletzt. Nun trifft es auch die
Bundesrepublik Deutschland. Politik und Medien versuchen zwar
zielstrebig vom Islam abzulenken und diskutieren beharrlich am Thema
vorbei. Sie versagen damit ein weiteres Mal, nachdem sie das eigene Land
nicht beschützt und die Bürger nicht gewarnt haben. Und sie behindern
den Aufbau einer notwendigen inneren Abwehrhaltung, die zur Abwehr von
Gefahren unerläßlich ist. Die Wirklichkeit können sie damit zwar
schönreden, verändern können sie sie aber nicht. Gleichzeitig mit den
Attentaten in Frankreich und Deutschland ist eine Nachricht aus Mossul
eingetroffen. Erstmals seit fast 2000 Jahren ist Mossul ohne Christen.
Die ersten Taufen in der Stadt am Tigris im Norden des Irak fanden
bereits zur Zeit der Apostel statt. Nun ist Mossul „christenfrei“, so
die verzweifelte Botschaft des mit Rom unierten chaldäischen Patriarchen
Louis Raphaël I. Sako vom 19. Juli.
Die islamischen Terrormilizen leisten ganze Arbeit: Es sind nicht nur
die Christen verschwunden, auch die Kirchen als Zeugnisse der
zweitausendjährigen christlichen Geschichte, die weit vor die Entstehung
des Islams zurückreicht, drohen zu verschwinden. Die Dschihadisten des Islamischen Staates (IS) machen tabula rasa. Sie morden, vergewaltigen und vertreiben – und sie sprengen die nicht-islamischen Kulturzeugnisse in die Luft.
Noch für 1650 wird von Reisenden die Mehrheit der Bewohner Mossuls
als Christen geschildert. Um 1830 wird eine starke christliche
Minderheit von mehr als einem Drittel genannt. Die zweite Hälfte des 20.
Jahrhunderts brachte einen radikalen Einbruch: Vor dem amerikanischen
Einmarsch von 2003 war der Anteil auf etwa vier Prozent
zusammengeschrumpft. Vor dem Angriff des Islamischen Staates von 2014 lebten nur mehr wenig mehr als 3000 Christen in der Millionenstadt. Ihnen wurde nun der Gnadenstoß versetzt.
IS-Ultimatum vom 19. Juli trieb letzte Christen in die Flucht
Am 18. Juli setzte der Islamische Staat (IS) den Christen
von Mossul ein Ultimatum. Seit dem 10. Juni 2014 befindet sich die
Großstadt unter der Kontrolle der Dschihadisten. Nur 200 Christen hatten
nach zwei Jahren der islamischen Terrorherrschaft noch in der Stadt
ausgeharrt. In den Moscheen der Stadt wurden beim Freitagsgebet
Flugblätter verteilt. Darin wurden die Christen zum Verlassen der Stadt
aufgefordert und die Folgen angedroht, sollten sie der Aufforderung
nicht nachkommen. Maria mit Jesukind in Mossul
Die Christen hatten sich zuvor an einem bestimmten Ort zu versammeln,
wo ihnen offiziell mitgeteilt werden sollte, daß sie sich unter dem
„Schutz des Islamischen Staates“ befinden und daher zu „Dhimmis“, zu
Bürgern zweiter Klasse werden. Die Christen zogen es aus verständlichen
Gründen vor, nicht zu erscheinen. Der Islamische Staat erklärte
diesen Ungehorsam zum „definitiven Bruch“. Wenn die Christen den
Schutzpakt „ahd al-dhimma“ nicht akzeptieren, bleibe für sie nur das
Schwert. Den Christen wurde darauf ein „Gnadenakt“ des Anführers des Islamischen Staates (IS), Abu Bakr al-Baghdadi, „gewährt“, wie es in der offiziellen Erklärung des IS an die Christen heißt:
„Der Fürst der Gläubigen, Kalif Ibrahim – Allah möge ihm
Ruhm schenken – gewährt Euch, die Grenzen des Islamischen Staates bis
10 Uhr des Samstags, dem 21. Tag des Monats Ramadan, zu verlassen. Nach
Ablauf dieser Frist gibt es zwischen Euch und uns nur mehr das Schwert.“
Die Häuser der Christen in der Stadt waren bereits im Vorfeld durch
das Symbol für „Nazarener“ gekennzeichnet worden. Nach Ablauf des
Ultimatums wurde der Bischofssitz von den Islamisten in Brand gesteckt.
„Sie verfolgen uns im Namen ihrer Religion. Sie drohen nicht nur, sie tun es auch: sie brennen und morden“
Mit dem Nazarener-Symbol wurden die Häuser der Christen gekennzeichnet
Der Patriarch der mit Rom unierten syrisch-katholischen Kirche,
Ignatius Joseph III. Younan, eilte aus Beirut nach Rom, wo er noch am
Samstag von „Außenminister“ Dominique Mamberti empfangen wurde. Der
Patriarch mußte bestätigen, daß es in Mossul seit Freitag der
vergangenen Woche „keine Christen“ mehr gibt. Zuletzt lebte kaum mehr
als ein Dutzend christlicher Familien in der Millionenstadt.
„Sie mußten gestern flüchten. Es wurde ihnen alles
geraubt. Man hat sie unter Beleidigungen bis zum Stadtrand begleitet und
dort der Wüste überlassen“, so der Patriarch.
Die Lage im Nahen Osten sei „desaströs“ so das Oberhaupt der syrischen Katholiken.
„Wir sind ein Teil des Iraks, Syriens und des Libanons.
Wir Christen wurden nicht importiert. Wir sind seit Jahrtausenden hier
und haben das Recht, wie Menschen und Bürger dieser Länder behandelt zu
werden. Sie verfolgen uns im Namen ihrer Religion. Und sie drohen nicht
nur, sie tun es auch: sie brennen und morden.“
„Das Ende der christlichen Brüder im Nahen Osten ist der Vorgeschmack für das Martyrium des Westens“
Ignatius Joseph III. Younan, kein Mann, den leicht etwas aus der
Fassung bringt, zeigte sich am vergangenen Samstag fassungslos und
sichtlich gezeichnet. Die Fassungslosigkeit betraf das Verhalten des
Westens, der sich noch immer nicht der Gefahr bewußt scheint und die
Christen im Nahen Osten im Stich läßt. Als die USA mit einer „Koalition
der Willigen“ Saddam Hussein stürzten, brauchten sie dazu keine drei
Wochen. Die von den USA geführte Internationale Allianz gegen den Islamischen Staat kämpfe „bald seit zwei Jahren gegen die Terroristen“, ohne daß ein Ende in Sicht sei, wie ein Begleiter des Patriarchen sagte.
Mehr noch als dieses militärische Versagen befremdet den Patriarchen die innere Gleichgültigkeit des Westens:
„Das Ende der christlichen Brüder im Nahen Osten ist der Vorgeschmack für das Martyrium des Westens.“