27.2.17

 

Das russische Revolutionsjahr 1917

Häufig ist von der Russischen Revolution im Singular die Rede. Tatsächlich handelt es sich um einen Revolutionsprozess, dessen Wurzeln bis weit ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Damals führte eine wachsende Unzufriedenheit mit der Zarenherrschaft zur Herausbildung zahlreicher sozialdemokratischer bis radikaler Organisationen, was schließlich zur Revolution von 1905 führte. Die Zugeständnisse, die der Zar damals machte, konnten die Lage letztlich nicht beruhigen.
Der Erste Weltkrieg verschärfte die Krise. "Friede, Brot und weg mit der Autokratie!" wurden die zentralen Losungen von Arbeitern und Bauern, denen sich dann auch Soldaten anschlossen. Massenstreiks im Februar 1917 führten zur Abdankung des letzten Zaren. Parallel zur bürgerlichen Provisorischen Regierung bildeten sich Arbeiter- und Soldatenräte (Sowjets).
Nach einem halben Jahr der Parallel-Regierungen rissen schließlich In der Nacht vom 24. auf den 25. Oktober (7. bis 8. November nach altem Kalender) bewaffnete Bolschewiken die Macht an sich. Doch auch die Oktober-"Revolution", die bereits von vielen Zeitgenossen als "Putsch" der Bolschewiken bezeichnet wurde, brachte noch nicht die endgültige Entscheidung. Es folgte ein Bürgerkrieg mit Millionen Opfern.

ORF Radiokolleg

Literatur:

Helmut Altrichter,
- Russland 1917, Ferdinand Schöningh Verlag 2017
- 1917 Revolutionäres Russland, Theiss Verlag 2016

Orlando Figes,
- Russland. Die Tragödie eines Volkes, Berlin Verlag 2014
- Hundert Jahre Revolution, Hanser Verlag 2014

Tsuyoshi Hasegawa,
The February Revolution, Petrograd 1917. University of Washington 1980 (Die überarbeitete Neuausgabe erscheint in wenigen Monaten)

Manfred Hildermeier,
Die russische Revolution 1905-1921, Suhrcamp Verlag 1989

Alexander Rabinowitch,Die Sowjetmacht: Die Revolution der Bolschewiki 1917, Mehring Verlag 2012

John Reed,
Zehn Tage, die die Welt erschütterten, Mehring Verlag 2011


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