17.2.17

 

Die ungleiche Gesellschaft

Die Kluft zwischen Arm und Reich: Wie wirkt sich das Auseinanderfallen unserer Gesellschaft in zentralen Lebensbereichen? Verändert sich unser Gesellschaftsverständnis durch zunehmende Armut? Gert Scobel diskutiert mit seinen Gästen.

Soziale Ungleichheit nimmt weltweit dramatisch zu und gefährdet den Frieden in und zwischen den Gesellschaften. Heute übersteigt das Weltfinanzvolumen die Wertschöpfung der weltweiten Realwirtschaft bereits um das 65-fache. Die Realeinkommen sinken unaufhaltsam, die Kapitaleinkünfte dagegen steigen dramatisch. Der Verteilungskampf hat inzwischen die Mittelschichten erreicht. Während in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts in den "reichen" Ländern Wohlstandszuwächse für Viele jahrzehntelang zu beobachten waren, und breite Mittelschichten entstanden, grassiert heute gerade in der Mitte der Gesellschaft zunehmend die Angst vor sozialem Abstieg. Die Produktivität steigt in den klassischen Industrieländern nur noch in sehr geringem Umfang. 

Oxfam Studie: Soziale Ungleichheit nimmt zuDie 62 reichsten Einzelpersonen besitzen genauso viel wie die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. In der am 18. Januar 2016 veröffentlichten Expertise fordert die Entwicklungsorganisation, Steueroasen auszutrocknen und große Vermögen stärker zu besteuern. Nach dem Bericht "An Economy for the 1 Percent" nahm das Gesamtvermögen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung in den vergangenen fünf Jahren um rund eine Billion US-Dollar ab - was rund 41 Prozent entspricht. Parallel dazu ist das Vermögen der reichsten 62 Personen um mehr als eine halbe Billion US-Dollar gewachsen.

Angus Deaton und David Graeber im InterviewSir Angus Deaton ist einer der weltweit führenden Ökonomen und Professor für Wirtschaftswissenschaften. Er untersucht, wie Verbraucher ticken und wie man Armut messen kann. Für seine Analysen zu Armut 2015 den Nobelpreis für Wirtschaft erhalten. David Graeber ist ein bekannter sozialer und politischer Aktivist und Autor des Buches "Bürokratie. Die Utopie der Regeln". 3sat hat beide im Rahmen des Symposiums "Ungleichheit im 21. Jahrhundert" im September 2016 beim Internationalen Literaturfestival in Berlin getroffen.  

Thomas Piketty : "Das Kapital im 21. Jahrhundert" Es war der französische Ökonom Thomas Piketty sorgte mit seinem Buch für Aufsehen. Aufgrund der Untersuchung empirischer Daten gelangte er zu dem Ergebnis, dass in westlichen Staaten seit den 70er Jahren die soziale Ungleichheit zunimmt. Nicht die persönliche Leistung führt zu Reichtum, sondern Herkunft und Vermögen. 

 Scobel 

Mehr

Comments: Kommentar veröffentlichen

<< Home

This page is powered by Blogger. Isn't yours?