28.7.17

 

Abgasskandal beschleunigt Debatte um das Aus für Verbrennungsmotoren

Einige Länder wollen Umstieg auf E-Autos verordnen. Österreich setzt auf Förderungen.
 
Nach Norwegen, Frankreich und den Niederlanden geht nun auch Großbritannien in die Offensive: Ab 2040 sollen keine neuen Diesel und Benziner mehr verkauft werden. "Die Emissionen und der Schaden für die Umwelt sind zu groß", sagt Umweltminister Michael Gote. Freilich: In keinem dieser Länder ist ein Verbot beschlossene Sache, es handelt sich um Absichtserklärungen, die zum Teil schon ab 2025 Wirklichkeit werden sollen.
Dennoch schwappt die Debatte auch auf Europas Autoland Nummer eins, Deutschland, sowie auf Österreich über. Während die deutschen Grünen und die Linke sich klar für ein Aus der Verbrennungsmotoren aussprechen, ist sich die CDU nicht einig. "Den Abschied von der Verbrennungstechnologie werden wir kurzfristig einleiten müssen", so Verkehrspolitiker Oliver Wittke. Deutschland müsse, nach Möglichkeit gemeinsam mit seinen europäischen Partnern, hier eine verbindliche Absprache treffen. Der richtige Zeitpunkt für einen Ausstieg sei dabei noch zu klären. "Ein Verbot steht derzeit nicht auf der Agenda der Bundesregierung", sagt hingegen die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer.

In Österreich schließt sich der Arbeitskreis der Autoimporteure ihr vollinhaltlich an. "Hinzu kommt die volkswirtschaftliche Bedeutung der heimischen Kfz-Industrie", sagt Geschäftsführer Christian Pesau. Der Verkehrsclub (VCÖ) hingegen spricht sich für ein Verbot aus. "Wir halten es für realistisch, dass bereits ab 2030 keine Neuwagen mit Diesel- oder Benzinmotor verkauft werden", sagt Sprecher Christian Gratzer.
Verkehrsminister Jörg Leichtfried will zwar ebenfalls ab 2030 nur noch emissionsfreie Neuzulassungen, dies aber nicht über Verbote, sondern über Anreize wie Förderungen für E-Autos erreichen. Die heimischen Vortests bezüglich manipulierter Abgaswerte seien abgeschlossen. Im Herbst werde ein umfassendes Testprogramm starten.

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Kommentare:


Wem fällt sowas ein? Der Strom muss ebenso erzeugt werden, und auch Ökostrom ist nicht unendlich ausbaubar. E-Mobilität ist auf Kurzstrecken am besten - und in diesem Bereich ist der öffentliche Verkehr zumindest in den Städten wesentlich effizienter. Für längere Strecken wäre CNG Hybrid oder CNG - Brennstoffzelle am sinnvollsten - kauft bzw. baut nur leider keiner, obwohl dies eine sinnvolle Brückentechnologie zur Wasserstoffwirtschaft sein würde - vor allem da man davon ausgehen kann, dass das Gasnetz irgenwann auf Wasserstoff umgestellt werden wird. 

Peter Holzer   

Ein wesentliches Rohmaterial für die High-Tech Akkus der E-Autos ist Kobalt. Dieses gibt es nur eingeschränkt und wird ein wesentlicher Engpass. Hauptvorkommen ist im Kongo.

Hier wie Kobalt abgebaut wird:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kobaltgewinnung-durch-kinderarbeit-in-kongo-14024437.html

B. P.



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