20.9.17
Schäuble - Macht und Ohnmacht (Doku)
Monate voller Dramatik: Wolfgang Schäuble rast durch Europa und
verhandelt wegen Griechenland. Kann er die Regierung in Athen zu
Reformen drängen? Nimmt er einen Grexit in Kauf oder treibt er ihn
womöglich an? Was ist seine Motivation? Auf Schäubles zahllosen Reisen
dabei: seine engsten Mitarbeiter und Bodyguards - und der
Dokumentarfilmer Stephan Lamby mit seinem Kameramann im Auftrag des SWR.
Verabredet war das Projekt bereits vor der jüngsten Griechenlandkrise. Die Dokumentation "Schäuble - Macht und Ohnmacht" gibt einzigartige Einblicke in Schäubles Verhandlungsführung und zeigt die Härte eines Politikerlebens mitten im Geschehen. Sie läuft am 24. August 2015 um 21.30 Uhr im Ersten. Insgesamt sechs Monate lang - vom Tag der Vereidigung von Ministerpräsident Tsipras bis in die Schlussphase der derzeitigen Verhandlungen - hat das ARD-Team den Finanzminister exklusiv begleitet und war bei internen Besprechungen mit Schäubles Mitarbeitern in Berlin dabei: bei Treffen der Eurogruppe in Brüssel und Luxemburg, auch bei Gesprächen mit Investmentbankern in New York. Das ARD-Team konnte aus der Nähe erleben, wie sich Wolfgang Schäubles Haltung zur neuen griechischen Regierung entwickelte - wie sich Hoffnung und Enttäuschung abwechselten. Auch zu Schäubles griechischem Amtskollegen Yanis Varoufakis stand Stephan Lamby in engem Kontakt und konnte in Washington DC und Athen ausführliche Interviews mit ihm führen. Die Dokumentation "Schäuble - Macht und Ohnmacht" zeigt den deutschen Spitzenpolitiker mehrfach aus der Nähe. Im Film geht es in großer Offenheit auch um frühere Höhe- und Tiefpunkte in Schäubles Leben: um den deutsch-deutschen Einigungsvertrag von 1990, um das Attentat, das ihn in den Rollstuhl zwang. Aber auch zum Bruch mit Helmut Kohl im Zuge der Spendenaffäre von 2000 gibt es neue Einzelheiten.
Video
Kommentar:
wo wären wir heute mit plan-b? offen gestanden will ich mir das gar nicht vorstellen, da ich der meinung bin, dass plan-a schon kurzfristig nonsense ist, aber immer noch besser ist als der erwähnte grexit ... ein leider höchst wahrscheinliches fiasko, welches ein irrsinniges, auf gier und egoismus basierendes weltfinanzsystem neuerlich und wahrscheinlich noch fataler in eine noch schwerere schieflage als 2008 gebracht hätte. die griechischen schulden gegenüber den anderen europäischen ländern hätten sich mit einer neuen und schwachen drachme zumindest verdoppelt … und ein weiterbestand der eurozone wäre zurecht "noch fragwürdiger" gewesen. so gesehen war das "pokerspiel" ganz klar ein machtspiel, dessen ausgang schon im vorhinein absehbar war - plan-b war einfach "nicht spielbar" - für keine seite. leider haben schäuble und kolleg_innen meiner bescheidenen meinung nach wieder einmal in erster linie mit steuergeldern "zeit gekauft" … nicht umsonst taucht in zusammenhang mit dem thema immer wieder auch der begriff der "konkursverschleppung" auf … ganz nebenbei wurde hier mit keinem wort erwähnt, dass nachgewiesenermaßen investoren- und bankenschulden zu staatsschulden umgewandelt worden sind, welche in erster linie natürlich die materiell schwachen als erstes treffen. … gerne hätte ich bzgl. der griechischen vorschläge, eines "new deals" ähnlich hochwertige berichterstattung, denn ich bin trotz fehlenden detailwissens fest davon überzeugt, dass aus einem "europäischen wirtschaftsverbund" nun endlich auch ein "ökosoziales europa mit klaren und glaubwürdigen demokratischen strukturen" werden muss … und da ist mir ein varoufakis näher als ein schäuble … auch wenn ich nicht genau weiß, was ein "libertärer marxist" im großen und ganzen so vorhat ;-) … siehe interview-varoufakis. ich kann nur jedem das von mir verlinkte interview empfehlen, dass teilweise ja auch in dieser doku verwendet wird … ebenfalls von herrn lamby geführt … inhaltlich finden sie darin wichtige aussagen zum thema, dass uns alle elementar und existenziell betrifft!
Gunther Altenberg
sehr schade finde ich jedoch, dass … wie schon von einem anderen hier erwähnt … aus einer zweitstündigen berichterstattung im öffentlich-rechtlichen (ard) ein 47minütiges varoufakis-interview hier nicht mitgereicht wurde … bzw. weggelassen worden ist. hier der link dazu: https://www.youtube.com/watch?v=Q2WMV3xLSBQ
Verabredet war das Projekt bereits vor der jüngsten Griechenlandkrise. Die Dokumentation "Schäuble - Macht und Ohnmacht" gibt einzigartige Einblicke in Schäubles Verhandlungsführung und zeigt die Härte eines Politikerlebens mitten im Geschehen. Sie läuft am 24. August 2015 um 21.30 Uhr im Ersten. Insgesamt sechs Monate lang - vom Tag der Vereidigung von Ministerpräsident Tsipras bis in die Schlussphase der derzeitigen Verhandlungen - hat das ARD-Team den Finanzminister exklusiv begleitet und war bei internen Besprechungen mit Schäubles Mitarbeitern in Berlin dabei: bei Treffen der Eurogruppe in Brüssel und Luxemburg, auch bei Gesprächen mit Investmentbankern in New York. Das ARD-Team konnte aus der Nähe erleben, wie sich Wolfgang Schäubles Haltung zur neuen griechischen Regierung entwickelte - wie sich Hoffnung und Enttäuschung abwechselten. Auch zu Schäubles griechischem Amtskollegen Yanis Varoufakis stand Stephan Lamby in engem Kontakt und konnte in Washington DC und Athen ausführliche Interviews mit ihm führen. Die Dokumentation "Schäuble - Macht und Ohnmacht" zeigt den deutschen Spitzenpolitiker mehrfach aus der Nähe. Im Film geht es in großer Offenheit auch um frühere Höhe- und Tiefpunkte in Schäubles Leben: um den deutsch-deutschen Einigungsvertrag von 1990, um das Attentat, das ihn in den Rollstuhl zwang. Aber auch zum Bruch mit Helmut Kohl im Zuge der Spendenaffäre von 2000 gibt es neue Einzelheiten.
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Kommentar:
wo wären wir heute mit plan-b? offen gestanden will ich mir das gar nicht vorstellen, da ich der meinung bin, dass plan-a schon kurzfristig nonsense ist, aber immer noch besser ist als der erwähnte grexit ... ein leider höchst wahrscheinliches fiasko, welches ein irrsinniges, auf gier und egoismus basierendes weltfinanzsystem neuerlich und wahrscheinlich noch fataler in eine noch schwerere schieflage als 2008 gebracht hätte. die griechischen schulden gegenüber den anderen europäischen ländern hätten sich mit einer neuen und schwachen drachme zumindest verdoppelt … und ein weiterbestand der eurozone wäre zurecht "noch fragwürdiger" gewesen. so gesehen war das "pokerspiel" ganz klar ein machtspiel, dessen ausgang schon im vorhinein absehbar war - plan-b war einfach "nicht spielbar" - für keine seite. leider haben schäuble und kolleg_innen meiner bescheidenen meinung nach wieder einmal in erster linie mit steuergeldern "zeit gekauft" … nicht umsonst taucht in zusammenhang mit dem thema immer wieder auch der begriff der "konkursverschleppung" auf … ganz nebenbei wurde hier mit keinem wort erwähnt, dass nachgewiesenermaßen investoren- und bankenschulden zu staatsschulden umgewandelt worden sind, welche in erster linie natürlich die materiell schwachen als erstes treffen. … gerne hätte ich bzgl. der griechischen vorschläge, eines "new deals" ähnlich hochwertige berichterstattung, denn ich bin trotz fehlenden detailwissens fest davon überzeugt, dass aus einem "europäischen wirtschaftsverbund" nun endlich auch ein "ökosoziales europa mit klaren und glaubwürdigen demokratischen strukturen" werden muss … und da ist mir ein varoufakis näher als ein schäuble … auch wenn ich nicht genau weiß, was ein "libertärer marxist" im großen und ganzen so vorhat ;-) … siehe interview-varoufakis. ich kann nur jedem das von mir verlinkte interview empfehlen, dass teilweise ja auch in dieser doku verwendet wird … ebenfalls von herrn lamby geführt … inhaltlich finden sie darin wichtige aussagen zum thema, dass uns alle elementar und existenziell betrifft!
sehr schade finde ich jedoch, dass … wie schon von einem anderen hier erwähnt … aus einer zweitstündigen berichterstattung im öffentlich-rechtlichen (ard) ein 47minütiges varoufakis-interview hier nicht mitgereicht wurde … bzw. weggelassen worden ist. hier der link dazu: https://www.youtube.com/watch?v=Q2WMV3xLSBQ