7.9.17

 

So werden Sie Magenbeschwerden los

Völlegefühl, Bauchkrämpfe oder Sodbrennen plagen viele Menschen nach dem Essen. Was Sie dagegen tun können.

So klagen viele nach einer mehr oder weniger üppigen Mahlzeit über ein massives Völlegefühl, über Sodbrennen oder Schmerzen im Oberbauch. Besonders unangenehm sind Krämpfe, die oft minutenlang andauern. Manche Menschen kennen diese Symptome bereits, weil sie schon lange entsprechend empfindlich reagieren oder weil sie wissen, dass sie zu viel, zu hastig oder zu fettreich gegessen haben.

"Wenn solche Beschwerden das erste Mal auftreten und ungewöhnlich sind, sollte unbedingt der Arzt aufgesucht werden", rät der Gastroenterologe Professor Joachim Erckenbrecht, der an der Klinik für Innere Medizin am ­­Florence-Nightingale-Krankenhaus in Düsseldorf sowie in einer niedergelassenen Praxis tätig ist. Das gelte ganz besonders, wenn auch Alarmsymptome hinzukommen wie blutiges Erbrechen oder schwarzer Stuhlgang. Dann handelt es sich um einen Notfall, der sofortiger Abklärung bedarf.

Magendrücken kann viele Ursachen haben. "Bei einem Teil der Betroffenen steckt eine organische Ursache dahinter, etwa ein Magengeschwür, eine Reflux-Ösophagitis, eine Bauchspeicheldrüsen- oder Gallenwegserkrankung", warnt Erckenbrecht.
Produziert der Magen mehr Säure, als die Schleimhaut verträgt, kommt es zu Entzündungen an der Magenwand. Medikamente wie Schichtsilikate binden überschüssige Säure, H2-Blocker oder Protonenpumpenhemmer reduzieren die Säureproduktion. Die Selbstmedikation sollte nicht länger als 14 Tage dauern. Halten die Beschwerden an, empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen.
Der Magenkeim Helicobacter ­py­lori kann ebenfalls für entsprechende Beschwerden verantwortlich sein und schlimms­tenfalls ein Magengeschwür verursachen. Antibiotika, die der Arzt verschreibt, töten den Keim ab. Meist verschwinden die Symptome wieder.

In vielen Fällen spielt aber auch die Psyche eine nicht unerhebliche Rolle. Immerhin wird der gesamte Verdauungsprozess von einem dichten Geflecht aus 100 Milliarden Nervenzellen gesteuert, das den ganzen Magen-Darm-Trakt umgibt und in direktem Kontakt zum Gehirn steht.
Das enterische Nervensystem, so der Fachbegriff für dieses "Bauchhirn", steuert selbstständig alle Prozesse der Verdauung, stimuliert die Organmuskulatur und verarbeitet die Signale der Rezeptoren.

Wer aber sowieso unter einer Überproduktion von Magensäure leidet, sollte auf Alkohol und Kaffee, der ebenfalls die Säureproduktion anregt, verzichten. Besser zur Anregung der ­Verdauung eignen sich etwas Pfefferminzöl oder ein Stück Pfefferminzschokolade.
Auch pflanzliche Präparate aus der Apotheke können den Magen-Darm-Trakt sinnvoll unterstützen. Alternativ helfen entschäumende Medikamente gegen Blähungen und Präparate mit Butylscopolamin, um Krämpfe zu lösen. Noch besser: Stress abbauen, langsam essen, kleine Portionen genießen und gut kauen. Denn der Prozess der Verdauung beginnt bereits im Mund.

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