29.11.17
Andreas Gryphius
Der deutsche Dramatiker gilt als ein bedeutender Barockdichter, dessen
Thema der menschlichen Eitelkeit seine literarischen Werke in
unterschiedlichen Aufmachungen durchzieht. Seine Dramenstücke stehen in
der Tradition des Märtyrerdramas von Nicolas Caussin. Dabei kommt sowohl
die Vergänglichkeit als auch der aktuelle Bezug zur Sprache. Seine Oden
nach Pindar sind ausdrucksstark gestaltet mit feierlicher
empfindungsvoller Rhetorik. Die geistlichen Texte offenbaren das
religiöse Interesse von Gryphius. Für das zeitgenössische Theater waren
seine Dramen wegweisend...
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Muss man den kennen? Ja, muss man. Unbedingt! Andreas Gryphius ist ein lyrischer All-time Champion, ein Seelenflüsterer und Sprachberserker. Wer sagt, der Barockdichter sei vor 350 Jahren gestorben, lügt. Gryphius lebt. Und wie.
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Muss man den kennen? Ja, muss man. Unbedingt! Andreas Gryphius ist ein lyrischer All-time Champion, ein Seelenflüsterer und Sprachberserker. Wer sagt, der Barockdichter sei vor 350 Jahren gestorben, lügt. Gryphius lebt. Und wie.
Lebensbezug
Der Mensch ist sich selbst ein Rätsel und bisweilen
sogar ein Ungeheuer. Das Leben steckt voller Widersprüche, Ängste und
Ungewissheiten, die auf Klärung drängen. Die Frage nach dem Sinn und
Zweck des Daseins treibt alle um, jeder sucht nach Fixpunkten, die einen
Halt im Wirbel der Gegensätze und Veränderungen bieten.
Lyrik geht unter die Haut!Das
gilt vor allem für die Jahre des Erwachsenwerdens. Sie sind eine Zeit
der Übergänge, der bohrenden Suche nach Substanz und Essenz der eigenen
Existenz, dem ungedämpften Aufeinanderprallen scharfer Kontraste, der
emotionalen Achterbahnfahrten zwischen grell ausgeleuchtete Extremen und
dem ersten verstörenden Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit.
Barock macht an!So
gesehen ist die Phase der Adoleszenz mit ihrem Gefühlschaos, ihren
Selbstzweifeln, starken Worten und starken Gesten ein durchaus barocker
Lebensabschnitt. Darum gehen auch die Gedichte des Andreas Gryphius
sofort unter die Haut. Sie bilden die Erfahrung des existenziellen
Ausgesetztseins in einer packenden, rebellischen, aufgewühlten und
aufwühlenden Sprache an, die ihren Leser oder Hörer unmittelbar
erreicht. Das macht Lyrik zu einem starken Erlebnis, das sich direkt und
ohne literaturwissenschaftliche Vorkenntnisse einstellt. Vielleicht
weckt diese persönliche Erfahrung ja die Neugier auf mehr!