14.6.18
Schließung von Moscheen erzürnt Erdoğan
Jetzt
zeigt sich das wahre Gesicht des türkischen Präsidenten. Wutentbrannt
beschimpft er unser Land, weil es die Regierung gewagt hat, einige
seiner seit Langem bei uns etablierten Stützpunkte schließen zu lassen.
Da wird uns Rassismus und Schlimmeres unverhohlen vorgeworfen, und da
wird ganz offen mit Gegenmaßnahmen, vor denen wir uns zu fürchten
hätten, gedroht. All jenen, die immer noch meinen, dass eine Türkei
unter der Herrschaft Erdoğans irgendetwas in der EU verloren hätte, sei
das gegenwärtige hysterische Verhalten des türkischen Präsidenten ein
Beispiel dafür, wie sehr sich dieses Land erst aufführen würde, wenn es
Vollmitglied der EU wäre. Undenkbar, was da auf andere Mitglieder der EU
zukommen könnte, wenn dem Sultan aus Ankara irgendetwas nicht in den
Kram passt. Es zeigt sich, dass die Schließung der Hetzmoscheen ein
erster richtiger Schritt war, und man kann nur hoffen, dass noch weitere
Schließungen folgen werden. Ein Staat, der zulässt, dass sich innerhalb
seiner Grenzen vom Ausland gesteuerte Parallelstrukturen etablieren,
die zu dessen Bekämpfung und Nichtanerkennung aufrufen, ist nämlich zum
Untergang verurteilt. Österreich hat da Gott sei Dank spät aber doch die
Notbremse gezogen und einigen bei uns tätigen türkischen Vereinen und
Moscheen, die alles nur Mögliche taten, um eine Integration der bei uns
lebenden türkischen Minderheit nachhaltig zu verhindern, die Gelbe Karte
gezeigt. Die unter uns lebenden Mitbürgerinnen und Mitbürger türkischer
Herkunft kann ich in diesem Zusammenhang nur bitten, genau
nachzudenken, wen sie da in ihrem Herkunftsland immer wieder derart
anhimmeln und warum das eigentlich so sein muss.
Martin Krämer
Martin Krämer