14.9.18

 

Was steckt dahinter, wenn die Hände zittern?

Sind wir aufgeregt oder verängstigt, empfinden wir zitternde Hände als völlig normal. Was aber kann dahinter stecken, wenn uns das Zittern an den Händen regelmäßig und scheinbar ohne Grund heimsucht?


Ein Zittern, das in Ruhe (bei liegenden Händen) zu beobachten ist und bei Bewegungen aufhört, ist ein charakteristisches Anzeichen der Parkinson-Krankheit.

Wenn das Zittern erst durch Bewegungen ausgelöst wird und bei Zielbewegungen (Finger auf die Nase) deutlich zunimmt, kann es sich auch um Störungen im Bereich des Kleinhirns handeln.
Ebenso können verschiedene andere Erkrankungen ein Zittern verursachen. Eine eindeutige Zuordnung kann am besten ein Facharzt für Neurologie nach einer genauen Untersuchung treffen - dieser kann dann auch eine entsprechende Behandlung einleiten.

 
Der medizinische Fachausdruck für Zittern lautet Tremor. In der Medizin sind verschiedene Arten von Zittern bekannt. Sie werden danach unterschieden, ob sie in Ruhe auftreten oder sich in Aktion verstärken. Das Zittern kann dabei außerdem physiologisch, also natürlicherweise vorkommen oder aber pathologisch, d.h. krankhaft sein. Beim sogenannten essentiellen Tremor gibt es keinerlei erkennbare Ursache für das Zittern, außer, dass vielleicht schon bei Vater, Mutter oder Großeltern zittrige Hände bekannt waren.

Beim Intentionstremor tritt das Zittern an den Händen besonders dann auf, wenn die betroffene Person eine zielgerichtete Bewegung machen, zum Beispiel nach einem Glas greifen wollen. Je mehr sich dabei die Hand dem Glas nähert, desto stärker wird das Zittern der Hände. Besonders bei Multipler Sklerose, akuter und chronischer (Alkohol-)Vergiftung sowie Verletzungen und Tumorerkrankungen des Kleinhirns tritt diese Form zitternder Hände auf.

Der Ruhetremor lässt dagegen gerade bei gezielten Bewegungen nach und verstärkt sich im Ruhezustand. Ein typisches Beispiel, bei dem v.a. Zeigefinger und Daumen zitternd aufeinanderschlagen, ist das sogenannte Münzenzähler- oder Pillendreherphänomen, das häufig als Symptom beim Parkinson-Syndrom beobachtet wird.

Auch Medikamente, vornehmlich Antidepressiva, Neuroleptika, Antiepileptika oder Lithium, können zitternde Hände verursachen. Eingesetzt werden diese Medikamente bei Beschwerdebildern wie Angst und depressives Syndrom, bei Krampfanfällen des Gehirns oder sogenannten schizoaffektive Störungen (z.B. manisch-depressives Syndrom).

Ein Haltetremor kann auftereten, wenn die Hände bewusst still gehalten werden sollen. Er ist eher feinschlägig und wird durch einen sinkenden Blutzuckerspiegel oder erhöhte Adrenalinausschüttung (z.b. bei Nervosität, innerer Unruhe und Aufregung) verstärkt. Umgangssprachlich „zittern wir vor Angst“ oder sind „vor Hunger schon ganz zittrig“. Ebenso kann ein starkes Untergewicht mit Schwächezuständen und Händezittern einhergehen. Zwar verstärken sich sämtliche Zitterformen durch Aufregung, ein rein psychisch begründetes Zittern lässt sich aber durch Ablenkung und Beruhigung vollständig unterbrechen. Auch vorübergehende Kreislaufbeschwerden bei Hypertonie oder Hypotonie, Hyperventilation und Panikattacken gehen vielfach mit zitternden Händen einher. Ist eine Neigung zum Händezittern schon in der Kindheit zu beobachten, handelt es sich meist um einen gutartigen, familiär vorkommenden Tremor. Dieser verstärkt sich in der Regel im Alter und wird dann als seniler Tremor bezeichnet.

In der Pflanzenheilkunde sind einige Pflanzen bekannt, welche unterstützend auf die funktionelle Tätigkeiten des Nervensystems wirken, sei es in anregender oder beruhigender Weise. Gleichzeitig wirken solche Heilpflanzen vielfach krampflösend auf willkürliche und unwillkürliche Muskulatur und eignen sich dadurch zur positiven Beeinflussung von zitternden Händen. Solche Pflanzen, die ein überempfindliches oder angegriffenes Nervensystem regulieren und krampfende Muskeln entspannen können sind beispielsweise Haferstroh, Frauenschuh, Baldrian, Mistel, Passionsblume und Melisse.

In der Homöopathie, wo prinzipiell „Ähnliches mit Ähnlichem“ geheilt wird, werden bei Nervenstörungen Giftpflanzen eingesetzt, die unverdünnt die Nerven schädigen und zitternde Hände hervorrufen würden. Agaricus, hergestellt aus dem Gift des Fliegenpilzes, wirkt sich erfahrungsgemäß positiv auf neurologische Störungrn mit Zuckungen, Spasmen und Zittern beinahe sämtlicher Muskelgruppen aus. Es wird sowohl bei Multipler Sklerose als auch bei psychischer und motorischer Unruhe angewendet und kann auch zitternde Hände beruhigen, wenn es passend eingesetzt wird. Daneben stehen beispielsweise Wermut (Absinthium) und Gelber Giftjasmin (Gelsemium) zur Auswahl, die ebenfalls auf das zentrale Nervensystem einwirken und damit das Zittern an den Händen vermindern können.

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Ein Zittern der Hände ist meist harmloser Natur

Nach einer Phase der körperlichen oder geistigen Überanstrengung nehmen wir häufig ein pulsierendes Gefühl der Hände wahr, weil die Muskulatur stark beansprucht ist. Aber auch Stress und Müdigkeit sowie Koffein, Nährstoffmangel oder bestimmte Medikamente können die Muskelzuckungen auslösen.

Untersuchen lassen sollten Sie sich, wenn das Zittern, auch Tremor genannt, anscheinend ohne äußere Reize auftritt und über einen Zeitraum von circa zwei Wochen andauert. Dann kann zum Beispiel eine Überfunktion der Schilddrüse dahinterstecken.

So können Sie dem Zittern entgegenwirken

Ballen sie ihre Hände zu Fäusten. Öffnen sie sie wieder und spreizen sie dann die Finger weit auseinander. Wenn sie das erste mal diese Übung machen, wiederholen sie sie circa zehnmal, danach steigern sie täglich die Wiederholungen bis maximal 20-mal.

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