3.9.18

 

Was tun bei Gallenproblemen?


Die Galleflüssigkeit wird von der Leber produziert und enthält Gallensäuren, Cholesterin, Billirubin, Wasser und Abfallprodukte des Stoffwechsels oder von Medikamenten. Circa 600 bis 800 ml Gallenflüssigkeit produziert die Leber pro Tag. Sie gelangt über die Gallenkanäle innerhalb der Leber in den Gallenweggang (Ductus hepaticus communis). Von diesem zweigt ein Gang (Ductus cysticus) Richtung Gallenblase ab. Während der Verdauung schüttet die Gallenblase die Galle in einen anderen Gang aus (Ductus choledochus), der zum Dünndarm führt. Der Ductus choledochus mündet in den Dünndarm und versorgt ihn mit Gallensaft.

Die Gallensäuren in der Gallenflüssigkeit dienen der Fettverdauung im Dünndarm. Gallensäuren emulgieren Fette (lösen sie auf) und aktivieren Lipasen, das sind Enzyme der Fettverdauung. Lipasen bewirken, dass Fetttropfen und fettlösliche Vitamine (Vitamin A, D, E, K) in die Blutbahn aufgenommen werden können. Gelangt nun zu wenig Galleflüssigkeit in den Dünndarm, kommt es zu Beschwerden bei der Fettverdauung.




Pflanzliche Wirkstoffe

Funktionelle Störungen der Gallenblase und Gallenwege sprechen sehr gut auf eine alleinige Behandlung mit Heilpflanzenextrakten an. Die Behandlung mit pflanzlichen Wirkstoffen ist hier gegenüber den synthetischen Medikamenten oft die bessere Alternative. Auch zur Vorbeugung von Gallensteinen und Gallengrieß und zur Nachbehandlung einer operativen Gallenblasenentfernung können Heilpflanzen ihre positive Wirkung entfalten.



 

Bitterstoffe für mehr Galle



 

Artischocke

Artischockenblätter enthalten vorwiegend Bitterstoffe als wirksame Inhaltsstoffe. Artischockenblätter-Extrakt hat viele Talente: Er senkt erhöhte Blutfette (Cholesterinsenker), schützt und regeneriert die Leber und wirkt antioxidativ. Eine der wichtigsten Eigenschaften von Artischockenblättern ist die Steigerung der Galleproduktion und Gallenausscheidung. Das merkt man spürbar nach einem fetten Essen – Artischockenblätter-Extrakt erleichtert die Fettverdauung und lindert Symptome wie Völlegefühl, Übelkeit und Druckgefühl im Oberbauch. Auch eine leicht krampflindernde Wirkung haben Artischockenblätter.



 

Löwenzahn



Löwenzahnwurzel und Löwenzahnkraut enthält viele Bitterstoffe. Neben seiner galletreibenden Eigenschaft hat er eine entwässernde Wirkung. Löwenzahnwurzel und –kraut kann bei Störungen des Galleflusses, Appetitlosigkeit, Völlegefühl und Blähungen eingesetzt werden. Dafür steht der Frischpflanzenpressaft oder eine Tinktur zur Verfügung.



 Schafgarbe



Die Bitterstoffe im Schafgarbenkraut mit -blüten, aber auch ihr ätherisches Öl und Flavonoide erklären seine gallentreibende, bakterienhemmende, krampflindernde und appetitanregende Wirkung. Wegen seiner entkrampfenden Wirkung kann Schafgarbenkraut-Extrakt sowohl bei Regelschmerzen oder Verdauungsstörungen mit Bauchkrämpfen und leichten Gallenkoliken hilfreich sein.
Der Frischpflanzenpressaft oder die Tinktur sind bei Gallenbeschwerden zu bevorzugen. Für einen krampflindernden Teeaufguss nimmt man 2 gehäufte Teelöffel geschnittenes Schafgarbenkraut aus der Apotheke, übergießt es mit ¼ Liter kochendem Wasser, lässt es 15 Minuten ziehen; danach abseihen und in kleinen Schlucken trinken. Ein Sitzbad mit Schafgarbenkraut-Teeaufguss ist wohltuend bei Ober- und Unterbauchkrämpfen.



Minze und Pfefferminze

Minze- und Pfefferminzblätter enthalten Menthol und andere ätherische Öle. Auch sie haben eine krampflindernde Wirkung, jedoch milder als Erdrauchkraut oder Schöllkraut. Innerlich eingenommen können sie leichte Gallenkoliken lösen. Pfefferminztee, gemischt mit Kamillenblütentee, Kau- und Lutschtabletten, Tropfen, Kapseln, Tinkturen – die Auswahl ist groß und kann eine einfach verfügbare, schnelle Hilfe bei milden Beschwerden sein.


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