23.3.19
Begrüßen Sie den Hunger wie einen Freund!
Die „Müllabfuhr“ in unseren Zellen, die Autophagie, könnte uns gesund älter werden lassen.
Jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde knabbern wir ein klein wenig an uns herum. Oder besser gesagt: Die Zellen unseres Körpers tun es an sich selbst. Der skurril erscheinende Prozess ist eine Art mikroskopischer Selbst-Kannibalismus. Alle machen es – von der simplen Hefezelle bis zum hoch komplexen Homo sapiens. „Die Autophagie ist eine elementare Funktion“, sagt Madeo. Sie hält Zellen länger jung. Das klappt aber nur, „wenn wir uns mit maximal zwei Mahlzeiten täglich begnügen“. Besser mit nur einer. Ohne irgendwelche Snacks zwischendurch. Wer das nicht schafft, sollte zu seinen Mahlzeiten wenigstens ordentlich Weizenkeime essen.
Der Mensch sollte die Zahl der täglichen Mahlzeiten auf ein Minimum reduzieren. „Sechsmal am Tag zu essen ist vollkommen unphysiologisch“, sagt Madeo, „die Zellen brauchen Zeit, um sich zu säubern und ihren Abfall zu recyceln.“ Und die fehlt ihnen, wenn der Körper ständig Insulin ausschüttet und mit Verdauung beschäftigt ist. Temporäres Fasten, zum Beispiel einmal wöchentlich für 15 bis 20 Stunden, ist eine Art Doping für die Zellen. „Einmal am Tag sollte man den Hunger richtig spüren“, meint Madeo. Und er hat dazu einen hilfreichen Spruch: „Begrüßen Sie den Hunger wie einen Freund, dann wird Ihr Körper aufgeräumt.“
Allerdings gibt es eine Substanz, die den zellulären Reinigungsprozess trotz des Insulin-Signals anwirft. Spermidin heißt das Molekül, das in Samenzellen besonders konzentriert ist, aber in allen anderen Zellen des Körpers vorkommt. Dessen Konzentration nimmt jedoch im Laufe des Lebens ab.
Mehr
Unser Freund, der Hunger
Fasten – Frühjahrsputz der Zellen
In unseren Zellen häuft sich Jahr für Jahr Müll an – Eiweißbrocken, Abbauprodukte usw. Um diesen Müll zu entsorgen, hat jede Zelle eine hauseigene Müllabfuhr: die Autophagie. Die Bedeutung dieser Reinigung und was sie anregt, ist das Forschungsgebiet von Prof. Madeo an der Uni in Graz. Seine Ergebnisse sind beeindruckend. Er hält die Autophagie, eine Art Selbstreinigung der Zellen, für eine „Allzweckwaffe gegen altersbedingte Erkrankungen“. Um gesund zu altern, empfiehlt Prof. Madeo, u.a. den regelmäßigen Großputz der Zellen durch Fastenkuren. Im Fasten sieht er eine Art „Doping“, das die Autophagie anregt. Liegt hier das altbekannte Geheimnis des Fastens?
Autophagie bedeutet so viel wie Selbstverdauung – es wird das recycelt, was nicht mehr gebraucht wird, gealtert ist oder schlichtweg stört. Dazu gehören auch Viren, die in die Zelle eingedrungen sind. Das alles führt bei Versuchstieren zu mehr Gesundheit, mehr Kondition und längerem Leben. Beim Menschen auch?
Es gibt immer mehr Hinweise, dass gestörte Autophagie an der Entstehung von altersbedingten Erkrankungen beteiligt ist. Insbesondere im Gehirn ist das entscheidend. Die Nervenzellen können sich nämlich nicht erneuern, sondern nur Reinigen. Geschieht das nicht ausreichend, entwickeln sich Krankheiten wie Alzheimer und Demenz.
Liegt in der Autophagie die Erklärung für das „Entschlacken“, was bisher oft als unwissenschaftlich abgelehnt wurde? Vielleicht kommen hier altes Wissen, Erfahrung und moderne Wissenschaft endlich zusammen. Nur von allein passiert es leider nicht. Die innere Reinigung braucht unsere Mitwirkung z.B. durch Fasten. Auf jede Fall rät Prof. Madeo: „Begrüßen Sie den Hunger wie einen Freund, dann wird Ihr Körper aufgeräumt.“ Mehr über Autophagie
Jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde knabbern wir ein klein wenig an uns herum. Oder besser gesagt: Die Zellen unseres Körpers tun es an sich selbst. Der skurril erscheinende Prozess ist eine Art mikroskopischer Selbst-Kannibalismus. Alle machen es – von der simplen Hefezelle bis zum hoch komplexen Homo sapiens. „Die Autophagie ist eine elementare Funktion“, sagt Madeo. Sie hält Zellen länger jung. Das klappt aber nur, „wenn wir uns mit maximal zwei Mahlzeiten täglich begnügen“. Besser mit nur einer. Ohne irgendwelche Snacks zwischendurch. Wer das nicht schafft, sollte zu seinen Mahlzeiten wenigstens ordentlich Weizenkeime essen.
Der Mensch sollte die Zahl der täglichen Mahlzeiten auf ein Minimum reduzieren. „Sechsmal am Tag zu essen ist vollkommen unphysiologisch“, sagt Madeo, „die Zellen brauchen Zeit, um sich zu säubern und ihren Abfall zu recyceln.“ Und die fehlt ihnen, wenn der Körper ständig Insulin ausschüttet und mit Verdauung beschäftigt ist. Temporäres Fasten, zum Beispiel einmal wöchentlich für 15 bis 20 Stunden, ist eine Art Doping für die Zellen. „Einmal am Tag sollte man den Hunger richtig spüren“, meint Madeo. Und er hat dazu einen hilfreichen Spruch: „Begrüßen Sie den Hunger wie einen Freund, dann wird Ihr Körper aufgeräumt.“
Allerdings gibt es eine Substanz, die den zellulären Reinigungsprozess trotz des Insulin-Signals anwirft. Spermidin heißt das Molekül, das in Samenzellen besonders konzentriert ist, aber in allen anderen Zellen des Körpers vorkommt. Dessen Konzentration nimmt jedoch im Laufe des Lebens ab.
Mehr
Autophagie-Fasten - Kloster Pernegg
Unser Freund, der Hunger
Fasten – Frühjahrsputz der Zellen
In unseren Zellen häuft sich Jahr für Jahr Müll an – Eiweißbrocken, Abbauprodukte usw. Um diesen Müll zu entsorgen, hat jede Zelle eine hauseigene Müllabfuhr: die Autophagie. Die Bedeutung dieser Reinigung und was sie anregt, ist das Forschungsgebiet von Prof. Madeo an der Uni in Graz. Seine Ergebnisse sind beeindruckend. Er hält die Autophagie, eine Art Selbstreinigung der Zellen, für eine „Allzweckwaffe gegen altersbedingte Erkrankungen“. Um gesund zu altern, empfiehlt Prof. Madeo, u.a. den regelmäßigen Großputz der Zellen durch Fastenkuren. Im Fasten sieht er eine Art „Doping“, das die Autophagie anregt. Liegt hier das altbekannte Geheimnis des Fastens?
Autophagie bedeutet so viel wie Selbstverdauung – es wird das recycelt, was nicht mehr gebraucht wird, gealtert ist oder schlichtweg stört. Dazu gehören auch Viren, die in die Zelle eingedrungen sind. Das alles führt bei Versuchstieren zu mehr Gesundheit, mehr Kondition und längerem Leben. Beim Menschen auch?
Es gibt immer mehr Hinweise, dass gestörte Autophagie an der Entstehung von altersbedingten Erkrankungen beteiligt ist. Insbesondere im Gehirn ist das entscheidend. Die Nervenzellen können sich nämlich nicht erneuern, sondern nur Reinigen. Geschieht das nicht ausreichend, entwickeln sich Krankheiten wie Alzheimer und Demenz.
Liegt in der Autophagie die Erklärung für das „Entschlacken“, was bisher oft als unwissenschaftlich abgelehnt wurde? Vielleicht kommen hier altes Wissen, Erfahrung und moderne Wissenschaft endlich zusammen. Nur von allein passiert es leider nicht. Die innere Reinigung braucht unsere Mitwirkung z.B. durch Fasten. Auf jede Fall rät Prof. Madeo: „Begrüßen Sie den Hunger wie einen Freund, dann wird Ihr Körper aufgeräumt.“ Mehr über Autophagie