18.4.14
Karfreitag
Der Name kommt aus dem Althochdeutschen, wo „kara“
Wehklage bedeutet. Für viele evangelische Christen hat der Karfreitag
eine besondere Bedeutung. Dieser Tag erinnert an das Leiden und Sterben
Jesu in besonderer Form: Die schwarzen Paramente an Altar und Kanzel
heben den Karfreitagsgottesdienst ebenso hervor wie die Tatsache, dass
die Altarkerzen an diesem Tag nicht brennen.
In der biblischen Leidensgeschichte Jesu kommen die
Ereignisse in Jerusalem am Karfreitag zu ihrem Höhepunkt. Nach der
Festnahme Jesu in der Nacht von Donnerstag auf Freitag muss schnell
entschieden werden, was mit ihm geschehen soll. Denn am darauffolgenden
Tag, dem Sabbat, muss alles ruhen. So wird die Hinrichtung Jesu
beschlossen und an der traditionellen Hinrichtungsstelle Jerusalems,
der Schädelstätte (= Golgatha) vollzogen. Am gleichen Abend noch wird
der Leichnam Jesu vom Kreuz abgenommen und beigesetzt, damit der Sabbat
ungestört anbrechen kann.
Höhepunkt im Kirchenjahr
Christen
aller Konfessionen feiern den Karfreitag im Zusammenhang mit Ostern
als eines der höchsten Feste des Kirchenjahrs. Nach christlichem
Glauben litt und starb Jesus aufgrund seiner Predigt über Gott den
Märtyrertod und nahm als „Gottesknecht“ im Kreuzestod freiwillig die
Schuld aller Menschen auf sich. Durch den Tod und die Auferstehung Jesu
wird dem Christen Sündenvergebung und damit Errettung aus dem Tod und
ewiges Leben ermöglicht. In Kreuz und Auferstehung wird für Christen
deutlich, dass die im Gottessohn geglaubte Zuwendung des Schöpfergottes
zu den Menschen eben nicht an Gewalt und Tod ihre Grenzen findet. Das
Karfreitagsgeschehen ist nicht für sich genommen zu betrachten, sondern
steht in einer Reihe mit Ostern, Christi Himmelfahrt und Pfingsten.
Nicht der Tod Jesu ist alleine das Große, sondern der Sieg Jesu über
Hölle, Tod und Grab.