29.9.14
Total vernetzt?!
Netze die helfen und trösten
Netze die informieren und stark machen
Netze für Arm und Reich
Wir haben uns daran gewöhnt, täglich
und überall: das Internet. Das WWW.
„Zeige mir deine Homepage – und ich
sage dir, wer du bist.“ So einfach ist
das. Und so schnell. In wenigen Minuten
mache ich mir ein Bild von einem
mir gänzlich unbekannten Menschen.
In einigen Augenblicken habe ich Informationen über eine Organisation,
eine Firma, eine Partei, eine religiöse Gruppe. Das ist wirklich
angenehm und hilfreich. Bevor ich zu einem Meeting fahre, möchte
ich doch wissen, wen und was ich dort zu erwarten habe. Ich kenne
mich dann schon vorher aus. Oder zumindest habe ich dieses Gefühl.
Und das vermittelt mir Sicherheit, gebe ich zu.
Was aber, wenn beim Zusammentre en face to face ein ganz anderer
Eindruck entsteht? Was aber, wenn das Urlaubsquartier an einer lauten
Straße liegt, die im Internet weder zu sehen noch zu hören war?
Was ist überhaupt mit unserer Wahrnehmung in dieser Welt?
„Total vernetzt?!“
Das Fragezeichen hat mich nachdenklich gemacht.
Ist es nicht sinnvoll, möglichst gut
vernetzt zu sein? Bisher war ich stolz darauf, ein guter Netzwerker
zu sein. Möglichst viele Beziehungen durch intensive Kommunikation
herzustellen. Waren nicht Jesus oder Paulus auch hervorragende
„Networker“? Ja, das waren sie! Mit großer Überzeugungskraft
konnten sie Menschen gewinnen. In der direkten Begegnung, im
Gespräch, in der Auseinandersetzung.
Tun wir uns als moderne, im World Wide Web kommunizierende
Wesen damit schwerer? Alle sitzen vor ihren Bildschirmen. Nicht jedoch
dem Menschen gegenüber, mit dem sie sich unterhalten, dem sie
etwas von sich erzählen, wo Fragen und Antworten, wo Emotionen
Raum haben.
Ich bin froh, dass Gott keine Homepage hat. Und keine E-Mail-
Adresse. So ist es noch möglich, mit Gott direkt zu kommunizieren.
Durch Singen und Beten zum Beispiel. Allein und in Gemeinschaft
mit anderen.
Mag. Hansjörg Lein
Superintendent
Netze die informieren und stark machen
Netze für Arm und Reich
Wir haben uns daran gewöhnt, täglich
und überall: das Internet. Das WWW.
„Zeige mir deine Homepage – und ich
sage dir, wer du bist.“ So einfach ist
das. Und so schnell. In wenigen Minuten
mache ich mir ein Bild von einem
mir gänzlich unbekannten Menschen.
In einigen Augenblicken habe ich Informationen über eine Organisation,
eine Firma, eine Partei, eine religiöse Gruppe. Das ist wirklich
angenehm und hilfreich. Bevor ich zu einem Meeting fahre, möchte
ich doch wissen, wen und was ich dort zu erwarten habe. Ich kenne
mich dann schon vorher aus. Oder zumindest habe ich dieses Gefühl.
Und das vermittelt mir Sicherheit, gebe ich zu.
Was aber, wenn beim Zusammentre en face to face ein ganz anderer
Eindruck entsteht? Was aber, wenn das Urlaubsquartier an einer lauten
Straße liegt, die im Internet weder zu sehen noch zu hören war?
Was ist überhaupt mit unserer Wahrnehmung in dieser Welt?
„Total vernetzt?!“
Das Fragezeichen hat mich nachdenklich gemacht.
Ist es nicht sinnvoll, möglichst gut
vernetzt zu sein? Bisher war ich stolz darauf, ein guter Netzwerker
zu sein. Möglichst viele Beziehungen durch intensive Kommunikation
herzustellen. Waren nicht Jesus oder Paulus auch hervorragende
„Networker“? Ja, das waren sie! Mit großer Überzeugungskraft
konnten sie Menschen gewinnen. In der direkten Begegnung, im
Gespräch, in der Auseinandersetzung.
Tun wir uns als moderne, im World Wide Web kommunizierende
Wesen damit schwerer? Alle sitzen vor ihren Bildschirmen. Nicht jedoch
dem Menschen gegenüber, mit dem sie sich unterhalten, dem sie
etwas von sich erzählen, wo Fragen und Antworten, wo Emotionen
Raum haben.
Ich bin froh, dass Gott keine Homepage hat. Und keine E-Mail-
Adresse. So ist es noch möglich, mit Gott direkt zu kommunizieren.
Durch Singen und Beten zum Beispiel. Allein und in Gemeinschaft
mit anderen.
Mag. Hansjörg Lein
Superintendent