16.2.15
Kiew brennt
Als im Februar 2014 auf dem Kiewer Maidan die Gewalt eskaliert und der
Protest gegen die ukrainische Regierung erste Todesopfer fordert, sind
drei junge Kameraleute dabei. Jetzt, genau ein Jahr später, wirken ihre
Bilder intensiver als je zuvor. "Kiew brennt" zeigt so verstörend wie
allgemeingültig, wie friedlicher Protest in eine unaufhaltsame Spirale
der Gewalt mündet.
Wo zuerst Menschen singend und tanzend Freiheit fordern und
Sprechchöre den Ruhm der Ukraine beschwören, werden schon bald
Barrikaden errichtet, fliegen Steine und Brandsätze. Menschen werden zu
Boden gerissen, andere rennen um ihr Leben. Junge Männer schleppen
brennende Autoreifen und setzen sich, beim Versuch Molotov-Cocktails zu
entzünden, immer wieder selbst in Brand. Schreiend liegen sie am Boden.
Es ist beängstigend, wie schnell eine europäische Hauptstadt zum
Schauplatz eines apokalyptischen Weltuntergangsszenarios werden kann.
Schon während der Proteste werden Teile der Aufnahmen veröffentlicht. Der Film, der aus dem Material entstanden ist, zeigt, was die Filmemacher selbst nicht verstehen können: Warum endet der friedliche Kampf für die Freiheit in Chaos und Blutvergießen? Wie und wann schlägt der gerechte Zorn der Menschen in pure Gewalttätigkeit um? Diese Bilder zeigen es, eindringlicher als jeder erklärende Kommentar. Allgemeingültig, verstörend, brutal - aus der Mitte des Feuersturms.
Mit „Kiew brennt“ ist ein Dokumentarfilm gelungen, der viel mehr ist als die bloße Momentaufnahme einer vergangenen Revolution. Er dokumentiert eindringlich und universell, wie die Spirale aus Gewalt und Gegengewalt, Chaos und Hilflosigkeit entsteht, und weist damit weit über das historische Geschehen hinaus.
Man sagt, die ukrainische Nation wurde in dieser Revolution neu geboren. Für die Filmemacher bleiben viele Fragen offen. Und so tun sie das Einzige, was sie tun können: Sie zeigen, was sie mit eigenen Augen im Zentrum der Kämpfe gesehen haben - das Grausame, Furchtbare und Hässliche, aber auch das geradezu lächerlich Schöne, das direkt vor ihnen passierte.
arte-Film
Schon während der Proteste werden Teile der Aufnahmen veröffentlicht. Der Film, der aus dem Material entstanden ist, zeigt, was die Filmemacher selbst nicht verstehen können: Warum endet der friedliche Kampf für die Freiheit in Chaos und Blutvergießen? Wie und wann schlägt der gerechte Zorn der Menschen in pure Gewalttätigkeit um? Diese Bilder zeigen es, eindringlicher als jeder erklärende Kommentar. Allgemeingültig, verstörend, brutal - aus der Mitte des Feuersturms.
Mit „Kiew brennt“ ist ein Dokumentarfilm gelungen, der viel mehr ist als die bloße Momentaufnahme einer vergangenen Revolution. Er dokumentiert eindringlich und universell, wie die Spirale aus Gewalt und Gegengewalt, Chaos und Hilflosigkeit entsteht, und weist damit weit über das historische Geschehen hinaus.
Man sagt, die ukrainische Nation wurde in dieser Revolution neu geboren. Für die Filmemacher bleiben viele Fragen offen. Und so tun sie das Einzige, was sie tun können: Sie zeigen, was sie mit eigenen Augen im Zentrum der Kämpfe gesehen haben - das Grausame, Furchtbare und Hässliche, aber auch das geradezu lächerlich Schöne, das direkt vor ihnen passierte.
arte-Film