16.2.15

 

Kirchen profitieren nicht von der Sinnsuche



Fast jeder zweite Deutsche glaubt Umfragen zufolge an etwas Übernatürliches und sucht nach Gotteserfahrungen. Dennoch profitieren Kirchen und Gemeinden kaum von dieser Suche. Darauf verwiesen Referenten beim Studientag Gesellschaftstransformation des Marburger Bildungs- und Studienzentrum (MBS) am 14. Februar in Marburg. Er stand unter dem Motto „Gottes Sehnsucht: Neue Ausdrucksformen des Glaubens“. Der Leiter des MBS-Studienprogramms Gesellschaftstransformation, Tobias Faix, ermutigte Gemeinden dazu, stärker auf die Sehnsüchte und Bedürfnisse der Menschen einzugehen. Der katholische Pastoraltheologe Prof. Paul M. Zulehner (Wien) forderte die über 400 Teilnehmer dazu auf, sich mit den Lebensstilen von Atheisten und spirituell Interessierten zu befassen. Viele suchten nach erfüllenden Lebenserfahrungen im Hier und Jetzt, weil sie ein Leben nach dem Tod ausklammerten. Doch zugleich litten sie unter der Angst, zu kurz zu kommen. Ihre Erwartungen an Beziehungen und Freundschaften seien oft völlig überhöht mit der Folge, dass sie sich ausgebrannt fühlten. Zulehner: „Burnout ist die teuerste Volkskrankheit geworden.“ Der Theologe zeigte sich überzeugt, dass Gott die Sehnsucht nach einem erfüllten Leben geschaffen habe. Sie sei ein Spiegelbild der maßlosen Sehnsucht Gottes nach den Menschen. Daran könnten Christen anknüpfen, wenn sie mit anderen über Gott sprächen.

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