7.3.15

 

Die drei Gesichter des Islamischen Staates

Noch immer wird der Islamische Staat vor allem als Terrororganisation gesehen. Doch er ist viel mehr. Die Miliz tritt in drei unterschiedlichen Gestalten auf: Terror, Guerilla und sogar als offener Gegner auf dem Schlachtfeld. Alte Strategien sind deshalb wirkungslos.

1. Terror

Kein Zweifel kann daran bestehen, dass der Islamische Staat Terror ausübt. Das gilt vor allem vor Ort, wovon unzählige Gräuelschilderungen berichten. Er verhält sich besonders auch in seiner Kommunikation den westlichen Gesellschaften gegenüber wie eine Terrorgruppe. Davon zeugen die vielen Video-Botschaften, in denen westliche Bürger durch Enthauptung ermordet werden.
Dies soll Angst und Schrecken verbreiten und die Loyalität zur eigenen Regierung - deren Reaktion dann als Über-Reaktion gebrandmarkt wird - schwächen.

Terroristen greifen jedoch gewöhnlich keine militärischen Ziele an, weil sie dafür viel zu schwach sind. Sie greifen weiche, ungeschützte Ziele an, um Angst und Schrecken zu verbreiten und diejenigen, für die sie zu kämpfen vorgeben, aufzurütteln.
Am 11. September 2001 geschah solch ein terroristischer Anschlag, der darauf zielte, durch Bilder und Medienberichte Verbreitung zu finden, um so in den Köpfen zu wirken. Aufrüttelnd die einen, abschreckend die anderen.

2. Wandlung zur Guerilla

Wenn Terroristen zunehmend Unterstützung gewinnen und sich sicher in der Bevölkerung eines bestimmten Gebietes bewegen können, wandeln sie sich zur Guerilla. Sie nehmen den asymmetrischen Kampf gegen einen übermächtigen Gegner auf, indem sie ohne Regeln und aus dem Hinterhalt bekriegen.
Das ist dem IS gelungen, weil er in den zerfallenden Staaten des Irak und Syriens seine Räume fand, in denen er Fuß fassen  konnte. Die Schwäche dieser beiden Staaten und das Vakuum, das die dortigen handlungsunfähigen Regierungen eröffneten, ermöglichten, in diesen Räumen militärische Aktionen erfolgreich durchzuführen, sich zu konsolidieren und zu wachsen.

3. Entscheidungsschlacht

Als die USA eingriffen, zogen sich die IS-Kämpfer zuerst ein ums andere mal zurück, agierten, wie es eine Guerilla tut, die der Entscheidung aus dem Weg gehen will, weil sie weiß, dass sie schwächer ist. Das hat sich inzwischen geändert. Nun trauen sie sich, in offener Schlacht dem Feind gegenüber zu treten und eine Entscheidung über ein Gefecht herbeizuführen.


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