1.4.15
Das Mittelalter - Doku
Nach dem Tod des ostfränkischen Königs Konrad im Jahr 919 bestieg mit
Heinrich I. das erste Mitglied des sächsischen Hauses der Liudolfinger
(„Ottonen") den ostfränkischen Königsthron; sie konnten sich in der
Folgezeit bis 1024 im Reich behaupten. In der neueren Forschung wird
zwar die Bedeutung der Ottonenzeit für die Ausformung Ostfrankens
betont, sie gilt aber nicht mehr als Beginn der eigentlichen „deutschen"
Geschichte. Der damit verbundene komplexe Prozess zog sich vielmehr
mindestens bis ins 11. Jahrhundert hin.
Das Hochmittelalter war die Blütezeit des Rittertums und des römisch-deutschen Kaiserreichs, des Lehnswesens und des Minnesangs. Man kann diese Ära auch als Zeitalter der Wiedererstarkung Europas bezeichnen, wobei die Machtstellung mehrerer europäischer Reiche zunahm. Die Bevölkerung begann zu wachsen, Handwerk und Handel wurden gefördert und auch die Bildung war nun nicht länger ausschließlich ein Privileg des Klerus. Allerdings verlief die Entwicklung in den einzelnen Reichen recht unterschiedlich.
In diese Epoche fallen die Kreuzzüge, in denen sich der massive Einfluss der seit 1054 gespaltenen Kirche zeigte (siehe Morgenländisches Schisma). Während der Kreuzzüge zogen immer wieder Heere aus West- und Mitteleuropa in den Nahen Osten, um die dortigen „heiligen Stätten" des Christentums von den Moslems zu „befreien", doch gelang es den (West-)Europäern nicht, sich dauerhaft dort festzusetzen. Später traten die religiösen Ziele der Kreuzzüge in den Hintergrund, oftmals zugunsten von Machtpolitik und wirtschaftlichen Interessen.
Im Laufe der Kreuzzüge entwickelte sich auch ein Fernhandel mit der Levante, von dem insbesondere die italienischen Stadtstaaten profitieren konnten, vor allem die Republik Venedig. Mit dem Handel gewann die Geldwirtschaft an Bedeutung. Ebenso gelangten neue bzw. wiederentdeckte Ideen nach Europa; so wurde zum Beispiel Aristoteles zur wichtigsten nicht-christlichen Autorität in der Scholastik. In Italien und später in Frankreich entstanden die ersten Universitäten. Vor allem in Mitteleuropa entstand das Zunftwesen, das die sozialen und wirtschaftlichen Vorgänge in den Städten stark prägte.
Das Hochmittelalter war auch eine Epoche der Auseinandersetzung zwischen weltlicher und geistlicher Macht im Investiturstreit, welcher die Einsetzung mehrerer Gegenpäpste zur Folge hatte. Die wichtigsten Orden des Hochmittelalters waren neben den Zisterziensern die Bettelorden der Franziskaner und Dominikaner. Daneben entstanden neue christliche Laienbewegungen, die von der katholischen Kirche als häretisch eingestuft wurden, darunter die Glaubensbewegungen der Katharer oder Waldenser. Die Inquisition wurde auch deshalb ins Leben gerufen, um gegen diese sogenannten Ketzer vorzugehen.
In Nord- und Osteuropa bildeten sich im Zuge der fortschreitenden Christianisierung neue Königreiche wie England, Norwegen, Dänemark, Polen, Ungarn und Böhmen. Ebenso entstanden noch weiter im Osten unter dem Einfluss der Wikinger und orthodoxer Missionare aus dem Byzantinischen Reich, das um 1000 seinen Höhepunkt erreichte, weitere Reiche wie das Kiewer Reich. Während Byzanz durch den Vierten Kreuzzug im Jahre 1204 eine entscheidende Schwächung seiner Macht erfuhr, wurde das Reich der Kiewer Rus im Zuge des Mongolensturms 1223 zerstört; weitere osteuropäische Reiche (vor allem Polen und Ungarn) entgingen nur knapp dem Untergang.
Im 8. Jahrhundert hatte die Rückeroberung der von den Mauren eroberten Gebiete auf der Iberischen Halbinsel durch die benachbarten christlichen Königreiche begonnen. Die Reconquista endete 1492 mit der Eroberung des Emirats von Granada.
Video
Das Leben im Mittelalter war von Krankheit geprägt. Der Tod war
allgegenwärtig. Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 30
Jahren war der Glaube an Gott die zentrale Lebensauffassung. Das
irdische Leben sahen die Menschen als einen Übergang in ein nächstes
Leben an. Dabei war die Angst groß, wegen begangener Sünden in die Hölle
zu kommen. Die Kirche bot verschiedene Wege an, die Seele vor dem
Fegefeuer zu retten. Das Exklusivrecht der Kirche, Sünden zu vergeben,
führte aber zu Missbrauch und Missständen, die schließlich die
Reformation auslösten.
Das Hochmittelalter war die Blütezeit des Rittertums und des römisch-deutschen Kaiserreichs, des Lehnswesens und des Minnesangs. Man kann diese Ära auch als Zeitalter der Wiedererstarkung Europas bezeichnen, wobei die Machtstellung mehrerer europäischer Reiche zunahm. Die Bevölkerung begann zu wachsen, Handwerk und Handel wurden gefördert und auch die Bildung war nun nicht länger ausschließlich ein Privileg des Klerus. Allerdings verlief die Entwicklung in den einzelnen Reichen recht unterschiedlich.
In diese Epoche fallen die Kreuzzüge, in denen sich der massive Einfluss der seit 1054 gespaltenen Kirche zeigte (siehe Morgenländisches Schisma). Während der Kreuzzüge zogen immer wieder Heere aus West- und Mitteleuropa in den Nahen Osten, um die dortigen „heiligen Stätten" des Christentums von den Moslems zu „befreien", doch gelang es den (West-)Europäern nicht, sich dauerhaft dort festzusetzen. Später traten die religiösen Ziele der Kreuzzüge in den Hintergrund, oftmals zugunsten von Machtpolitik und wirtschaftlichen Interessen.
Im Laufe der Kreuzzüge entwickelte sich auch ein Fernhandel mit der Levante, von dem insbesondere die italienischen Stadtstaaten profitieren konnten, vor allem die Republik Venedig. Mit dem Handel gewann die Geldwirtschaft an Bedeutung. Ebenso gelangten neue bzw. wiederentdeckte Ideen nach Europa; so wurde zum Beispiel Aristoteles zur wichtigsten nicht-christlichen Autorität in der Scholastik. In Italien und später in Frankreich entstanden die ersten Universitäten. Vor allem in Mitteleuropa entstand das Zunftwesen, das die sozialen und wirtschaftlichen Vorgänge in den Städten stark prägte.
Das Hochmittelalter war auch eine Epoche der Auseinandersetzung zwischen weltlicher und geistlicher Macht im Investiturstreit, welcher die Einsetzung mehrerer Gegenpäpste zur Folge hatte. Die wichtigsten Orden des Hochmittelalters waren neben den Zisterziensern die Bettelorden der Franziskaner und Dominikaner. Daneben entstanden neue christliche Laienbewegungen, die von der katholischen Kirche als häretisch eingestuft wurden, darunter die Glaubensbewegungen der Katharer oder Waldenser. Die Inquisition wurde auch deshalb ins Leben gerufen, um gegen diese sogenannten Ketzer vorzugehen.
In Nord- und Osteuropa bildeten sich im Zuge der fortschreitenden Christianisierung neue Königreiche wie England, Norwegen, Dänemark, Polen, Ungarn und Böhmen. Ebenso entstanden noch weiter im Osten unter dem Einfluss der Wikinger und orthodoxer Missionare aus dem Byzantinischen Reich, das um 1000 seinen Höhepunkt erreichte, weitere Reiche wie das Kiewer Reich. Während Byzanz durch den Vierten Kreuzzug im Jahre 1204 eine entscheidende Schwächung seiner Macht erfuhr, wurde das Reich der Kiewer Rus im Zuge des Mongolensturms 1223 zerstört; weitere osteuropäische Reiche (vor allem Polen und Ungarn) entgingen nur knapp dem Untergang.
Im 8. Jahrhundert hatte die Rückeroberung der von den Mauren eroberten Gebiete auf der Iberischen Halbinsel durch die benachbarten christlichen Königreiche begonnen. Die Reconquista endete 1492 mit der Eroberung des Emirats von Granada.
Video