9.6.15

 

Warum das Bargeld wirklich abgeschafft werden sollte

Der Vorschlag klingt zunächst absurd, doch er ist völlig ernst gemeint. Volkswirte und Zentralbanken wollen das Bargeld abschaffen. Zum Beispiel, um Korruption zu bekämpfen. Doch die Bürger würden damit ihre freiheitlichen Rechte verlieren.

„Geld ist geprägte Freiheit“, erkannte bereits vor mehr als 150 Jahren der russische Schriftsteller Fjodor Dostojewski. Denn Geld hat für die Menschen seit Jahrtausenden zwei Eigenschaften: Es ist Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel zugleich. Letztere Funktion würde es bei einem Bargeldverbot völlig verlieren.

Urteilen Sie selbst: Die Staatsregierungen dieser Welt haben einen Schuldenberg aufgetürmt, den sie faktisch nicht mehr abtragen können. Wollen sie auf Dauer einen Kollaps vermeiden, müssen sie auf noch viel drastischere, theoretisch unbegrenzte Weise auf das Geld ihrer Bürger zugreifen können als bisher.

Unverhohlen argumentieren die US-Ökonomen Larry Summers und Ken Rogoff, dass es darum gehe, auch private Ersparnisse mit Negativzinsen für Regierungen „nutzbar“ zu machen. Spanien hat bereits eine Sparersteuer auf vorhandene Guthaben eingeführt, auch andere Länder liebäugeln damit. Doch noch besteht das Hindernis, dass die zur Schröpfung freigegebenen Bürger ihr Geld einfach von der Bank abheben und zu Hause in bar aufbewahren könnten. Genau hier setzt das Bargeldverbot an: Gibt es keine Scheine mehr, liegt alles Geld immer bei irgendeiner Bank und kann jederzeit eingezogen werden.

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