3.11.15
Der Protestantismus hat keine verbindliche Lehre mehr
Das Scheitern der evangelischen Landeskirchen ist „vorprogrammiert“. Das
sagt der Publizist und bayerische lutherische Pfarrer Jochen Teuffel
(Vöhringen/Iller) in der katholischen Wochenzeitschrift „Christ in der
Gegenwart“ (Freiburg) voraus. Nur die Kirchensteuer halte den verfassten
Protestantismus noch am Leben. Der Grund dafür sei, dass es eine
verbindliche evangelische Lehre heute nicht gebe. Die Volkskirche erhebe
zwar einen gesamtgesellschaftlicher Geltungsanspruch, doch habe sie
dabei den Bezug zu ihren Mitgliedern zunehmend verloren. „Wo diese
kirchlich nichts zu empfangen haben, ist es eine Frage der Zeit, wann
der steuersparende Kirchenaustritt vor dem Standesamt vollzogen wird“,
so Teuffel. Seiner Ansicht nach fehlt dem „Kirchenschiff“ die Steuerung,
und auch sein Antrieb sei erlahmt.
Den Grund sieht der streitbare Theologe darin, dass die grundlegenden Überzeugungen Martin Luthers (1483-1546) weitgehend unbeachtet blieben. Die Botschaft von der Verlorenheit des Menschen und seiner Errettung allein durch den Glauben an Jesus Christus habe keine große Bedeutung. Ebenso wenig werde zur persönlichen Christus-Nachfolge ermutigt: „Die Folge ist eine kirchliche Selbstsäkularisation.“
Anstelle einer Erneuerung der Kirche an Haupt und Gliedern, wie es der Reformator vorhatte, sei eine Kirchenspaltung eingetreten: „Die Landeskirchen in Deutschland, die sich als Erben der ‚Reformation‘ verstehen, sind in Wirklichkeit das Ergebnis einer gescheiterten Kirchenreform.“
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Kommentar:
Bereits 1817 hat der ev.-luth. Pfarrer Heinrich Hansen in seinen 95 Thesen "Stimuli et clavi" - "Spieße und Nägel" eine ähnlich schonungslose Analyse gewagt wie Pfr. Teuffel. These 13: "Die Signatur des jetzigen Protestantismus ist: Massenabfall und vereinzelte gläubige Kreise und Individuen; allgemeiner Unglaube und ein Rest von Gläubigen; allgemeiner Tod und einzelne Lebensfunken." Die Beschäftigung mit den weithin unbekannten Thesen Hansens und der daraus entstandenen "Hochkirchlichen Vereinigung" kritischer Theologen kann kritisch denkenden ernsthaften ev.-luth. Christen nur empfohlen werden, aber auch jedem Katholiken, dem das Ergehen seiner ev. Glaubensgeschwister nicht gleichgültig ist. Vor allem aber wird es das (gemeinsame) Gebet um den Hl. Geist brauchen.
Den Grund sieht der streitbare Theologe darin, dass die grundlegenden Überzeugungen Martin Luthers (1483-1546) weitgehend unbeachtet blieben. Die Botschaft von der Verlorenheit des Menschen und seiner Errettung allein durch den Glauben an Jesus Christus habe keine große Bedeutung. Ebenso wenig werde zur persönlichen Christus-Nachfolge ermutigt: „Die Folge ist eine kirchliche Selbstsäkularisation.“
Anstelle einer Erneuerung der Kirche an Haupt und Gliedern, wie es der Reformator vorhatte, sei eine Kirchenspaltung eingetreten: „Die Landeskirchen in Deutschland, die sich als Erben der ‚Reformation‘ verstehen, sind in Wirklichkeit das Ergebnis einer gescheiterten Kirchenreform.“
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Bereits 1817 hat der ev.-luth. Pfarrer Heinrich Hansen in seinen 95 Thesen "Stimuli et clavi" - "Spieße und Nägel" eine ähnlich schonungslose Analyse gewagt wie Pfr. Teuffel. These 13: "Die Signatur des jetzigen Protestantismus ist: Massenabfall und vereinzelte gläubige Kreise und Individuen; allgemeiner Unglaube und ein Rest von Gläubigen; allgemeiner Tod und einzelne Lebensfunken." Die Beschäftigung mit den weithin unbekannten Thesen Hansens und der daraus entstandenen "Hochkirchlichen Vereinigung" kritischer Theologen kann kritisch denkenden ernsthaften ev.-luth. Christen nur empfohlen werden, aber auch jedem Katholiken, dem das Ergehen seiner ev. Glaubensgeschwister nicht gleichgültig ist. Vor allem aber wird es das (gemeinsame) Gebet um den Hl. Geist brauchen.