27.3.16

 

Drei Millionen Zuschauer sehen Lebensrechtsdrama

Auf begeisterte Reaktionen christlicher Lebensrechtler ist der Fernsehfilm „Nur eine Handvoll Leben“ gestoßen, den die ARD am 23. März ausstrahlte. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob ein behindertes Kind geboren oder abgetrieben werden soll. Zum Inhalt: Der Familie Winterhoff könnte es nicht besser gehen. Die Eheleute Annette und Thomas, die mit ihren beiden Töchtern aus erster Ehe im Vorort einer Großstadt leben, erwarten ein gemeinsames Kind. In der 22. Woche erfährt die junge Frau, dass es an einem seltenen, schweren Gendefekt leidet. Der Embryo soll Trisomie 18 haben. Der Schädel ist missgebildet. Die Lebenserwartung des Babys liegt bei ein paar Tagen, höchstens Wochen. Der behandelnde Arzt erklärt dem Ehepaar, 95 Prozent der Betroffenen würden sich für eine Abtreibung entscheiden. Doch die werdende Mutter sagt den Schwangerschaftsabbruch in letzter Minute ab. Sie will ihrem Kind die Entscheidung überlassen, wann es aus dem Leben scheidet. Das Mädchen wird geboren und stirbt wenige Tage später im Kreis der Familie. Rund drei Millionen Zuschauer verfolgten den Film zur besten Sendezeit ab 20.15 Uhr.

Der Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht (Berlin), Martin Lohmann (Bonn), erklärte gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea: „Ein unglaublich starker, intensiver und bewegender Film, der unter die Haut und ans Herz geht. Die Botschaft lautet: Ja, es ist nicht immer leicht, sich für das Leben zu entscheiden. Manchmal ist es sogar richtig schwer. Aber gerade dann ist es richtig gut! Auch wenn es wehtut. Wer Ja sagt zum Leben, wird und bleibt stark.“ Der Film verdränge keineswegs die Versuchung, vor der Verantwortung zu flüchten. Aber er lasse emotional miterleben, wie kostbar der Widerstand gegen die Versuchung zum Töten eines Menschen ist, sagte Lohmann. „Kompliment an die ARD! Das war Qualität der feinsten Art.“

Lebensrechtsgruppen: Über Sinn und Unsinn pränataler Diagnostik sprechen
Ähnlich äußerte sich auch der Vorsitzende des Treffens Christlicher Lebensrecht-Gruppen und Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart). „Ich bin echt begeistert, dass das Tabu des Schweigens über so viele Entscheidungen in Richtung eines angeblich nicht lebenswerten Lebens endlich durchbrochen wird und dieser Film im Fernsehen gezeigt wurde.“ Steeb zufolge muss auch über Sinn und Unsinn vorgeburtlicher Diagnostik gesprochen werden. Solange es keine erfolgversprechenden Therapien nach einer solchen Diagnose gebe, sondern sie in der Regel zur Abtreibung und damit zum Tod des Kindes führe, seien solche Untersuchungen unnötig. Steeb: „Wir müssen wieder lernen: Menschliches Leben ist Geschenk aus Gottes Hand. Es muss der Verfügbarkeit der Menschen entzogen werden und bleiben.“ Eine Aussage der Schauspielerin Annette Frier, die Annette Winterhoff darstellt, in einem Interview zum Film bewege ihn. Frier: „Ehrlich gesagt: Wenn dieser Film bei dem einen oder anderen Zuschauer wirklich moralische, ethische und philosophische Fragen aufwirft ... Hallelujah! Dann haben wir einiges richtig gemacht!“ Dazu Steeb: „Dem ist nichts hinzuzufügen.“

KALEB: Ein wegweisender Film
Der Geschäftführer der Lebensrechtsvereinigung KALEB (Kooperative Arbeit Leben Ehrfürchtig Bewahren/Berlin), Gerhard Steier (Berlin), bezeichnete den Film als wegweisend. „Ich wünsche mir, dass viele Eltern motiviert werden, diesem Beispiel zu folgen und den natürlichen Dingen ihren Lauf zu lassen”, sagte er idea. Aus der eigenen Beratungspraxis wisse er, dass es schwer sei, sich für ein behindertes Kind und gegen eine Abtreibung zu entscheiden. Doch dieser Weg sei der tröstlichste. Der Film habe außerdem gezeigt, wie routiniert und automatisiert die Empfehlung der Ärzteschaft für eine Abtreibung sei. Steier: „Es ist erschreckend, wie heutzutage Paare sich gegen den Widerstand von Ärzten und oft auch der eigenen Familie den Weg erkämpfen müssen, um ein behindertes Kind behalten zu dürfen.” KALEB unterhält 40 Regionalgruppen, die Schwangere und Familien in schwierigen Lebenssituationen beraten und unterstützen.

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