6.4.16
Warum ich kein Pazifist bin
Na, schockiert über die Überschrift? Sie stammt nicht von mir, sondern
von CS Lewis, der in den 40er Jahren einen bemerkenswerten Vortrag zu
dem Thema hielt. Ich selbst wäre ein wenig glaubhafter Zeuge, habe ich
doch selbst den Dienst an der Waffe aus Gewissensgründen verweigert und
Zivildienst geleistet. Doch der Vortrag von Lewis hat mich sehr zum
nachdenken gebracht. (Und ganz ähnlich argumentiert jüngst unten
stehender Artikel in der „Welt“)
Die Argumentation richtet sich natürlich nicht gegen friedliebende Menschen. Jeder Christ muss das selbstverständlich sein! Es geht vielmehr um die rigorose Haltung, Waffengewalt sei egal wann und egal wie immer falsch. Lewis’ Argumentation dagegen geht in etwa so: Pazifisten gehen meistens davon aus, ein Krieg schaffe grundsätzlich immer mehr Übel, als er verhindere. Doch woher könne man das wissen? Selbstverständlich geschehe durch Krieg immer Böses, doch bestehe doch durchaus die Möglichkeit, dass noch Böseres dadurch verhindert wird. Außerdem gingen Pazifisten davon aus, dass der körperliche Tod das größte aller denkbaren Übel sei. Doch ist das körperliche Leben wirklich ein höheres Gut als etwa die Freiheit einer ganzen Gesellschaft? Oder die moralische Verpflichtung, diese zu schützen? Auch könne das Gebot Jesu, die andere Wange hinzuhalten und die Feinde zu lieben, keineswegs als Legitimation gelten, einem Schwachen nicht zu Hilfe zu kommen, der von einem Bösen bedrängt wird.
Im letzten seien, so Lewis, die Argumentationen für den Pazifismus mehr emotional als logisch. Und so schließt der Vortrag mit der Frage, ob jemand wohl nicht auch deshalb Pazifist würde, weil er selbst die Vorstellung, ein Soldat sein zu müssen, so unangenehm fände. Und weil das Leben als Soldat die Kombination aller unserem Wohlfühlen zuwiderlaufenden Faktoren darstelle.
Pazifismus also als kostengünstige Moral, die keine Unbequemlichkeiten eingeht und keine Opfer bringt… Bewegt hat mich eine Umfrage, die ich neulich sah. Etwa 80% der Befragten gab an, nicht bereit zu sein, das eigene Land mit der Waffe zu verteidigen. Etwa 65% der Befragten gab jedoch an, im Falle einer Invasion Deutschlands durch eine andere Nation sollten die USA zu Gunsten Deutschlands angreifen… Na ein solcher Pazifismus ist wirklich Billigmut.
Sicherlich ein kontroverses Thema. Doch hätte ich Lewis’ Argumente früher gelesen, vielleicht wäre ich dann doch kein Zivi geworden. Was denkt Ihr dazu und zu dem Artikel in der Welt?
http://www.welt.de/…/Kaessmanns-Pazifismus-ist-vor-allem-ei…
Die Argumentation richtet sich natürlich nicht gegen friedliebende Menschen. Jeder Christ muss das selbstverständlich sein! Es geht vielmehr um die rigorose Haltung, Waffengewalt sei egal wann und egal wie immer falsch. Lewis’ Argumentation dagegen geht in etwa so: Pazifisten gehen meistens davon aus, ein Krieg schaffe grundsätzlich immer mehr Übel, als er verhindere. Doch woher könne man das wissen? Selbstverständlich geschehe durch Krieg immer Böses, doch bestehe doch durchaus die Möglichkeit, dass noch Böseres dadurch verhindert wird. Außerdem gingen Pazifisten davon aus, dass der körperliche Tod das größte aller denkbaren Übel sei. Doch ist das körperliche Leben wirklich ein höheres Gut als etwa die Freiheit einer ganzen Gesellschaft? Oder die moralische Verpflichtung, diese zu schützen? Auch könne das Gebot Jesu, die andere Wange hinzuhalten und die Feinde zu lieben, keineswegs als Legitimation gelten, einem Schwachen nicht zu Hilfe zu kommen, der von einem Bösen bedrängt wird.
Im letzten seien, so Lewis, die Argumentationen für den Pazifismus mehr emotional als logisch. Und so schließt der Vortrag mit der Frage, ob jemand wohl nicht auch deshalb Pazifist würde, weil er selbst die Vorstellung, ein Soldat sein zu müssen, so unangenehm fände. Und weil das Leben als Soldat die Kombination aller unserem Wohlfühlen zuwiderlaufenden Faktoren darstelle.
Pazifismus also als kostengünstige Moral, die keine Unbequemlichkeiten eingeht und keine Opfer bringt… Bewegt hat mich eine Umfrage, die ich neulich sah. Etwa 80% der Befragten gab an, nicht bereit zu sein, das eigene Land mit der Waffe zu verteidigen. Etwa 65% der Befragten gab jedoch an, im Falle einer Invasion Deutschlands durch eine andere Nation sollten die USA zu Gunsten Deutschlands angreifen… Na ein solcher Pazifismus ist wirklich Billigmut.
Sicherlich ein kontroverses Thema. Doch hätte ich Lewis’ Argumente früher gelesen, vielleicht wäre ich dann doch kein Zivi geworden. Was denkt Ihr dazu und zu dem Artikel in der Welt?
http://www.welt.de/…/Kaessmanns-Pazifismus-ist-vor-allem-ei…
Johannes Hartl
Kommentare:
Luthers
2-Reiche Lehre trifft den biblischen Kern : Die Kirche ist zum
Pazifismus gerufen, aber der Staat muss die Ordnung notfalls auch mit
dem Schwert aufrecht erhalten. Wenn Christen Staatsdiener sind können
sie natürlich auch eine Waffe tragen. Wer
vom Staat Pazifismus verlangt negiert das biblische Menschenbild, das
davon ausgeht, dass wir mit der Sünde verstrickt sind und dass es
deshalb einer Ordnungsmacht zwingend bedarf. Dass die Bibel recht hat
zeigt die Geschichte : Gesellschaftsutopien, die vom guten Menschen
ausgehen wie Kommunismus oder Anarchie haben noch nie funktioniert
sondern sind immer schlimm ausgegangen.
Jedenfalls
gilt ganz grundsätzlich, dass man in der gefallenen Welt, in der wir
nun mal leben, Polizisten, Soldaten und dergleichen braucht, weil sonst
jede Menge auch unschuldiger Menschen von bösartigen Subjekten
plattgemacht würden. Natürlich sollte diese Verteidigung nicht in
"Selbstjustiz" auf persönlicher Ebene geschehen, sondern diese Aufgabe
hat der Staat (siehe z.B. Röm 13,1-7).
Ergänzend dazu, möchte ich auf Dietrich Bonhoeffer verweisen. Das Buch Nachfolge ab Seite 119. (Seite nach der 7. Auflage 61)