12.6.16

 

Das Wichtigste wäre ein richtig guter Vater

Der Hirnforscher Gerald Hüther fordert im F.A.S.-Interview bessere Vorbilder für kleine Jungs. Dafür aber müssten die Männer umdenken, damit nicht „ein Teil der Jungs auf der Strecke bleibt“.

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Kommentare:
Wissenschaft ist stets dem Zeitgeist unterworfen. Wo der, wie momentan, das Problematisieren von Männlichkeit erfordert, leistet sie auch das klaglos. Vor allem Hirn- und Genforscher sowie Neurobiologen erliegen gerne der Versuchung, die Dinge so zu deuten, dass Männliches generell als leicht defizitär dasteht.
Männer sind demnach also das schwache Geschlecht, weil ihnen ein zweites X-Chromosom fehlt. Ein Auto ohne Ersatzrad. Noch nie jemand hat hingegen den Versuch unternommen, Frauen als defizitär einzuordnen, weil sie zwei X-Chromosome haben, aber kein Y. Alles eine Sache des Standpunkts.
Jungs begeistern sich "für alles, was ihnen Erfolg, Status und Geltung verschaffen könnte". Wenn man die Zickenkriege und Balzrituale pubertierender Mädchen betrachtet, erkennt man gewisse Parallelen im Hinblick auf die Motivation, weniger auf Mittel und Wege. Und auch für Mädchen gilt Hüthers Einschätzung: Sie sind, wie sie sind, weil sie gelernt haben, Rollen zu spielen. Seit der Steinzeit hat sich auch bei ihnen daran nichts geändert.
Hüther verliert sich in Allgemeinplätzen. Alles, was er hier aufführt, ist typisch menschlich. Keinesfalls alleine typisch männlich. 

Ich kann an keiner Stelle des Interviews erkennen, dass Hüther für etwas anderes steht, als die Erwartungshaltung von Frauen an Männer zu zementieren. Neben den längst widerlegten Vorurteilen über männlich-emotionale oder männlich-genetische Unzulänglichkeit schafft Hüther es noch nebenher, den Männern die Schuld an scheiternden Buben aufzuhalsen, nachgerade so, als sprächen nicht unzählige Kohorten der Statistik davon, dass Kinder, die in dysfunktionalen Rumpf- und Restfamilien aufwachsen, erhebliche Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Da werden Männer in den Seligkeiten eines Alleinerziehenden-Mainstreams entsorgt und das Männliche sollen auch noch dafür büßen, sich neu erschaffen, wo aufgrund des Männer-Bashings pädagogische Wüste ist. Man kann Hüther nur raten, sich in eine Schwitzhütte oder ein Bootcamp zur Meditation zurückzuziehen, damit ihm bewußt wird, dass er in seinen Ansichten zu einer Generation gehört, die das existierende Elend erst möglich gemacht hat. Realistisch und im Nachhinein betrachtet wird es Zeit, dass die Frauenflüsterer endlich abtreten, zumal sie nur eine marginale Schicht der Gesellschaft vertreten, die die mediale Präsenz mit Wirkmächtigkeit verwechselt. 

Die Aussagen von Herrn Hüther beruhen zu einem geringsten Teil auf der Hirnforschung sondern auf den allgemeinen Beobachtungen, wie sie die Psychologie schon lange in der Forschung z.B. zu Assoziationen bei Männer und Frauen kennt (Männer "innen"/Frauen "außen", Männer "haben" Körper/Frauen "sind" Körper usw.). Beunruhigend ist die Entwicklung der letzten Jahrzehnte, die die Mädchen/Frauen an die Berufs- und Bildungsspitze, die Jungs/Männer auf den Bodensatz gespült haben (mehr Frauen als Männer an den Hochschulen, mehr Jungen als Mädchen ohne Schulabschluß usw.). Die Frauenförderung hat dazu geführt, daß die Jungen vernachlässigt, unterentwickelt und demotiviert wurden. Am schlimmsten sind die Scheidungskinder dran, die zum ersten Mal in der Mittel-/Hauptschule bzw. im Gymnasium (nach Krippnerin, Erzieherin, Grundschullehrerin) einen Mann als Gegenüber kennenlernen, bis dahin Partnerersatz für ihre Mütter spielen müssen und zur Beziehungsunfähigkeit erzogen werden. Nicht die Väter/Männer müssen sich ändern, sondern die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. 

Wieder ein Artikel, der Maennern einen fundamentalen Makel unterstellt ("Auto ohne Ersatzrad", das "schwache" Geschlecht, und aehnlicher Unfug.) Schon daran kann der aufmerksame Leser erkennen, was man von den Antworten halten mag, wenn der "Professor" davon spricht, wie man Jungen helfen kann ein besseres Bild von sich selbst zu bekommen. Saemtliche "Wissenschaftler", die wie unser Professor hier, von dem schwachen Geschlecht reden, Jungen genetische Makel unterstellen, etc., bewirken naemlich das totale Gegenteil. Wann koennen wir uns den Jungen endlich bewusst zuwenden, ihnen ihre enorme Bedeutung fuer unsere Gesellschaft aufzeigen, ihnen fuer ihr Leben Mut machen, sie auffordern, sich in unserer Gesellschaft einzubringen? Nein. Stattdessen das uebliche Gedusel, Jungen einreden zu wollen, dass sie genetische Makel haben ("fehlendes X-Cromosom", wie es der Professor ausdruckt.) Es ist einfach nicht mehr zum aushalten! 


Eigentlich nichts neues, was Gerald Hüter erläutert, aber dennoch in der Konsequenz enorm wichtig. Es tangiert doch unseren Wertekanon, der in den vergangenen Jahren unter die Räder gekommen ist. Wir brauchen wieder Vorbildfunktionen nicht nur in der Familie sondern auch in der Schule. Was die neuere Hirnforschung zutage bringt, fordert die Gesellschaft dazu auf zu hinterfragen ob wir uns nicht rück besinnen müssen auf die Bedeutung einer funktionierenden Familie aber auch die immense Bedeutung der Qualität der Lehrer(innen)-Ausbildung. Meiner Ansicht nach benötigt man dafür nicht mehr finanzielle Mittel sondern nur ein wenig Gehirnschmalz.

Das ist hier Feuilleton, sonst nichts. Niemand muss Angst haben. Es bleibt alles beim Alten.
Familienpolitik in Deutschland bleibt weiter Männerbekämpfungspolitik.
Bildungspolitik in Deutschland bleibt weiter Männerbekämpfungspolitik.
Und Familienrecht ... detto.
Unsere gleichgeschaltete linke säkulare Sozial"wissenschaft" wird weiterhin das Alleinnichterziehen als "zukunftsweisende Lebensform" propagieren.
Also weiter wie bisher. Von der Leyen hat in 4 Jahren die Geburtenrate um 15% gedrückt. Und sie wird schon dafür sorgen, dass das so weiter geht.
Wir haben ganz tolle Pläne für eine schöne neue Welt - eine Welt ohne Menschen. 



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