24.11.16

 

Das Jahr 2015 in Taizé in Presse und Internet

Im Laufe des Jahres 2015 berichteten verschiedene Medien über die Ereignisse in Taizé. Im Folgenden eine Auswahl interessanter Artikel.

Im Mai wurde in deutschsprachigen Medien vom 100. Geburtstag Frère Rogers berichtet, unter anderem erschien im Österreichischen Fernsehen ein Film sowie ein Porträt Frère Rogers unter dem Titel: „Ein Kämpfer für die Versöhnung“.

Während des Kirchentags im Juni 2015 brachte Deutschlandradio Kultur ein Interview mit Frère Alois. Aus gleichem Anlass erschien beim Evangelischen Pressedienst eine Meldung.
Der Weltkirchenrat veröffentlichte auf seinen Internetseiten einen Artikel über die Woche vom 9. - 16. August sowie einen Bericht vom Internationalen theologischen Symposium. Beide Artikel stehen auch auf Englisch zur Verfügung.

Die internationalen Jugendtreffen im August fanden auch auf mehreren deutschen evangelischen Internetseiten Erwähnung sowie bei der deutschen katholischen Nachrichtenagentur. Siehe auch den längeren Artikel über die Erfahrung von Kirche, die Jugendliche in Taizé machen.

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Für viele Christen ist Taizé ein Ort spiritueller Erfahrung. Er kann aber auch ein Lernort für die Kirche sein. Aber was hat Taizé, das der Kirche fehlt? "Youcat"-Geschäftsführer Bernhard Meuser sucht nach Antworten


Nicht wenige engagierte Christen, darunter auch Seelsorgerinnen und Seelsorger, halten Taizé für eine kontraproduktive Veranstaltung. Sie rackern sich ab, um in ihrem lokalen Kontext kirchliches Leben zu organisieren. Und dann kommen die Taizéfahrer aus dem Siebten Himmel nach Hause und machen aus ihrem Missmut angesichts des heimatkirchlichen Angebots keinen Hehl. Schwärmerische Erzählungen über die wunderbare Atmosphäre in Taizé mischt sich mit herber Fundamentalkritik: Die sind’s! Ihr seid’s nicht. Kirche wie in Taizé? Ja, gerne! Kirche wie zuhause, nein danke! Eure Kirche brauchen wir nicht.

Eine Woche Taizé – sind das esoterische Ferien, die den Blick auf die reale Kirche versperren, statt ihn zu öffnen? Auf Wolke Sieben hat man kein Auge für die wahren Schätze der Kirche. In den Augen der Taizé-Schwärmer ist die Kirche von St. Irgendwo nur das graue, hässliche Produkt derer, die es nicht drauf haben, die es nicht können mit jener wahren, schönen, geheimnisvollen Kirche, die sie in Taizé erlebt haben.

Keine Frage, es gibt sie, die vielen jungen und alten Christen, die ihre primäre Gotteserfahrung Taizé verdanken, auch die Vielen, die ihre Rekonversion in eine persönliche Gottes-, gar Jesusbeziehung oder wenigstens die Wende in einen entschiedenen Glauben in dem kleinen Dörfchen in Burgund erfuhren. 

Das Rätsel Taizé
Nur Stille. Schönheit. Licht. Die weißen Kleider der Brüder in der Mitte. Gebet. Musikalisches Gotteslob. Und tausend Leute – vom Kleinkind bis zum Greis –sitzen auf dem Boden und sind irgendwie glücklich in der Gegenwart Gottes. Das Gegenteil einer italienischen Raststätte, wo dich grässliche Sounds bis auf die Toilette verfolgen. Wort Gottes – und dann fünf Minuten nichts. Das geht doch nicht! Doch, es geht. Und wenn die Menschen am Ende des Gottesdienstes nach draußen strömen, freuen sie sich, dass bald wieder die Glocke zum Gebet ruft.

Taizé vereinigt scheinbar unvereinbare Momente in sich. Da ist einerseits eine große Weite und Freiheit, eine nicht endende Bereitschaft zu empfangen, zuzuhören und den anderen in seiner Einzigartigkeit anzunehmen und willkommen zu heißen. 

In Taizé wird niemand gefragt: Was glaubst ’du? Welcher Konfession gehörst du an? Aus welchem Land kommst du? Wie viel Geld hast du? Hast du ein korrektes Leben vorzuweisen? Hast du ernste Absichten oder willst du hier nur Ferien machen? Denkbar verschiedene Menschen fühlen sich angezogen und strömen in die Kirche.

Wir haben uns so sehr daran gewöhnt, "Gott" zu etwas Mitgemeintem, einer Alltagsgröße zu machen, ihn (dessen wir selber nicht ansichtig werden) beständig anderen Leuten, besonders Kindern, zu erklären. Dass in Taizé nicht gepredigt wird, nicht erklärt, nicht pädagogisiert wird, dass da keiner beständig neben den Dingen steht (und gerade aus diesem Grund nicht in ihnen und bei der Sache ist), macht die Unmittelbarkeit des geistlichen Tuns aus: Schriftworte, die wie kostbare Perlen in die Stille tropfen. Kurze Gebete, in die man aus der Tiefe des eigenen Herzens heraus einschwingt. Gesänge, die tiefer und tiefer und tiefer in die Aufmerksamkeit führen 


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