27.2.17

 

Karl Polanyi und die Utopie des freien Marktes

ich selbst regulierende Märkte sind eine Illusion. Sie sägen am Ast, auf dem die bürgerliche Gesellschaft sitzt. Diese Meinung vertrat Karl Polanyi, Wirtschaftshistoriker und Sozialwissenschafter. Wenn Arbeit, Geld oder Natur zur Ware werden, dann zerstört das irgendwann die Freiheit, in deren Namen der Kapitalismus regiert. Das schrieb Polanyi in seinem Hauptwerk "The Great Transformation", das Ende des Zweiten Weltkriegs erschienen ist. Heute ist Polanyi, der über zehn Jahre in der Vorgartenstraße in Wien gelebt hat, fast in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht, wie es bei der bisher größten Konferenz Österreichs zu seinen Ehren hieß.
Mehr als 300 Forscher/innen aus aller Welt untersuchten Mitte Jänner an der Universität Linz die Aktualität von Polanyis Werk. Tenor: Gerade heute sollte man Polanyi wieder lesen. In einer Zeit, in der ein neuer Wirtschaftsnationalismus dem scheinbar alternativlosen Neoliberalismus Konkurrenz macht. Aus Polanyi, dem Vordenker aus der Vorgartenstraße, wird in diesem Kontext dann schnell der Prophet einer düsteren Zukunft.

Ö1

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