17.6.17

 

Wir befinden uns mitten in der islamischen Inquisitions­zeit

Der deutsch-libanesische Regisseur Imad Karim gilt als einer der umstrittensten Islam-Kritiker. Im Interview spricht er über das Versagen der arabischen Gesellschaft, über den politischen Islam, und warum er gegen Einwanderung ist. 

Man hat bis in die Achtzigerjahre in vielen arabischen Ländern geglaubt, dass man mit demokratischen und säkularen Mitteln die Gesellschaft verändern könnte. Aber diese Kräfte haben völlig versagt.

Der Westen war nicht bereit, die dortigen demokratischen und säkularen Kräfte zu unterstützen. Man hatte Angst, dass sie sozialistische Regime errichten wollen, wichtige Ressourcen und Bodenschätze verstaatlichen und sich außenpolitisch dem kommunistischen Ostblock anschließen. Deshalb bekämpften sie die Progressiven und unterstützten die Religiösen. Dann wurde 1979 der Schah durch Chomeini gestürzt, im Iran wurde eine Islamische Republik ausgerufen. Als Antwort darauf hat die sunnitische Mehrheit, unterstützt von Saudi-Arabien und den Golfstaaten, eine Richtungsänderung eingeleitet. Das heißt, die strenggläubigen und konservativen Kräfte haben als Antwort auf den Iran immer mehr Macht bekommen, liberale Strömungen wurden zurückgedrängt.

Wir befinden uns mitten in der islamischen Inquisitionszeit, im Grunde ist der nie unterbrochene Religionskrieg zwischen Sunniten und Schiiten, aber auch unter den Sunniten selbst, wieder sichtbarer geworden. Es geht um die Deutungshoheit, und diese bestimmt die kommende Dialektik der Geschichte. Das kann und will der Westen nicht begreifen.

Die größte Schuld liegt an uns Araber selbst. Wir haben nie gelernt, uns von den alten, verkrusteten, religiösen Vorstellungen zu befreien. Die Fähigkeit der Selbstreflektion ist eine Mangelerscheinung in unseren Gesellschaften. Und natürlich macht jede Einmischung des Westens es nur noch schlimmer. Der Westen soll sich einfach aus dieser Region raushalten und sagen: 'Ihr müsst mit euren Problemen selbst klarkommen'. Länder wie Thailand, die Philippinen oder Burma haben ihre Krisen auch selbst gelöst. Fakt ist, kein Einsatz des Westens, sei es im Irak oder in Afghanistan, hat diesen Ländern den Frieden gebracht. Ganz im Gegenteil.

Der Westen hat nicht begriffen, dass jede Einmischung nur noch mehr Zerstörung bringt. Jede Einmischung betrifft auch das Innenleben der Gesellschaft hier im Westen, wir verlieren an Lebensqualität, an Freiheit und an Sicherheit. Es flüchten immer mehr Menschen, die wir nicht integrieren können und müssen. Warum sollen wir hier Menschen aus einem völlig anderen Kulturkreis, die bereits in ihren Ländern sozialisiert sind, in Europa „re-sozialisieren“ um sie für die Integration fit zu machen? Was ist das für eine Anmaßung?

Ich lebe seit 40 Jahren in diesem Land, ich sah Deutschland von Anfang an als meine Heimat und als Heimat meiner Werte, weil ich bereits „integriert“ ankam. Von meiner „Sorte“ gibt es viele, und dennoch sind wir eine Minderheit in unserem Kulturkreis. Das ist ein Fakt! Dieses Deutschland, die Heimat meiner Werte, möchte ich mit allen rechtsstaatlichen Mitteln verteidigen. Ich widerspreche den Eliten, die mir „Fremdenliebe“ auf Rezept verschreiben wollen. Das sind dieselben Akteure, die mir ihren Humanitätsbegriff verordnen. Das ist die gleiche Elite, die mit Saudi-Arabien Waffengeschäfte in Milliardenhöhe macht, aber mir vorschreiben möchte, dass ich Millionen fremde Menschen mit ihrem archaischen, menschen-, frauen-, und homosexuellenverachtenden Weltbild als neue Nachbarn akzeptieren, und die von vielen von ihnen begangenen täglichen An- und Übergriffe tolerieren soll. Gibt es noch etwas Absurderes als das?

Wenn man Ihnen so zuhört, könnte das auch auf einer Parteitagsrede der FPÖ oder AFD gesagt werden, sie sprechen wie die Rechtspopulisten. Zusammenfassend: Sie lehnen diese Einwanderungswelle komplett ab.
Was heute „rechts“ oder „populistisch“ ist, entscheidet nicht mehr der Duden, sondern eine Machtelite, die auch die Sprache vereinnahmt hat. Und ja, ich bin für eine strikt kontrollierte Einwanderung nach dem australischen bzw. kanadischen Modell. Hält dieses Migrationschaos an, werden wir verlieren.

Der Islam gehört nicht zu Europa. Aber Muslime, die sich zu unserer Verfassung bekennen, gehören zu Europa. Aber all jene, die von einem europäischen Islam sprechen, liegen falsch. Auch Bassam Tibi, der das vor Jahren forderte, hat das mittlerweile revidiert. Er sagt, er hätte sich geirrt, da sich nicht der liberale, sondern der gewaltverherrlichende Islam in Europa durchgesetzt hat. Und Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass wir im heutigen medialen Zeitalter die Muslime in Europa als singulär betrachten können, das ist naiv.

Die Probleme sind in der Religion angesiedelt. So wie wir Muslime sozialisiert wurden, sind wir alle tickende Zeitbomben. Meine Eltern im Libanon waren nicht gläubig, aber wenn wir andere Familienangehörige zu Festen besuchten, wurde dort gebetet. Und wissen Sie, was wir gebetet haben? Gott verfluche die Juden, Gott verfluche die Christen. Das steckt in unseren Köpfen von Kindesbeinen, ich kenne hier Araber in Deutschland, die dieselben Gebete in ihren Häusern beten und nicht nur in ihren Häusern.

 Das westliche Lebensmodell ist heute viel labiler als vor 20 oder 30 Jahren. Das Gendermainstreaming und andere ideologisch forcierten Vielfaltmodelle überfordern viele Menschen. Die heutige Liberalität unserer Gesellschaft erschwert den Muslimen, aber auch allen anderen religiös behafteten Menschen die aktive Integration.

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www.imad-karim.de

Kommentare:



Wenn alle Einwanderer so gut in unserer Gesellschaft angekommenen wären, wie Herr Karim, dann hätten wir diese Diskussionen und Probleme nicht. Jedes Wort, das er sagt ist leider wahr. Die Hoffnung, dass dies unsere naive, übertolerante, aus Langeweile nach "guten Taten" lechzende Gesellschaft auch so sehen wird, geht gegen Null.

Bezeichnend für die Naivität des Westens ist u.a. die totale Fehleinschätzung des Ajatollah Ruhollah Chomeini, dessen islamistische Schriften (voll des Hasses gegen Israel, Juden, den Westen und die USA) man schlicht ignorierte, von dem man annahm, er werde im Iran eine liberale Demokratie mit fortschrittlichen Menschen- und Frauenrechten errichten. Man versteigerte sich (nicht nur in Kreisen der naiven Linken) in die Wahnvorstellung, (Textzitat WIKIPEDIA) "Chomeini sei der Gandhi Irans, der sein Land auf friedlichem Weg in die Freiheit führen wolle. In der vom 4. bis 7. Januar 1979 stattfindenden Konferenz von Guadeloupe beschlossen der französische Präsident Valéry Giscard d’Estaing, US-Präsident Jimmy Carter, der britische Premierminister James Callaghan und Bundeskanzler Helmut Schmidt, den Schah nicht mehr zu unterstützen und Chomeini die Rückkehr in den Iran zu ermöglichen."
https://de.wikipedia.org/wiki/Ruhollah_Chomeini

Damit nahm das Unglück einer Renaissance des Islam seinen Lauf. Und ich sage Renaissance, weil diese Religion nicht zum ersten Mal die Welt des Orients und angrenzende Territorien ins Dunkel versenkt hat.

Imad Karim ist in jedem Punkt seiner Ausführungen zuzustimmen. Für eine zukünftige Regierung sollte man ihn als Migrationsminister nominieren. Wir brauchen Realisten, nicht Schwärmer und Wirklichkeitsverächter, in der Politik.




Ist es nur Dummheit oder bereits blanker Hass auf Österreich, was die Islamfreunde antreibt, sich schützend vor den inzwischen politisch gewordenen Islam zu stellen und von der Mehrheitsgesellschaft Verständnis, Toleranz, Entgegenkommen und vor allem die finanziellen Mitteln fordern, um dadurch wissentlich oder unwissentlich eine Islamisierung unserer Gesellschaft vorzubereiten. Wie weit dieser Wahnsinn gehen kann, hat letztlich unser bereits etwas verwirrter Herr Prof. Bundespräsident gezeigt, indem er zur Solitarität mit dem faschistoiden Kopftuchzwang für Frauen aufgerufen hat und dies mit einer historischen Unwahrheit untermauern wollte. Erst nachdem die arabische Welt darauf freudig reagierte und diese Aussage in Österreich und Europa Kopfschütteln auslöste, ruderte er zurück und sprach von einer ironisch gemeinten Feststellung. Die GrünInnen und andere Wahnsinnige sind aber heute noch stolz auf unseren Bundespräsidenten.


Erwiesene Kriegsflüchtlinge, die nach Kriegsende zumindest Großteils wieder in ihre Heimat zurückkehren, sind eines, Migrantenströme, die vor allem das Ausnützen des Sozialsystems im Auge haben, etwas anderes.

Das Grundübel ist, dass der Koran nicht unterscheidet zwischen Religiosität und (Macht)Politik. Das immer wiederkehrende Argument der Moslems, dass der Islam friedfertig sei, wird täglich in den islamisch geprägten Ländern zigmal widerlegt. Die Zuwanderer kommen alle aus solchen Ländern, gleichgültig ob aus arabischen oder schwarzafrikanischen Ländern. Auch ich bin der Meinung, dass die Zuwanderung von Menschen muslimischen Glaubens aus diesen Ländern eine ernste Gefahr für unsere westlichen Demokratien darstellt. Die Liberalität der westlichen Gesellschaften ist nicht das Problem für Integration, sondern die Illiberalität dieser Menschen. Für keine andere Religion ist unsere Liberalität ein Problem bei der Integrationen. Lediglich für Muslime ist es ein Problem und das ist das Problem.

Der Islam ist nicht nur eine rein theologische Angelegenheit; es liegt im Wesen dieser Religion, außerdem in sehr 'weltlichem' Umfang ganz selbstverständlich Ansprüche in gesellschaftlicher und in politischer Richtung zu erheben, als allein richtige und umfassende Institution und Macht. Das unterscheidet wesentlich den Islam von allen anderen Religionen der Welt; und das erklärt auch, weshalb sich die Terroristen des Islamismus als Krieger im Auftrag ihres Gottes sehen und nicht als Schwerverbrecher, als Mörderbande. In ihren Augen kämpfen sie für eine 'gute' Sache, nämlich die Verbreitung und Durchsetzung ihrer Religion in allen Bereichen des Lebens in einer sehr orthodoxen, geradezu archaischen Ausprägung. Ihr Ziel ist die absolute Macht über alle gesellschaftlichen und politischen Lebensverhältnisse ohne jede Einschränkung und Toleranz. Daher ist der Anteil des Islam am Islamismus auch erheblich größer als allgemein eingestanden wird.

Es wird immer wieder behauptet, dass sich Muslime stets von Anschlägen distanzieren würden. Das ist aber nach meiner persönlichen Erfahrung keineswegs der Fall. In vielen Fällen höre ich in persönlichen Gesprächen mit Muslimen Relativierungen, nach dem Muster:
- Der "Westen" sei für die Zustände im arabischen Raum verantwortlich und damit indirekt auch für die Anschläge, die auf die Zustände dort zurück zu führen seien.
- Muslime seien in der westlichen Gesellschaft unterdrückt, darum sei es nachvollziehbar, dass Einzelne sich gefrustet radikalisieren, da sie keine Heimat in unserer Gesellschaft finden könnten.
- Es würden deutlich mehr Muslime vom Westen im arabischen Raum getötet, als nicht-Muslime bei Anschlägen.
- ... die Liste läst sich vortsetzen.
So lange sich Muslime nicht eindeutig von solchen Relativierungen distanzieren, erwecken sie unwillkürlich den Eindruck, dass irgendwo - egal wie tief - ein gewisses Verständnis für die terroristischen Machenschaften vorliegt. Das es vielleicht sogar in einer perversen Form Verständnis für die Anschläge gibt. Darum sind nicht nur Demos wichtig, sondern auch klarere Aussagen der Verbände, die sich oftmals nicht eindeutig gegen obige Relativierungen stellen, sie vielmehr oft selbst befeuern.
Terrorismus beginnt dort, wo Muslime eine Grundeinstellung haben, die unserer westlichen Kultur mit Ablehnung, manchmal gar Hass, begegnet. Die Opferrolle ist die einer zu großen Minderheit der Muslime in unserer Gesellschaft.

Alles Rassisten, oder was?


 Rund fünf Prozent der Bürger in Deutschland sind Muslime. Kein Grund zur Beunruhigung? Entscheidend ist nicht die Zahl, sondern das Verhalten der Mehrheitsgesellschaft in Kernfragen.

Wenn man aber Islamisierung als einen Prozess begreift, bei dem essenzielle Werte und Normen der Mehrheitsgesellschaft – manchmal kaum merklich – aufgeweicht oder verändert werden, dann lässt sich nicht bestreiten, dass es erste Anzeichen dafür gibt.

Während des diesjährigen Ramadan etwa beobachten Lehrer in deutschen Großstädten, dass sich inzwischen immer mehr Jungen und Mädchen – und selbst Grundschüler – den Regeln des vierwöchigen Fastens von Sonnenaufgang bis -untergang unterwerfen müssen, obwohl die meisten dieser Belastung erkennbar nicht gewachsen sind.

Wenn Scharia-Gerichte jenseits der deutschen Justiz in Streitfällen Recht sprechen und ein Landesjustizminister der SPD das grundsätzlich unproblematisch findet? Wenn sich ein aus islamischen Ländern importiertes Machotum ausbreitet, das vor allem Frauen zu spüren bekommen?

Wenn der Grüne Hans-Christian Ströbele die Einführung eines „gesetzlichen Feiertages“ für die in Deutschland lebenden Muslime befürwortet und die entsprechende Streichung „eines der vielen christlichen Feiertage“, und wenn er dafür Zustimmung vom niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) bekommt, weil das doch ein gutes Zeichen dafür wäre, „dass wir den Islam als Weltreligion ernst nehmen“.

Die Konfliktlinie verläuft eben nicht zwischen Muslimen und Mehrheitsgesellschaft, sondern zwischen dem modernen Islam und den Fundamentalisten. Es sind Publizisten wie Hamed Abdel-Samad oder Initiativen wie das Muslimische Forum Deutschland, die immer wieder darauf hinweisen, wie archaisch das Gesellschaftsbild vieler Muslime hierzulande aussieht. 

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