28.7.17
In den Ballungszentren fehlen die E-Tankstellen
Im österreichischen Autohandel brummt das Geschäft. Allein im ersten
Halbjahr 2017 wurden 186.561 Pkw neu zugelassen, das ist ein Plus von
8,6 Prozent. Die Zahl der verkauften E-Autos hat sich sogar um mehr als
ein Drittel auf 2679 Stück erhöht. Im Bundesländer-Ranking bei E-Autos
führt Niederösterreich vor Oberösterreich und der Steiermark. Jedes
fünfte E-Auto wurde heuer in Niederösterreich zugelassen.
Das ist kein Zufall, fördert das Land doch den Kauf mit 5000 Euro und verfügt zugleich mit 850 E-Tankstellen über das größte Ladenetz Österreichs. Laut Internet-Plattform e-tankstellen-finder.com gibt es österreichweit bisher nur 2923 Strom-Tankstellen.
Um den Markt für E-Autos richtig anzukurbeln, muss ein dichtes Netz
an E-Zapfsäulen errichtet werden. Vor allem in Wien ist das Thema
E-Mobilität jahrelang verschlafen worden.
Im vergangenen Herbst hat Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou zwar angekündigt, dass in der Bundeshauptstadt bis Mitte 2017 etwa 500 Ladepunkte errichtet werden. Laut Tankstellen-Finder gibt es bisher nur 170 E-Tankstellen in Wien; in Linz 78 und in Graz 59.
Zum Vergleich: Amsterdam verfügte schon 2015 über 1200 E-Ladestellen, bis 2018 sollen es 4000 werden.
"In den Ballungsräumen wie Wien schaut es ziemlich duster aus, es fehlen die E-Tankstellen", sagt ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang zum KURIER. "Wenn man E-Mobilität will, muss man die entsprechende Infrastruktur schaffen." Von einem E-Autokauf abgehalten werden Interessierte derzeit noch durch den hohen Anschaffungspreis und der zu geringer Zahl an Ladestationen.
"Ich kenne einige Leute, die sagen, ich hätte mir gern ein E-Auto gekauft, aber ich weiß nicht, wo ich es laden soll", sagt Lang. Um eine Massentauglichkeit zu erlangen, müssten E-Autos aber zu Preisen unter 15.000 Euro angeboten werden. Derzeit ist man erst ab 35.000 Euro dabei.
Laut Neos-Gemeinderat Stefan Gara hat die Stadt Wien die Chance vertan, dass der Carsharing-Anbieter Car2Go (wie in Amsterdam) eine E-Flotte in Wien stationiert. Die Stadt-Grünen sollen die Kooperation aber wegen der "Verkehrsbelastung" damals abgelehnt haben. Jetzt fahren die Car2Go-Autos in Wien mit Verbrennungsmotoren.
"Maria Vassilakou hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt und damit die Chance versäumt, den kostengünstigen Ausbau des E-Tankstellen-Netzes in Wien frühzeitig voranzutreiben", sagt Gara zum KURIER. "Derzeit stehen wir vor dem Dilemma, dass eine Millionenstadt mit einem E-Tankstellennetz einer Provinzstadt auskommen muss." Eine KURIER-Anfrage im Büro von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou wurde bis Redaktionsschluss nicht beantwortet.
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Das ist kein Zufall, fördert das Land doch den Kauf mit 5000 Euro und verfügt zugleich mit 850 E-Tankstellen über das größte Ladenetz Österreichs. Laut Internet-Plattform e-tankstellen-finder.com gibt es österreichweit bisher nur 2923 Strom-Tankstellen.
Im vergangenen Herbst hat Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou zwar angekündigt, dass in der Bundeshauptstadt bis Mitte 2017 etwa 500 Ladepunkte errichtet werden. Laut Tankstellen-Finder gibt es bisher nur 170 E-Tankstellen in Wien; in Linz 78 und in Graz 59.
Zum Vergleich: Amsterdam verfügte schon 2015 über 1200 E-Ladestellen, bis 2018 sollen es 4000 werden.
"In den Ballungsräumen wie Wien schaut es ziemlich duster aus, es fehlen die E-Tankstellen", sagt ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang zum KURIER. "Wenn man E-Mobilität will, muss man die entsprechende Infrastruktur schaffen." Von einem E-Autokauf abgehalten werden Interessierte derzeit noch durch den hohen Anschaffungspreis und der zu geringer Zahl an Ladestationen.
"Ich kenne einige Leute, die sagen, ich hätte mir gern ein E-Auto gekauft, aber ich weiß nicht, wo ich es laden soll", sagt Lang. Um eine Massentauglichkeit zu erlangen, müssten E-Autos aber zu Preisen unter 15.000 Euro angeboten werden. Derzeit ist man erst ab 35.000 Euro dabei.
Laut Neos-Gemeinderat Stefan Gara hat die Stadt Wien die Chance vertan, dass der Carsharing-Anbieter Car2Go (wie in Amsterdam) eine E-Flotte in Wien stationiert. Die Stadt-Grünen sollen die Kooperation aber wegen der "Verkehrsbelastung" damals abgelehnt haben. Jetzt fahren die Car2Go-Autos in Wien mit Verbrennungsmotoren.
"Maria Vassilakou hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt und damit die Chance versäumt, den kostengünstigen Ausbau des E-Tankstellen-Netzes in Wien frühzeitig voranzutreiben", sagt Gara zum KURIER. "Derzeit stehen wir vor dem Dilemma, dass eine Millionenstadt mit einem E-Tankstellennetz einer Provinzstadt auskommen muss." Eine KURIER-Anfrage im Büro von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou wurde bis Redaktionsschluss nicht beantwortet.
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