2.10.17

 

Was für ein Leben

Wie man früher gelebt hat: In den Wirtshäusern hat man sich unterhalten, im Bus und Zug hat man eine Zeitung durchgeblättert oder schaute aus dem Fenster, junge Menschen saßen am Stadtbrunnen und haben miteinander geplaudert und gelacht, man fragte in fremden Städten Einheimische nach dem Weg. Auf einer Fahrt in die Fremde fungierte die Ehefrau mit Straßenkarte als Navi. Wenn einem langweilig war, schaute man in die Natur, wollte man was wissen, gab…s einen Brockhaus. Die Zeit, von der hier gesprochen wird, war nicht anno dazumal, NEIN, es war vor nur zehn Jahren, da wurde nämlich das erste iPhone verkauft. Die schönen Dinge im Leben wurden durch ins „Handy stieren“ abgelöst. Seitdem ist ein Leben ohne das Ding nicht mehr vorstellbar. Unterhaltungen finden per Smartphone statt, im Café sitzt man einander gegenüber, spricht kein Wort und stiert auf das „Ding“. Freunde hat man auf Facebook, von denen man die meisten gar nicht kennt, man googelt und merkt dabei nicht, wie einsam und verlassen man wird. Dabei hat der Erfinder das Potenzial des Gerätes gar nicht erkannt, denn er wollte nur seine Mails am WC lesen. Und heute ist für viele der Gang zum WC ohne Smartphone nicht mehr denkbar. Welch absurde Entwicklung, ist das der Traum von einem erfüllten Leben?
Georg Uttenthaler

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