20.11.17
Der Untergang der Romanows - Testat des Tutors Pierre Gilliard
Die
Ermordung des Zaren Nikolaus II. und seiner Familie im Juli 1918
bedeutete das Ende der Zarenherrschaft in Russland und einen Triumph für
die bolschewistische Revolution. Pierre Gillard, Sohn eines Schweizer
Weinbauern war bis zuletzt Hauslehrer der Romanows und erlebte die
geschichtsträchtigen Tage hautnah mit. Und notierte sie in seinem
Tagebuch ...
In
der Nacht vom 16. auf den 17. Juli 1918 wurde der letzte Zar, Nikolaus
II., zusammen mit seiner gesamten Familie im Untergeschoss der
Ipatjew-Villa in Jekaterinburg erschossen. Die Ausrottung der
Romanow-Dynastie, aus der seit 300 Jahren die russischen Monarchen
hervorgingen, beendete die Zarenherrschaft und gehörte zu den Triumphen
der bolschewistischen Revolution. Pierre Gilliard, der Sohn von
Weinbauern aus dem schweizerischen Waadtland, hat diese
geschichtsträchtigen Tage hautnah miterlebt. Ab 1904 bekleidete er die
privilegierte Position als Hauslehrer der Zarenkinder. Sein Tagebuch
wurde gleich nach seiner Veröffentlichung 1921 ein Bestseller. Gilliard
liefert darin eine genaue Schilderung der Ereignisse am russischen Hof
zwischen 1905 und 1918. Aber der junge Schweizer beschränkte sich nicht
auf schriftliche Aufzeichnungen: Er hatte auch eine Leidenschaft für die
brandneue Technologie des Fotografierens. Mit einem kleinen Holzapparat
machte der Hobbyfotograf während dieser Zeit Hunderte Fotos vom
Privatleben der Zarenfamilie. Anhand des Tagebuchs und der Fotos von
Gilliard zeichnet „Der Untergang der Romanows - Testat des Tutors Pierre
Gilliard“ den Zeitpunkt der radikalen Schicksalswendung eines Menschen
und eines ganzen Volkes nach. Ergänzt wird die Dokumentation durch
Kommentare von Historikern, die auf die Russische Revolution
spezialisiert sind. Jedes der geschilderten Ereignisse wird in den
politischen Kontext eingeordnet. Der Zuschauer erlebt aus erster Hand,
wie sich der ideologische Konflikt Tag für Tag zuspitzte und schließlich
in den Aufstand des Proletariats mündete, der den Grundstein für die
spätere Sowjetunion legte.
Arte