13.11.17

 

Gastronomie-Zustellung



Die Online-Plattformen Lieferservice, Mjam & Co. kämpfen nun um die wachsende Zielgruppe der Essens-Besteller. 



Der Gastronomiemarkt ist derzeit im Wandel wie kaum eine andere Branche. Grund: Die Österreicher essen immer öfter Speisen aus Restaurants bei sich zu Hause. Der Gesamtumsatz von zugestellten und abgeholten Speisen aus der Gastronomie stieg im Vorjahr um 49,5% auf 930 Millionen Euro. Das entspricht laut Studie von Kreutzer Fischer & Partner bereits fast dem Niveau des Fastfood-Marktes!
Hauptprofiteure sind jene Online-Plattformen, auf denen sich das Essen bestellen lässt, denn sie verlangen für ihre Vermittlungstätigkeit Provision von den Restaurants. Bei Lieferservice.at, deren Mutter Takaway.com in Europa Marktführer ist, liegt die Durchschnitts-Provision bei rund zehn Prozent. Gründer von Takeaway ist der 39-jährige Holländer Jitse Groen, und er ist sich sicher: „Alleine in Österreich wird sich der Markt für Lieferdienste bald verdoppeln.“
Ebenfalls groß bei uns ist Mjam.at. Austro-Boss Michael Hagenau hat zuletzt auf dem Land expandiert, man kann nun schon in über 160 Städten und Dörfern Essen bestellen. „Als Ziel für die Zustelldauer haben wir 30 Minuten ausgerufen.“ Stolz ist er darauf, dass er in Wien die „Big Five“ Systemgastronomie-Ketten McDonald’s, Burger King, Subway, Nordsee und Vapiano als Partner gewann. Hagenau: „Die Lieblingsspeisen der Österreicher sind eben Pizza, Burger und asiatische Gerichte.“
Um die Lieferung kümmern sich freilich sowohl bei Lieferservice als auch beim Konkurrenten Mjam im Regelfall die Restaurants selbst. Anders ist das bei der Mjam-Schwesterfirma Foodora: Die ist derzeit nur in Wien aktiv und hat eine eigene Zustellflotte aus Fahrradboten. Daher können Foodora-Kunden auch bei Restaurants bestellen, die selbst keine Hauszustellung anbieten.
Ein wieder etwas anderes Geschäftsmodell fährt Taxi-Konkurrent Uber mit seiner Schiene „UberEats“. Sprecherin Luisa Elster: „Wir arbeiten in Wien mit unabhängigen Fahrradkurier-Partnern zusammen. Viele der Kuriere liefern neben dem über UberEats bestellten Essen auch Briefe und Pakete aus.“ Spannend ist, dass die Kunden auf der Handy-App die Fahrt verfolgen können und so wissen, wann die Bestellung genau kommt.
Jüngster Spross des Zustell-Booms ist dasEssen.at der Wiener Unternehmer Ibrahim Cakir und Krzysztof Szafraniec. Sie wollen ihr Angebot bald von Wien auf ganz Österreich ausrollen. Szafraniec: Da wir ursprünglich auf Kassensysteme spezialisiert sind, haben wir Top-Konditionen für Wirte, und die Kunden erhalten bessere Preise!“ 

 

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