20.11.17
Rätsel der Steinzeit
Vor
rund 12.000 Jahren wurde die Menschheit nach einer langen Phase als
Jäger und Sammler sesshaft. In jenem Zeitalter, der Steinzeit,
entstanden imposante Großbauten. Die Doku beleuchtet die kulturellen
Hintergründe der Bauwerke und zeigt auf, mit welchen Schwierigkeiten
unsere Vorfahren zu kämpfen hatten. Teil 1: Woher kamen die Menschen,
die diese Großbauten errichteten?
Bis
etwa 10.000 vor Christus waren die Menschen Jäger und Sammler. Dann
setzte ein Wandel ein, der nicht mehr rückgängig zu machen war. Die
Menschheit wurde sesshaft. „Seit Millionen Jahren lebt der Mensch als
Wildbeuter und plötzlich ändert sich sein Leben radikal. Das ist viel
radikaler als der Beginn des digitalen Zeitalters oder die
Industrialisierung!“, sagt Prähistoriker Hermann Parzinger, der
Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Lange Zeit ging die
Wissenschaft davon aus, dass ein sesshaftes Leben die Voraussetzung für
Großbauten gewesen sei. Dann entdeckte der mittlerweile verstorbene
Archäologe Klaus Schmidt in der Südtürkei Göbekli Tepe, eine 12.000
Jahre alte Anlage aus bis zu 20 Tonnen schweren Steinquadern. Ihre
Erbauer waren noch Jäger und Sammler. Sie verzierten die Steinsäulen mit
kunstvollen Tierreliefs. Wie die Tempel genutzt wurden, wer sie
betreten durfte und wer nicht, bleibt ein Rätsel. Aber man weiß heute,
dass die Anlage verlassen und zugeschüttet wurde, nachdem die Menschen
sesshaft geworden waren. Das Schicksal der Menschheit nahm seinen Lauf.
Die Entdeckung des Ackerbaus und der Viehzucht führte zu größeren
Siedlungen, anderen Ernährungsweisen und letztlich zu Abhängigkeiten von
materiellen Gütern. Dieser gesellschaftliche Umbruch am Ende der
Jungsteinzeit beeinflusst unser Leben bis heute. Einig sind sich alle:
Die Monumente der Steinzeit sind ein Beweis dafür, dass der Mensch einen
Hang zur Gigantomanie hat und dass er sich verewigen will.