Immer wieder verlieren Menschen Zähne, beispielsweise
durch Unfälle oder aufgrund genetischer Veranlagung. Den richtigen
Zahnersatz zu finden ist nicht einfach: Es gibt große
Kostenunterschiede, der Behandlungsaufwand variiert und nicht jede
Prothese ist überall am Kiefer einsetzbar. Auch die Ästhetik spielt eine
große Rolle, gerade wenn es um den Ersatz im Frontzahnbereich geht.
Ein künstlicher Zahn zum Ankleben
Die Adhäsivbrücke gilt als moderner Zahnersatz, der
seit einigen Jahren vermehrt in der Zahnprothetik zum Einsatz kommt. Die
Brücke besteht aus dem künstlichen Zahn und einem seitlich angebrachten
Flügel. Der Flügel wird auf die Hinterseite des Nachbarzahns neben der
Zahnlücke geklebt.
Die Brücke gibt es mit einem oder zwei Flügeln. Sie
eignet sich besonders für den Ersatz von Schneidezähnen. Backenzähne
bieten häufig nicht genügend Fläche, um die Brücken anzukleben. Darüber
hinaus ist die Belastung im Hinterkiefer größer als im Vorderkiefer. Die
Brücken würden dort nicht so lange halten.
Knochen und Zahnsubstanz bleiben erhalten
Den großen Vorteil der Klebebrücken sehen
Fachzahnärzte in der minimalinvasiven Behandlung: Um die Brücke
anzukleben, wird lediglich die Zahninnenseite, auf die der Flügel kommt,
angeraut. Bei herkömmlichen Brücken muss vergleichsweise viel
Zahnsubstanz abgeschliffen werden, um sie zu befestigen. Die Zähne
können dadurch dauerhaft Schaden nehmen.
Darüber hinaus kann die Adhäsivbrücke ohne Operation
eingesetzt werden. Während Implantate im Knochen verankert werden,
greift die Klebezahnprothese nicht in den Kiefer ein. Sie stört daher
auch nicht das Knochenwachstum und ist somit besonders für Jugendliche
und junge Erwachsene geeignet, die sich noch im Wachstum befinden.
Metall oder Keramik?
Das Grundgerüst der Adhäsivbrücken kann entweder aus
Metall oder Keramik gefertigt werden. In beiden Fällen wird der
Ersatzzahn mit Keramik überzogen und an die Zahnfarbe der echten Zähne
angepasst. Einzig die Flügel unterscheiden sich.
Das birgt jeweils Vor- und Nachteile: Während der
Metallflügel den Zahn, auf dem er klebt, optisch abdunkeln kann,
verändert Keramik die Zahnfarbe nicht. Metallflügel sind hingegen
robuster. Da Keramik zerbrechlicher ist, muss der Flügel etwas dicker
sein, um der Belastung im Mund stand zu halten. Dadurch ist er nicht für
alle Gebissstrukturen und Zahngrößen geeignet.
Dauerhafter Halt und Kostenübernahme
Studienergebnisse zeigen, dass die aufklebbare Brücke
einen sicheren Halt hat. Untersuchungen ergeben eine Lebensdauer von
zehn bis 20 Jahren, abhängig vom Material und der Stelle, an der sie
angebracht wird. Sollte die Prothese wackeln oder abgehen, lässt sie
sich leicht wieder festkleben. Ist der Ersatzzahn einmal angefertigt,
kann er außerdem kostengünstig nachgefertigt werden, falls er einmal
kaputtgeht.
Seit dem 01. Juli 2016 werden die Kosten für die
Adhäsivbrücke als Regelleistung von den gesetzlichen Krankenkassen
übernommen. Die Kassen tragen die Fertigungs- und Behandlungskosten für
Brücken aus Metall mit ein- oder zwei Flügeln zum Zahnersatz im
Frontzahnbereich. Entscheidet sich ein Patient für keramische
Klebebrücken, trägt er die Kosten überwiegend selbst. Die gesetzlichen
Kassen zahlen je nach Befund nur einen Festzuschuss.