9.1.18

 

Philosophischer Stammtisch: Das Ende der Political Correctness?

Der Philosophische Stammtisch streitet sich diesmal zum Thema Political Correctness: Befördert das Prinzip den gegenseitigen Respekt oder behindert es das freie Denken und die freie Meinungsäusserung? Und welche Rolle spielt politische Korrektheit für den politischen Diskurs und die Medien?

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political correctness ohne heuchelei hat es nie gegeben... politik vertritt interessen und ist die vorstufe jedes krieges der menschheit gewesen... bloß weil jemand sich darauf versteht, höflich zu wirken und händchen geben zu können, hat das noch nichts mit korrektheit zu tun... heutige auswüchse der political correctness sind schon weit von der vernunft entfernt und all die diskussionen um gender, antisemitismus und reichsbürger wirken wie ein erkämpfen von individuellen freiheiten und gerechtigkeiten... aber es sind nur nebelkerzen, um ein aufkeimen von systemrelevanten fragen zu verhindern... 

Das Kernproblem bleibt leider auch hier unangesprochen: political correctness bezeichnet einen diffusen Verhaltenskodex, in dem es nicht um Intention, sondern um die Form geht. Es ist durchaus möglich, komplett politisch korrekt zu agieren und dabei Rassismus zu propagieren, es geschieht sogar mit Regelmäßigkeit. Der Versuch, Intention in der Sprache normativ zu regulieren, mündet in immer bizarreren Formen des micro managment von Akzeptabilität von Sprache wie bspw. den angesprochenen "Mikroaggressionen". Im dazugehörigen Beitrag wurde leider auch falsch übersetzt, der Student warf dem Professor nämlich eigenen Rassismus vor, nicht die Leugnung der Existenz von Rassismus allgemein.

Political Correctness ist Diktatur und Intoleranz auf hoechstem Niveau, da beim Menschen unterschiedliche Gedanken- und Sprachmuster existieren, hier aber nur die eine akzeptiert wird (seltsamerweise unterstellt man dann genau das dem Gegner. .. "Umkehrung"). Desweiteren ist das mit den Mikrobeleidigungen ueberhauptnicht realisierbar, hier mochte ich nur kurz auf das sogenannte Yuharifenster eingehen: stellen sie sich vor, sie gehen gemeinsam mit fuenf Personen in einem Raum und stellen fest " das Licht wurde angelassen" . Jetz ergeben sich bei den anderen Personen jeweils andere Verhaltens- und Reaktionsmuster: erste Person "mir doch egal", zweite Person " stimmt Licht ist an", dritte Person " ich habe es aber nicht angelassen", vierte Person "hast du es wieder vergessen auszuschalten", fuenfte Person schaltet es ohne Aufforderung einfach aus. Also lauter verschiedene Muster (und da gibt es bei weitem noch mehr), die jetzt dazufuehren koennen, dass sich hier irgend jemand immer beleidigt oder diskriminiert fuehlen kann. Am Ende sogar wenn man nichts mehr sagt, denn nichts mehr sagen, ist auch eine Botschaft und der Empfaenger der Botschaft entscheidet darüber, wie sie ankommt. Und da hilft PC auch nicht darueber hinweg, ganz im Gegenteil.

Prof. Norbert Bolz liefert, wie ich finde, eine exakte Analyse des Phänomens der politischen Korrektheit. In der Tat lässt sich heute von einer Kultur der Überempfindlichkeit sprechen und einer Legierung von Meinung und Information in den Leitmedien, die mit der etablierten Politik paktieren, so dass die dem Mainstream abweichenden Meinungsvertreter nicht nur lediglich kritisiert, sondern sanktioniert und an den medialen Pranger gestellt werden.

Dieses perfide moralfaschistische Mittel bzw. diese künstliche Kausalkette wird seitens der Altparteien und Medien gerne so hingeschmiedet, dass man Gefahr läuft von der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden.

Herr Prof.Bolz ist ein Fantastischer Analyst und der Absolut Korrekt und nicht verbogen durch die Politik ein immer ehrliches aufarbeiten und Statement zu Problematik gibt.

Die beiden Philisophen sind super - alles was von diesen beiden Herren gesagt wurde, kann man so unterschreiben. Norbert Bolz sollte wirklich deutlich mehr Einfluss auf die Meinungsbildung in unserer Gesellschaft haben.

es gibt vermehrt einen missbrauch der öffentlichkeit von jenen die sich als benachteiligt oder belästigt betrachten und dann selbst informelle regeln der zurückhaltung oder die einhaltung von körperlicher distanz gegenüber anderen missachten und z.b. an universitäten andere einschüchtern oder auch verleumden, und zwar nicht mehr nur in einzelfällen.

Wer über political correctness diskutieren möchte, schaue mal hier vorbei: http://geschichte-forum.forums.ag/t678-political-correctness-was-ist-das-wer-bestimmt-sie#7255

Die "Political Correctness" führt im Gespräch zu Distanz und verhindert authentische Emotionalität.

Die Political Correctness gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Dieser linke Gesinnungsterror hat schon genug Schaden angerichtet.

Norbert Bolz hat es auf den Punkt gebracht: wir haben es mit einem Tugendterror zu tun! Und die Auswüchse sind grotesk und hysterisch.

Man hat das gesamte Ausmaß des Problems noch nicht ansatzweise verstanden. Hier steht alles auf dem Spiel was wir sind.

Hi, jede Form von sprachlicher Einschränkung führt langfristig in eine Diktatur. 

Martin Luther war strammer Antisemit , soll man jetzt alle Strassen und Plätze die an ihn erinnern umbenennen? Oder noch besser , soll man die Gläubigen der evangelischen Kirche wegen des manifesten Antisemitismus ihres Kirchengründers ins politische Abseits stellen? Denkt bitte daran das der Antisemitismus erst seit 1945 als "politisch incorrect" gilt. Vor 1945 war der Antisemitismus für fast 2000 Jahre der "Mainstream". Andere Frage , waren unsere Altvorderen die letzten 2000 Jahre vor 1945 alles politische unwissende Ungeheuer ?

Es ist unglaublich wie sehr die Sprache und die Gedanken durch Political Correctness eingeschränkt werden, was auffallend ist das immer allgemeine Freiheiten wegen irgendwelchen Minderheiten aufgegeben werden.


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