9.1.18
Ausbildungspflicht bis 18
Seit Juli 2017 gilt die Ausbildungspflicht für Jugendliche bis zum
Alter von 18 Jahren. Eltern sind verpflichtet, sollten ihre Kinder diese
nicht erfüllen - also keine weiterführende Schule, Lehre oder eine
andere Ausbildung besuchen - das im jeweiligen Bundesland bei den dafür
zuständigen Koordinierungsstellen zu melden. Ab Juli 2018 können
Verwaltungsstrafen geltend gemacht werden.
Die Ausbildungspflicht bis 18 ist eine Maßnahme, die sich gezielt an eine Gruppe wendet: Geschätzte 5.000 Jugendliche verlassen in Österreich jedes Jahr die Pflichtschule und laufen Gefahr, von dort direkt in der Hilfsarbeit und in weiterer Folge in der Arbeitslosigkeit zu landen.
Ingrid Hofer ist Sozialarbeiterin und Betriebswirtin. Seit 16 Jahren liegt der Schwerpunkt ihrer Arbeit auf dem Themenfeld "Übergang von der Schule zum Beruf". Sie leitet die Koordinierungsstelle in Wien und sagt: "Die Menschen haben bei diesem Thema meist eine bestimmte Gruppe von Menschen im Kopf: Jugendliche, die gar keine Perspektiven haben, oder Eltern, die sagen: 'mir ist wurscht, ob meine Kinder eine Ausbildung haben' - aber es gibt Jugendliche, die schreiben im letzten Schuljahr 50-80 Bewerbungen und bekommen keine Lehrstelle."
Um einer Negativspirale entgegenzuwirken, wird den Teenagern unter anderem über das AMS oder ein Jugendcoaching angeboten, einen Perspektiven- oder Betreuungsplan zu entwickeln.
Christiane Spiel ist Universitätsprofessorin für Bildungspsychologie und Evaluation und Vorstand des Instituts für Angewandte Psychologie: Arbeit, Bildung, Wirtschaft an der Universität Wien. "Je mehr arbeitslose Jugendlichen es gibt", sagt sie, "desto mehr kostet das die Gesellschaft. Für die/den einzelne/n heißt es, keine Chance in der Welt zu haben. Je weniger ich gelernt habe, wie ich lernen kann, desto weniger traue ich mir etwas zu. Das Problem ist: man kann nicht einseitig sagen, es ist die Schuld dieser Jugendlichen. Warum sind sie so? Das System zeigt ihnen, dass sie Versager sind."
Mit Kristin Gruber sprechen Ingrid Hofer und Christiane Spiel über die heterogene Gruppe von Jugendlichen, die von der Ausbildungspflicht bis 18 profitieren soll, was Jugendliche am Übergang zwischen Schule und Beruf brauchen, was sie motiviert, was ihre Motivation ersticken lässt, inwieweit eine Verpflichtung dazu das richtige Mittel ist, und wie man verhindern will, dass die Jugendlichen mangels passender Angebote irgendetwas machen (müssen).
Ö1
Die Ausbildungspflicht bis 18 ist eine Maßnahme, die sich gezielt an eine Gruppe wendet: Geschätzte 5.000 Jugendliche verlassen in Österreich jedes Jahr die Pflichtschule und laufen Gefahr, von dort direkt in der Hilfsarbeit und in weiterer Folge in der Arbeitslosigkeit zu landen.
Ingrid Hofer ist Sozialarbeiterin und Betriebswirtin. Seit 16 Jahren liegt der Schwerpunkt ihrer Arbeit auf dem Themenfeld "Übergang von der Schule zum Beruf". Sie leitet die Koordinierungsstelle in Wien und sagt: "Die Menschen haben bei diesem Thema meist eine bestimmte Gruppe von Menschen im Kopf: Jugendliche, die gar keine Perspektiven haben, oder Eltern, die sagen: 'mir ist wurscht, ob meine Kinder eine Ausbildung haben' - aber es gibt Jugendliche, die schreiben im letzten Schuljahr 50-80 Bewerbungen und bekommen keine Lehrstelle."
Um einer Negativspirale entgegenzuwirken, wird den Teenagern unter anderem über das AMS oder ein Jugendcoaching angeboten, einen Perspektiven- oder Betreuungsplan zu entwickeln.
Christiane Spiel ist Universitätsprofessorin für Bildungspsychologie und Evaluation und Vorstand des Instituts für Angewandte Psychologie: Arbeit, Bildung, Wirtschaft an der Universität Wien. "Je mehr arbeitslose Jugendlichen es gibt", sagt sie, "desto mehr kostet das die Gesellschaft. Für die/den einzelne/n heißt es, keine Chance in der Welt zu haben. Je weniger ich gelernt habe, wie ich lernen kann, desto weniger traue ich mir etwas zu. Das Problem ist: man kann nicht einseitig sagen, es ist die Schuld dieser Jugendlichen. Warum sind sie so? Das System zeigt ihnen, dass sie Versager sind."
Mit Kristin Gruber sprechen Ingrid Hofer und Christiane Spiel über die heterogene Gruppe von Jugendlichen, die von der Ausbildungspflicht bis 18 profitieren soll, was Jugendliche am Übergang zwischen Schule und Beruf brauchen, was sie motiviert, was ihre Motivation ersticken lässt, inwieweit eine Verpflichtung dazu das richtige Mittel ist, und wie man verhindern will, dass die Jugendlichen mangels passender Angebote irgendetwas machen (müssen).
Ö1
Serviceline zur Ausbildungspflicht bis 18:
0800 700 118
kostenlos erreichbar von
Montag - Donnerstag 9:00 - 16:00 Uhr
Freitag 9:00 - 12:00 Uhr
AusBildung bis 18
Koordinierungsstelle AusBildung bis 18 - Wien
Christiane Spiel an der Universität Wien
0800 700 118
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Montag - Donnerstag 9:00 - 16:00 Uhr
Freitag 9:00 - 12:00 Uhr
AusBildung bis 18
Koordinierungsstelle AusBildung bis 18 - Wien
Christiane Spiel an der Universität Wien