12.1.18
Was kann Sebastian Kurz, das andere nicht können?
Dieser Mann ist enorm ehrgeizig, was normalerweise nicht unbedingt die
sympathischste Tugend ist, und er ist knallhart zielstrebig. Beides ist
allerdings für einen Erfolg die unbedingte Voraussetzung.
Steigen ihm die Erfolge schon zu Kopf? Vielleicht ein leiser Anflug davon. Aber Langstreckenflüge in der Economyklasse mit Knoblauch in the air bringen rasch auf den Boden des normalen Lebens zurück. Und Kurz sucht nach Höhenflügen immer wieder rasch die Bodenhaftung. Seine besonders verbindliche Art hat auch etwas von Attitüde. Als Sympathieträger ist er kaum zu schlagen. Eloquenz und Schlagfertigkeit verstärken das professionelle und öffentliche Durchsetzungsvermögen. Und natürlich die Medien! Kurz regiert wie vorher nur Bruno Kreisky per Medien. Er hat sie in der Tasche.
Kurz ist das, was man im Englischen ein "Political Animal" nennt. Dieser Mann hat die Politik im Blut, und dieser Instinkt lässt ihn Entwicklungen früher erkennen als andere. So hatte er vor den Folgen des Migrationsschubs (Arbeitslosenrate, Sexualdelikte) gewarnt, als es noch niemand hören wollte. Gefolgt von der Forderung nach Schließung der Balkanroute, als von Angela Merkel über Werner Faymann bis Jean-Claude Juncker noch grenzenlose Willkommenskultur gepredigt worden war.
Populismus? Na ja, wie man's nimmt. Bodenständiger Realismus wäre die bessere Bezeichnung. Kurz hat die Ohren, um ins Volk hineinhorchen zu können. Und er weiß daher, wie eine Mehrheit zu holen ist.
Das Verwalten des Amts überlässt Kurz seinen Beamten. Dazu sind Beamte auch da. Ein Kurz versinkt nicht in Aktenbergen, sondern hält sich den Kopf frei für strategisches Denken. (Das ist ja der große Fehler der "Politik uralt": Politiker sind nicht zum Verwalten da, sondern zum Führen.) Dazu braucht es aber gute Managerqualitäten, Aufgaben zu delegieren. Das Führen an der langen Leine. Kurz kann auf ein eingeschworenes Team um ihn herum zählen, das er sich ausgesucht hat.
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Steigen ihm die Erfolge schon zu Kopf? Vielleicht ein leiser Anflug davon. Aber Langstreckenflüge in der Economyklasse mit Knoblauch in the air bringen rasch auf den Boden des normalen Lebens zurück. Und Kurz sucht nach Höhenflügen immer wieder rasch die Bodenhaftung. Seine besonders verbindliche Art hat auch etwas von Attitüde. Als Sympathieträger ist er kaum zu schlagen. Eloquenz und Schlagfertigkeit verstärken das professionelle und öffentliche Durchsetzungsvermögen. Und natürlich die Medien! Kurz regiert wie vorher nur Bruno Kreisky per Medien. Er hat sie in der Tasche.
Kurz ist das, was man im Englischen ein "Political Animal" nennt. Dieser Mann hat die Politik im Blut, und dieser Instinkt lässt ihn Entwicklungen früher erkennen als andere. So hatte er vor den Folgen des Migrationsschubs (Arbeitslosenrate, Sexualdelikte) gewarnt, als es noch niemand hören wollte. Gefolgt von der Forderung nach Schließung der Balkanroute, als von Angela Merkel über Werner Faymann bis Jean-Claude Juncker noch grenzenlose Willkommenskultur gepredigt worden war.
Populismus? Na ja, wie man's nimmt. Bodenständiger Realismus wäre die bessere Bezeichnung. Kurz hat die Ohren, um ins Volk hineinhorchen zu können. Und er weiß daher, wie eine Mehrheit zu holen ist.
Das Verwalten des Amts überlässt Kurz seinen Beamten. Dazu sind Beamte auch da. Ein Kurz versinkt nicht in Aktenbergen, sondern hält sich den Kopf frei für strategisches Denken. (Das ist ja der große Fehler der "Politik uralt": Politiker sind nicht zum Verwalten da, sondern zum Führen.) Dazu braucht es aber gute Managerqualitäten, Aufgaben zu delegieren. Das Führen an der langen Leine. Kurz kann auf ein eingeschworenes Team um ihn herum zählen, das er sich ausgesucht hat.
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