4.2.18

 

Luftverschmutzung: Felder erzeugen Abgase

US-Forscher haben in Kalifornien eine bisher völlig unterschätzte Quelle von Stickoxiden entdeckt: Die schädlichen Gase entweichen auch aus Feldern und Äckern - und zwar in riesigen Mengen.
Asthma, Atemwegsprobleme, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ja sogar Krebs: Die Liste der Krankheiten, die mit Stickoxiden (NOx) in Zusammenhang gebracht werden, ist lang. Weshalb ihnen Umweltbehörden aus aller Welt seit geraumer Zeit den Kampf ansagen.

Unterschätzte NOx-Quelle

Als Vorreiter auf diesem Gebiet gilt der US-Bundesstaat Kalifornien: Dort gelang es etwa in den Großräumen Los Angeles, San Francisco und Sacramento, die NOx-Belastung von 2005 bis 2008 um immerhin neun Prozent zu reduzieren. Und zwar, indem die Verbrennung von fossilen Brennstoffen eingeschränkt wurde, schließlich galten Verkehr und Industrie bislang als Hauptquellen dieser schädlichen Gase.

Das ist offenbar falsch. Wie Forscher um die kalifornische Umweltforscherin Maya Alamaraz berichten, gehen 20 bis 51 Prozent aller Stickoxide in diesem Bundesstaat auf das Konto der Landwirtschaft. Pro Jahr entweichen demnach mehr als 160.000 Tonnen NOx aus den Feldern, Äckern und anderen landwirtschaftlichen Nutzflächen - und tragen so zu einem beträchtlichen Teil zur Luftverschmutzung bei. Das haben die Wissenschaftler durch Analysen in der Luft wie zu ebener Erde herausgefunden, konkret: durch NOx-Messungen im Flugzeug sowie mit Hilfe von Computermodellen, die mit Bodendaten gefüttert wurden.

Bodenbakterien setzen Gase frei

Wie die Forscher im Fachblatt „Science Advances“ schreiben, entstammen die Stickoxide dem Stoffwechsel von Bodenbakterien. Angetrieben wird die Reaktion vor allem durch zwei Faktoren: durch den Einsatz von stickstoffhaltigen Düngemitteln sowie durch hohe Temperaturen.

ORF


Comments: Kommentar veröffentlichen

<< Home

This page is powered by Blogger. Isn't yours?