11.4.18
Der Stoff, aus dem die Träume sind
Gedanken des Psychoanalytikers Walter Hoffmann über die nicht zu
unterschätzenden Wechselwirkungen zwischen Traum und Wirklichkeit.
Schlafmangel führt zu Erkrankungen,
andauernder Schlafentzug zum Tod. Schlafen ist eine Notwendigkeit, um
überleben zu können. Doch was passiert in dieser Zeit mit uns? "Beim
Aufwachen haben wir zwar meist vergessen, was wir geträumt haben,
dennoch beeinflussen diese tief in uns sitzenden Fantasien unseren
gesamten Alltag", weiß der Psychoanalytiker Walter Hoffmann. Er ist
davon überzeugt, dass die Realität im Wachen genauso eine Konstruktion
unseres Gehirns ist wie die im Traum. Ein Umstand, der eine nicht zu
unterschätzende politische Dimension habe.
Im Schlaf schafft das Gehirn ein eigenständiges Wirklichkeitsbewusstsein. Die Mechanismen, die für die Traumbildung verantwortlich sind, beeinflussen auch das Realitätserlebnis und die Selbstwahrnehmung im Wachen maßgeblich. Träume bescheren einem immerhin nicht selten die Erfüllung geheimster Wünsche. Doch sie bringen einen auch in Berührung mit der "dunklen Seite" der eigenen Persönlichkeit. "Wir glauben gerne, dass uns im Alltag die Vernunft leitet", sagt Hoffmann, "doch in Wahrheit werden wir von Kräften aus dieser verborgenen Welt in unserem Kopf gelenkt". Wer sich auf die nähere Beschäftigung damit einlässt, entdeckt den Stoff, aus dem die Träume sind.
Für Hoffmann besteht kein Zweifel, dass diese irrationalen Kräfte auch auf gesellschaftliche und politische Entwicklungen nachhaltigen Einfluss ausüben. Sei dies beim Umgang mit dem Klimawandel, bei der Entstehung von Verschwörungstheorien oder den Auswirkungen von Fake-News. "Im Traum werden störende Impulse im Sinne der Wunscherfüllung so umgedeutet, dass der lebenswichtige Schlaf nicht gestört wird. Dieselben Gesetze, die in unserer geheimen Welt im Schlaf gelten, sind auch für unser Bild der Realität verantwortlich - und verhindern ein Aufwachen im übertragenen Sinn".
Walter Hoffmann ist Psychoanalytiker, Klinischer Psychologe sowie Gesundheits-, Wirtschafts- und Arbeitspsychologe. Er leitet das Institut für Angewandte Tiefenpsychologie und ist Autor mehrerer erfolgreicher Sachbücher.
ORF
Im Schlaf schafft das Gehirn ein eigenständiges Wirklichkeitsbewusstsein. Die Mechanismen, die für die Traumbildung verantwortlich sind, beeinflussen auch das Realitätserlebnis und die Selbstwahrnehmung im Wachen maßgeblich. Träume bescheren einem immerhin nicht selten die Erfüllung geheimster Wünsche. Doch sie bringen einen auch in Berührung mit der "dunklen Seite" der eigenen Persönlichkeit. "Wir glauben gerne, dass uns im Alltag die Vernunft leitet", sagt Hoffmann, "doch in Wahrheit werden wir von Kräften aus dieser verborgenen Welt in unserem Kopf gelenkt". Wer sich auf die nähere Beschäftigung damit einlässt, entdeckt den Stoff, aus dem die Träume sind.
Für Hoffmann besteht kein Zweifel, dass diese irrationalen Kräfte auch auf gesellschaftliche und politische Entwicklungen nachhaltigen Einfluss ausüben. Sei dies beim Umgang mit dem Klimawandel, bei der Entstehung von Verschwörungstheorien oder den Auswirkungen von Fake-News. "Im Traum werden störende Impulse im Sinne der Wunscherfüllung so umgedeutet, dass der lebenswichtige Schlaf nicht gestört wird. Dieselben Gesetze, die in unserer geheimen Welt im Schlaf gelten, sind auch für unser Bild der Realität verantwortlich - und verhindern ein Aufwachen im übertragenen Sinn".
Walter Hoffmann ist Psychoanalytiker, Klinischer Psychologe sowie Gesundheits-, Wirtschafts- und Arbeitspsychologe. Er leitet das Institut für Angewandte Tiefenpsychologie und ist Autor mehrerer erfolgreicher Sachbücher.
ORF
Buchtipp: "Unsere geheime Welt im Schlaf. Wie Träume und Fantasien unser Leben bestimmen" von Walter Hoffmann, Goldegg, 2018
Ö1-Sendungen im Rahmen der ORF-Initiative bewusst gesund: "Schlaf dich wach"
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