14.4.18

 

Neue Bewohner in alten Bergdörfern

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Städten. Ländliche Regionen sind hingegen seit Generationen von zum Teil enormer Landflucht betroffen. Wie zum Beispiel zahlreiche periphere Gemeinden und Regionen der Alpen. Mit einschneidenden sozialen und ökologischen Folgen, wie Überalterung der Bergdörfer oder Verlust von Kulturlandschaft aufgrund fehlender agrarischer Maßnahmen.

Jetzt zeichnet sich ein siedlungsgeografischer Gegentrend ab: Wissenschafter/innen beobachten seit geraumer Zeit eine Migration aus der Stadt ins Gebirge. Vormals von Abwanderung betroffene Gemeinden und Regionen in den französischen, italienischen und slowenischen Alpen verzeichnen wieder verstärkten Zuzug. Was auch in anderen Bergregionen der Welt beobachtet wird.
Die "New Highlanders", wie die Wissenschaft die neuen Bergbewohner/innen der Alpen bezeichnet, sind keine Aussteiger und keine Arbeitsmigranten, vielmehr entscheiden sie sich bewusst für ein Leben im Gebirge. Vielerorts fungieren sie als wichtige Impulsgeber, revitalisieren verlassene Siedlungen und Dörfer. Humangeografische Studien haben gezeigt, dass sich dort, wo jemand wieder als Landwirt ("New Farmer") tätig wird, die ökologische Situation in kurzer Zeit deutlich verbessert. Etwa, was den Hochwasserschutz oder Hangrutschungen betrifft.

Hat der neue Zuzug in die Alpen das Potenzial für eine nachhaltige Regionalentwicklung? Wird die Abwanderung aus einzelnen Regionen gemildert, gestoppt oder gar ins Gegenteil verkehrt? Und warum ist der Trend der Wiederbesiedlung am Ostrand der Alpen - wie etwa in der Steiermark oder in Niederösterreich - nicht zu beobachten?

Ein "Salzburger Nachtstudio" über den Siedlungsraum Alpen von Wolfgang Bauer.

Ö1
 

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