3.5.18
Terrorjagd im Netz
Alle großen Terroranschläge seit dem 11. September 2001 geschahen trotz
Massenüberwachung. Im Gegenteil machte nicht zuletzt die durch
Massenüberwachung generierte Datenflut es den Analysten oft unmöglich,
die Täter rechtzeitig zu finden. Auch bei jenen Anschlägen, die
verhindert werden konnten, lag dies nicht an der Massenüberwachung,
sondern in den meisten Fällen an Hinweisen aus der Bevölkerung,
traditioneller Polizeiarbeit, gezielter Überwachung und manchmal auch
purem Glück. Warum weiten die Regierungen dann immer noch die
Massenüberwachung aus, wie im deutschen Gesetz zur BND-Reform, dem
britischen Investigatory Powers Act, dem österreichischen Polizeilichen
Staatsschutzgesetz? Und warum wird ein Bericht des Pentagons über eine
erfolgreiche Alternative zur Massenüberwachung noch immer unter
Verschluss gehalten? Wem nützt Massenüberwachung eigentlich? Und wer
verdient daran?
In Wien arbeitet nun ein Team um einen Terrorabwehrspezialisten an einer Überwachungslösung, die Sicherheit garantieren soll, ohne das Grundrecht auf Privatsphäre aufzuheben. Und dieses Programm ähnelt verblüffend jener Alternative zur Massenüberwachung, die vom Pentagon unter Verschluss gehalten wird. Die investigative Dokumentation nimmt die Zuschauer mit in die Welt der Terroranalyse und Terrorbekämpfung von Wien über Berlin, London, Paris und Brüssel bis nach Washington D.C., zu Sicherheitsexperten, Big-Data-Analysten und Whistleblowern. Eine brisante Dokumentation aus hochaktuellem Anlass.
Die investigative Dokumentation nimmt die Terror-Anschläge seit 2015 unter die Lupe und sucht nach gemeinsamen Mustern. Warum haben die Nachrichtendienste mit ihrer Massenüberwachung versagt? Die Dokumentation nimmt die Zuschauer mit in die Welt der Terror-Analyse und Terror-Bekämpfung von Wien über Berlin, London, Paris und Brüssel bis nach Washington DC.
Phönix
futurezone
In Wien arbeitet nun ein Team um einen Terrorabwehrspezialisten an einer Überwachungslösung, die Sicherheit garantieren soll, ohne das Grundrecht auf Privatsphäre aufzuheben. Und dieses Programm ähnelt verblüffend jener Alternative zur Massenüberwachung, die vom Pentagon unter Verschluss gehalten wird. Die investigative Dokumentation nimmt die Zuschauer mit in die Welt der Terroranalyse und Terrorbekämpfung von Wien über Berlin, London, Paris und Brüssel bis nach Washington D.C., zu Sicherheitsexperten, Big-Data-Analysten und Whistleblowern. Eine brisante Dokumentation aus hochaktuellem Anlass.
Die investigative Dokumentation nimmt die Terror-Anschläge seit 2015 unter die Lupe und sucht nach gemeinsamen Mustern. Warum haben die Nachrichtendienste mit ihrer Massenüberwachung versagt? Die Dokumentation nimmt die Zuschauer mit in die Welt der Terror-Analyse und Terror-Bekämpfung von Wien über Berlin, London, Paris und Brüssel bis nach Washington DC.
Phönix
Der österreichische Regisseur
Friedrich Moser zeigt in seiner Doku „Terrorjagd im Netz“ das Versagen
der Massenüberwachung.
14 Terroranschläge forderten mehr als 400 Tote in den vergangenen beiden Jahren. Bei jedem der Anschläge in Paris, London, Brüssel, Nizza, Madrid oder Berlin war zumindest ein Attentäter polizeibekannt. Verhindert werden konnten die Anschläge trotz hoher Terrorwarnstufe und
Massenüberwachung nicht. An diesem Punkt setzt die Dokumentation "Terrorjagd im Netz" des österreichischen Regisseurs Friedrich Moser an, die am Dienstag um 20.15 Uhr auf Arte zu sehen ist. Im Mittelpunkt der investigativen Reportage steht die Frage, warum die Massenüberwachung, die seit den Anschlägen am 11. September 2001 in den USA weltweit um sich greift, bei der Verhinderung von Anschlägen versagt.
Gezielte Vorgangsweisen
Es brauche eine gezieltere Vorgangsweise, meint der Terrorexperte
Robert Wesley: „Nicht mehr, sondern besseren Zugang zu
Informationen, damit die Analyseteams nicht in Daten ertrinken.“ An
einem solchen Zugang arbeitet
Wesley
gemeinsam mit Mathematikern und Experten für künstliche Intelligenz und
maschinelles Lernen, darunter auch der Wiener Datenanalyst Christian Weichselbaum.
Analysiert werden etwa öffentlich zugängliche Informationen, unter
anderem Kontakte und Verbindungen in Online-Netzwerken: „Das ist genug,
um umfangreiche Rückschlüsse ziehen zu können“, sagt Weichselbaum. Ohne die Privatsphäre Unbeteiligter verletzen oder in Computer einbrechen zu müssen, wie er in der Dokumentation betont.
Ein solches System wurde bereits auch beim US-Geheimdienst NSA entwickelt, von dessen technischen Direktor William Binney (futurezone-Interview), der auch im Zentrum von Mosers 2016 veröffentlichten Kinofilm „A Good American“ steht. Zum Einsatz kam Thin Thread, so der Name des Programms, allerdings nie. Die Massenüberwachung schien den Verantwortlichen verlockender.
Ein solches System wurde bereits auch beim US-Geheimdienst NSA entwickelt, von dessen technischen Direktor William Binney (futurezone-Interview), der auch im Zentrum von Mosers 2016 veröffentlichten Kinofilm „A Good American“ steht. Zum Einsatz kam Thin Thread, so der Name des Programms, allerdings nie. Die Massenüberwachung schien den Verantwortlichen verlockender.
Big Business
Und die wurde, wie Moser in seiner Dokumentation offenlegt, auch aus anderen Gründen bevorzugt: Massenüberwachung ist ein riesiges Geschäft, allein in den
USA
fließen jährlich mehr als hundert Milliarden Dollar in die zunehmend an
private Firmen ausgelagerte Bespitzelung. Private Überwachungsmonopole,
die aufs engste mit dem Silicon Valley und der Wall Street verflochten sind, haben das Kommando übernommen, heißt es in dem Dokumentarfilm. Der Trend macht auch vor Europa nicht halt. Oder wie der Sicherheitsforscher Ben Hayes sagt: „Staatssicherheit wird ein globales Big Business.“
Mosers investigativer Dokumentarfilm zeichnet ein hintergründiges Bild der Terrorbekämpfung und ihrer Fallstricke. Zu Wort kommen neben Sicherheitsexperten und Militärs auch der Science-Fiction-Autor Cory Doctorow und der Whistleblower Edward Snowden. Und der sagt: "Wenn man alles sammelt, dann versteht man nichts. Man ertrinkt in einer Flut von Informationen und übersieht das Wesentliche.“
Mosers investigativer Dokumentarfilm zeichnet ein hintergründiges Bild der Terrorbekämpfung und ihrer Fallstricke. Zu Wort kommen neben Sicherheitsexperten und Militärs auch der Science-Fiction-Autor Cory Doctorow und der Whistleblower Edward Snowden. Und der sagt: "Wenn man alles sammelt, dann versteht man nichts. Man ertrinkt in einer Flut von Informationen und übersieht das Wesentliche.“
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