14.6.18
Bis es kein Zurück mehr gibt
Der oberste EU-Chef Jean-Claude Juncker sagte einmal sinngemäß:
„Wenn wir etwas einführen wollen, beschließen wir einen Teil davon und
warten ab. Wenn es keinen Aufschrei in der Bevölkerung gibt, beschließen
wir den nächsten Teil und so weiter, bis es kein Zurück mehr gibt.“ Nun
ist es so weit. Der letzte Akt der Entmündigung der Bürger steht vor
der Vollendung. Wenn die Freihandelsabkommen erst einmal durch das
Parlament beschlossen und vom Bundespräsidenten unterzeichnet sind, sind
die Staaten der Europäischen Union den Schiedsgerichten der Konzerne
unterworfen und können nach Belieben durch die Androhung von
Strafzahlungen manipuliert oder sogar erpresst werden. Selbst wenn eine
spätere Regierung aus den Verträgen aussteigen will, nützt das gar
nichts, die Beschlüsse der Schiedsgerichte, gegen die es übrigens kein
Rechtsmittel gibt, gelten noch für mindestens 15 Jahre weiter. Ich weiß
nicht, warum die verantwortlichen Politiker solche Verträge abschließen
wollen, obwohl sie sich selbst und das ganze Land den gierigen Krallen
der Konzerne ausliefern und abzusehen ist, dass angesichts von 80%
Gegnern in der Bevölkerung die nächste Wahl zu einem Debakel wird. H.-C.
Strache sollte sein Wahlversprechen einlösen und verhindern, dass so
weitreichende und die ganze Bevölkerung betreffende Verträge ohne
Volksabstimmung unterzeichnet werden, selbst wenn dadurch die Koalition
infrage gestellt werden würde. Gebraucht werden die Freihandelsverträge
definitiv nicht. Wir haben auch bisher sehr erfolgreich Handel mit aller
Welt betrieben. Handelserleichterungen führen nur zu vermehrtem
Schwerverkehr mit den bekannten Umweltbelastungen. Auf den Weltmeeren
sind 40.000 Handelsschiffe unterwegs, die großteils mit Schweröl
betrieben werden. Die 15 größten davon stoßen beispielsweise so viel
Schwefeldioxyd aus wie alle Kraftfahrzeuge weltweit zusammen. Der
weltweite Handel sollte also nicht ausgebaut, sondern eher eingeschränkt
werden. Wenn durch den „Handelskrieg“ von Donald Trump der Handel um 1%
verringert wird, hat er mehr für den Umweltschutz getan als alle
Klimakonferenzen und Umweltschutzorganisationen zusammen.