17.7.18

 

Fluchtursachen – Warum Menschen fliehen


68,5 Millionen Vertriebene. Nie zuvor waren so viele Menschen weltweit auf der Flucht, wie im 
vergangenen Jahr. Ein Nachlassen der Fluchtbewegungen ist nicht zu erwarten, so der aktuelle Bericht des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR. Warum aber fliehen Millionen von Menschen mit dem Risiko, ihr Leben dabei zu verlieren? Wer ist verantwortlich und was muss sich ändern, damit Menschen in ihrer Heimat leben können? Die Ursachen bekämpfen – das wird häufig gefordert. Tatsächlich ist es ebenso wichtig wie die Frage nach der Aufnahme von Geflüchteten.

In phoenix plus „Fluchtursachen – Warum Menschen fliehen“ wird nach möglichen Antworten gesucht. Zu Gast im Studio sind Thomas Gebauer, Geschäftsführer von medico international e.V. und der Friedens- und Konfliktforscher Professor Conrad Schetter vom Internationalen Konversionszentrum Bonn (BICC).

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Im Zuge der sogenannten Flüchtlingskrise wird häufig die Bekämpfung von Fluchtursachen als wirkungsvollste Lösung benannt. Praktisch wird allerdings vor allem Fluchtabwehr betrieben, indem sich die reicheren Weltregionen zunehmend abschotten. Was müsste also passieren, um Fluchtursachen wirklich ganzheitlich zu bekämpfen?
Ob Krieg und Gewalt, Verfolgung und Diskriminierung, Armut und Perspektivlosigkeit, Umweltzerstörung und Klimawandel oder Rohstoffhandel und Landraub – meist sind diese häufigsten Fluchtursachen eng miteinander verwoben, und sehr oft hängen sie mit der zunehmenden globalen Ungleichheit zwischen Arm und Reich sowie mit den Produktions- und Lebensweisen des Globalen Nordens zusammen.
Allein die Zahl der Klimaflüchtlinge wird heute bereits auf über 20 Millionen geschätzt, bis zum Jahr 2050 wird sich diese Zahl vermutlich deutlich erhöhen. Die Verantwortung der Industrieländer liegt beim Thema Klimawandel auf der Hand, und trotzdem werden Klimaveränderungen und Umweltzerstörung bislang nicht als Asylgrund anerkannt. Gerade Flucht aus „wirtschaftlichen Gründen“ wird häufig als illegitim dargestellt und den Betroffenen keinerlei Schutzperspektive geboten. Dabei kann nicht außer Acht gelassen werden, dass auch „ungerechte Handels- und Wirtschaftsbeziehungen, […] die Ausplünderung von Rohstoffvorkommen oder die Zerstörung lokaler Märkte“ Armut und Perspektivlosigkeit anderswo mitverursachen.

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