15.9.18
Wie die DDR ihre Bürger wegsperren wollte
Es ist ein perfider Plan, der im Auftrag der DDR-Regierung
1967 initiiert und bis November 1989 perfektioniert und ständig
aktualisiert wird. Ziel der Direktive ist es, einen Volksaufstand wie am
17. Juni 1953 schon im Keim zu ersticken. Der Plan soll deshalb im
Falle von inneren Krisen in der DDR-Gesellschaft potenzielle Gegner des
Staates sofort durch Verhaftung und Isolierung zum Schweigen bringen.
Dafür erfasst die Staatssicherheit mehr als 86.000 DDR-Bürger im so
genannten "Vorbeugekomplex". Hier sammelt das MfS alle jene, die es als
gefährlich betrachtet: Friedens- und Umweltaktivisten, Oppositionelle
aus Kirchenkreisen, Künstler, Andersdenkende, Ausreiseantragsteller.
Aber dabei belässt es die Stasi nicht. Sie plant mit deutscher
Gründlichkeit die Festnahmen und die Bereitstellung von
Isolierungslagern für über 10.000 Menschen samt Bewachung und
Versorgung. Es ist eine logistische Meisterleistung. Dass dieses
Vorgehen gegen die Gesetze der DDR, gegen Menschenrechte und gegen die
von der DDR unterschriebene Schlussakte von Helsinki verstößt, stört in
der SED- und MfS-Führung niemand.
Anhand von aufgefundenen Stasi-Dokumenten sowie von Zeitzeugenberichten rekonstruiert der Film dieses gewaltige Planspiel von unfassbarem Ausmaß und erschreckender Präzision. Und er geht der entscheidenden Frage nach, warum dieser Plan in den heißen Tagen des Wendeherbstes 1989 nicht zur Anwendung kommt.
ARD 01.10.2018 23:30 - 00:15
Anhand von aufgefundenen Stasi-Dokumenten sowie von Zeitzeugenberichten rekonstruiert der Film dieses gewaltige Planspiel von unfassbarem Ausmaß und erschreckender Präzision. Und er geht der entscheidenden Frage nach, warum dieser Plan in den heißen Tagen des Wendeherbstes 1989 nicht zur Anwendung kommt.
ARD 01.10.2018 23:30 - 00:15