21.5.19
Entstellung von Notre Dame de Paris geplant
Wie befürchtet, so eingetreten: Weltweit überbieten sich Architekten mit
kuriosen und supermodernen Vorschlägen für den Wiederaufbau des Daches
der Kathedrale. Droht das Symbol des christlichen Frankreichs zum
Multikulti-Tempel zu werden?
Viele Franzosen haben
es schon befürchtet und hatten bereits im Vorfeld Kampagnen und
Initiativen gestartet, um Notre Dame de Paris vor modernen Bausünden
oder multikulturellen Baueinflüssen zu bewahren [siehe Bericht »Freie Welt«].
Denn die Kathedrale ist nicht nur Symbol und Abbild der französischen
Nation, sondern auch ein steinernes Buch, ein kollektives
Erinnerungsarchiv der französischen Geschichte. Mit all ihren Aus- und
Umbauten erzählt die Kirche von der der Kulturgeschichte Frankreichs.
Die Befürchtungen waren
nicht aus der Luft ergriffen. Tatsächlich haben sich bereits weltweit
Architekten an den Computer oder Zeichentisch gesetzt, um neue Entwürfe
für das Dach der Kathedrale und den Mittelturm zu entwerfen [siehe
Berichte mit Beispielen »Der Standard«, »New York Times«]. Sogar der französische Präsident Emmanuel Macron kann sich beim Wiederaufbau eine »zeitgenössische Geste« vorstellen, was von konservativen Politikern – zurecht – heftig kritisiert wurde.
Wie beim Reichstag mit
seiner Glasdachkuppel, so sind auch viele Glasdächer unter den
Vorschlägen dabei. Manche Vorschläge muten futuristisch an, andere
verzerren die Kirche zum Multikulti-Tempel. Manche fordern gerade dazu auf, einen Multi-Kulti-Tempel aus dem Bauwerk zu machen, um die Konservativen und Nationalisten zu provozieren und zu ärgern.
Doch KEINER dieser
Vorschläge zeugt davon, dass die Architekten die kulturelle, historische
und symbolische Bedeutung der Kathedrale begriffen zu haben. Jede
Kleinigkeit im Gebäude erzählt eine Geschichte, hinter jeder
Bauveränderung steht ein historisches Ereignis. Alles hat Bedeutung.
Doch moderne Architekten sind keine Kunst- und Bauhistoriker. Sie können
in alten Bauten nicht lesen. Sie sind historische Analphabeten. Daher
ist Notre Dam für viele auch nur eine »Kirche«.
Die Architekten von
heute, die mit ihren Metall-, Glas- und Beton-Bauten einen Keil in das
Bauwerk treiben oder alles mit Glas überkuppeln wollen, zerreißen das
Gesamtbild. Und wenn dann noch zusätzlich der ideologische Aspekt
hinzukommt, dass Notre Dame de Paris die multikulturelle Gegenwart und
Zukunft Frankreichs darstellen soll, anstatt die reiche Geschichte
widerzuspiegeln, dann ist in der Tat ein weiteres Symbol des Abendlandes
vernichtet. Es wäre ein düsteres Vorzeichen auf das, was noch kommen
könnte.
Kommentare:
Wen soetwas interessiert: Es gibt da einen dystopischen Roman aus
jüngster Zeit. Inzwischen auch in deutscher Übersetzung „Die Moschee
Notre Dame“. Kein besonders gutes Buch – finde ich persönlich - aber
gut geschrieben. Und wer ein Faible für Geschichte im Stil von Dan Brown
hat, könnte es mögen. Er sei aber gewarnt, dass die „Guten“ in der
Geschichte lauter erzkonservative Katholiken sind.
Ich stehe im Alltag quasi „mit einem Bein“ in Frankreich. Es ist klar, dass Notre Dame im Zuge der Restaurierung umgewidmet werden wird. Die Satire mit der Moschee in der Zeitung hat leider einen wahren Kern. ND wird höchstwahrscheinlich ein Multireligiöses Zentrum zur Versöhnung der Religionen werden. Der derzeitige „Papst“ hat ja auch den entsprechenden Hang zu diesen Entwicklungen. Der Vatikan wird sich dem also nicht mehr entgegenstemmen und die französischen Bischöfe sind genau solche Luschen wie die unsrigen.
Wir werden die wahre Brandursache vielleicht erst am Jüngsten Tag kennen. Es gibt auf jeden Fall Widersprüche zwischen den offiziellen Erklärungen, dem, was man beobachten konnte, und dem, was laut Fachleuten möglich war . Wer sich die Rede ansieht, die Macron noch im Angesicht der Flammen gehalten hat, merkt, dass er irgendwann die „Maske“ fallen lässt und regelrecht frohlockt, während seine Truppe eisern Entsetzen mimt. Macrons Rede war derartig geschliffen und programatisch, dass viele Franzosen vermuten, er hätte sie eigens für den Anlass auswendig gelernt. Aber wann, wenn das nicht geplant war. Er will jetzt eine „neue“, eine „bessere“ Nation hat er gesagt, und der Wiederaufbau solle zum Symbol dafür werden.
In Notre Dame sind auch in der Vergangenheit schon Dinge geschehen, die französische Katholiken als „Blasphemie“ ansehen – wie die Anbetung der Vernunft in Person einer Prostituierten während der frz. Revolution – oder – wie die Krönung des Ursupators Napoleon - als grenzwertig empfinden. Das inzwischen alle Kulturdenkmäler Europas im Zuge einer Disneylandisierung der Alltagskultur touristisch zur Schau gestellt werden, macht es ja auch nicht besser.
Ich stehe im Alltag quasi „mit einem Bein“ in Frankreich. Es ist klar, dass Notre Dame im Zuge der Restaurierung umgewidmet werden wird. Die Satire mit der Moschee in der Zeitung hat leider einen wahren Kern. ND wird höchstwahrscheinlich ein Multireligiöses Zentrum zur Versöhnung der Religionen werden. Der derzeitige „Papst“ hat ja auch den entsprechenden Hang zu diesen Entwicklungen. Der Vatikan wird sich dem also nicht mehr entgegenstemmen und die französischen Bischöfe sind genau solche Luschen wie die unsrigen.
Wir werden die wahre Brandursache vielleicht erst am Jüngsten Tag kennen. Es gibt auf jeden Fall Widersprüche zwischen den offiziellen Erklärungen, dem, was man beobachten konnte, und dem, was laut Fachleuten möglich war . Wer sich die Rede ansieht, die Macron noch im Angesicht der Flammen gehalten hat, merkt, dass er irgendwann die „Maske“ fallen lässt und regelrecht frohlockt, während seine Truppe eisern Entsetzen mimt. Macrons Rede war derartig geschliffen und programatisch, dass viele Franzosen vermuten, er hätte sie eigens für den Anlass auswendig gelernt. Aber wann, wenn das nicht geplant war. Er will jetzt eine „neue“, eine „bessere“ Nation hat er gesagt, und der Wiederaufbau solle zum Symbol dafür werden.
In Notre Dame sind auch in der Vergangenheit schon Dinge geschehen, die französische Katholiken als „Blasphemie“ ansehen – wie die Anbetung der Vernunft in Person einer Prostituierten während der frz. Revolution – oder – wie die Krönung des Ursupators Napoleon - als grenzwertig empfinden. Das inzwischen alle Kulturdenkmäler Europas im Zuge einer Disneylandisierung der Alltagskultur touristisch zur Schau gestellt werden, macht es ja auch nicht besser.