23.9.08

 

Selbsttäuschung

Die Welt, die wir sehen, spiegelt lediglich unseren eigenen inneren Bezugsrahmen wider: die vorherrschenden Ideen, Wünsche und Gefühle in unserem Geist. "Wahrnehmung wird durch Projektion erzeugt".

Erst schauen wir nach innen und entscheiden uns für die Art der Welt, die wir sehen wollen, dann projizieren wir diese Welt nach außen und machen daraus die Wahrheit, wie wir sie sehen. Wir machen sie durch unsere Deutungen dessen, was wir sehen, wahr.

Wenn wir die Wahrnehmung dazu verwenden, unsere eigenen Fehler - unseren Ärger, unsere Angriffsimpulse, unseren Mangel an Liebe in welcher Form auch immer - zu rechtfertigen, so werden wir eine Welt des Bösen, der Zerstörung, der Böswilligkeit, des Neides und der Verzweiflung sehen.

Das alles müssen wir vergeben lernen, und zwar nicht deshalb, weil wir "gut" und "barmherzig" sind, sondern weil das, was wir sehen, nicht wahr ist. Wir haben die Welt durch unsere verdrehten Abwehrmechanismen verzerrt und sehen deshalb etwas, was nicht vorhanden ist.

Indem wir unsere Wahrnehmungsfehler erkennen lernen, lernen wir auch, über sie hinwegzusehen oder zu "vergeben". Gleichzeitig vergeben wir uns selbst, indem wir über unsere verzerrten Selbstkonzepte zu dem SELBST blicken, DAS GOTT in uns und als uns erschaffen hat.

Die Sünde wird als "Mangel an Liebe" definiert. Da die Liebe das einzige ist, was es gibt, ist Sünde aus der Sicht des HEILIGEN GEISTES ein Fehler, der zu berichtigen ist, und nicht etwas Böses, das bestraft werden soll.

Unser Gefühl der Unzulänglichkeit, der Schwäche und der Unvollständigkeit kommt von der starken Investition in das "Mangelprinzip", das die ganze Welt der Illusionen beherrscht. Von diesem Standpunkt aus suchen wir in anderen, was uns unserem Gefühl nach fehlt.

Wir "lieben" einen anderen, um selber etwas zu bekommen. Das ist es in der Tat, was in der Traumwelt als Liebe gilt. Es kann gar keinen größeren Fehler als diesen geben, denn die Liebe ist unfähig, irgend etwas zu verlangen.

Nur Geist mit Geist kann sich wirklich verbinden, und wen GOTT als eins verbunden hat, den kann kein Mensch trennen. Allerdings ist nur auf der Ebene des CHRISTUSGEISTES wahre Vereinigung möglich und tatsächlich nie verloren gegangen.

Das "kleine Ich" sucht sich durch äußere Bestätigung, äußere Besitztümer und äußere "Liebe" zu erhöhen.
Das SELBST, DAS GOTT erschaffen hat, braucht nichts. Es ist auf ewig vollständig, sicher, geliebt und liebend. Es sucht mit anderen zu teilen, statt zu bekommen; sich auszudehnen, statt zu projizieren. Es hat keine Bedürfnisse und will sich nur aus dem gegenseitigen Bewußtsein der Fülle heraus mit anderen verbinden.

Die besonderen Beziehungen der Welt sind zerstörerisch, selbstsüchtig und auf kindische Art egozentrisch. Doch können diese Beziehungen, wenn sie dem HEILIGEN GEIST übergeben werden, zu den heiligsten Dingen auf Erden werden: zu den Wundern, die den Weg zur Rückkehr in den HIMMEL weisen.

Die Welt verwendet ihre besonderen Beziehungen als eine letzte Waffe zum Ausschließen und als eine Demonstration der Getrenntheit. Der HEILIGE GEIST verwandelt sie in vollkommene Lektionen der Vergebung und des Erwachens aus dem Traum.

Jede ist eine Gelegenheit, Wahrnehmungen heilen und Fehler berichtigen zu lassen. Jede ist eine weitere Möglichkeit, sich selber dadurch zu vergeben, daß man dem anderen vergibt. Und jede wird zu einer weiteren Einladung an den HEILIGEN GEIST und die Erinnerung an GOTT.

Die Schau CHRISTI ist die Gabe des HEILIGEN GEISTES und GOTTES Alternative zur Illusion der Trennung und zum Glauben an die Wirklichkeit von Sünde, Schuld und Tod.

Sie ist die eine Berichtigung aller Fehler der Wahrnehmung, die Aussöhnung der scheinbaren Gegensätze, auf denen diese Welt basiert.

Ihr gütiges Licht zeigt alle Dinge von einem anderen Standpunkt aus und spiegelt jenes Denksystem, das aus der Erkenntnis hervorgeht und die Rückkehr zu GOTT nicht nur möglich, sondern unvermeidlich macht.

Das, was als Ungerechtigkeiten angesehen wurde, die jemandem von jemand anderem angetan wurden, wird jetzt zu einem Ruf nach Hilfe und Vereinigung.

Sünde, Krankheit und Angriff werden als Fehlwahrnehmungen gesehen, die nach Abhilfe durch Sanftheit und Liebe rufen.

Abwehrmechanismen werden niedergelegt, weil sie da, wo es keinen Angriff gibt, nicht nötig sind.

Die Bedürfnisse unserer Brüder werden zu unseren eigenen, weil sie die Reise mit uns unternehmen, wenn wir zu GOTT gehen. Ohne uns würden sie ihren Weg verlieren. Und ohne sie könnten wir unseren eigenen Weg nie finden.

Vergebung anzubieten ist die einzige Möglichkeit, sie selbst zu haben, denn sie spiegelt das Gesetz des HIMMELS wider. Durch die Vergebung wird das Denken der Welt umgekehrt.

Die Welt, der vergeben ist, wird zu des HIMMELS Pforte, weil wir uns durch ihr Erbarmen endlich selbst vergeben können.

Indem wir keinen in der Schuld gefangenhalten, werden wir frei.

Indem wir CHRISTUS in allen unseren Brüdern anerkennen, erkennen wir SEINE Gegenwart in uns selber wieder.

Indem wir alle unsere Fehlwahrnehmungen vergessen und wenn nichts aus der Vergangenheit uns zurückhält, können wir uns an GOTT erinnern.

Darüber hinaus kann Lernen nicht gehen.

Wenn wir bereit sind, wird GOTT SELBST den letzten Schritt in unserer Rückkehr tun.

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