31.3.09

 

Sprechende Schuldgefühle

Welche Arten von Schuldgefühlen gibt es?
Wie viele Schuldgefühle sind gut?
Wie gehe ich mit ihnen um?

Diese Fragen beantwortete die Theologin und Psychotherapeutin Dr. Maria Riebl vor kurzem im Kapitelsaal in Salzburg.

"Schuldgefühl ist nicht gleich Schuldgefühl", so die Expertin.
Es gebe ein gesundes Schuldgefühl, das wir bräuchten, um fair miteinander umzugehen und das uns darauf aufmerksam mache, wenn wir Schaden angerichtet haben.

Zu viele Schuldgefühle seien allerdings ungesund und könnten sogar krank machen. "Vor allem Frauen sind für ein Zuviel an Schuldgefühlen anfällig", weiß Riebl.

Jeder Mensch mache Fehler, meistens unbewusst. Schuld treffe einen nur, wenn man einen Fehler bewusst initiiert habe. „Oft steht das Ideal einer perfekten Welt hinter einem Schuldgefühl“, meinte die Theologin. Ein erster Schritt sei die Akzeptanz der eigenen Fehler. „Die Versöhnung mit den eigenen Grenzen ist aber eine schwere Aufgabe“, sagte Riebl.

Helfen könne dabei, sich anzusehen, wie man selbst mit den Fehlern anderer umgeht, um sich dann zu fragen: „Warum darf ich eigentlich keine Fehler haben?“

Der Umgang mit hartnäckigen Schuldgefühlen sei sehr schwierig, versicherte die Psychotherapeutin. Allerdings gebe es Wege zum Erkennen und Umgehen. Eine Möglichkeit sei, das Schuldgefühl als Stimme, die zu einem spricht, wahrzunehmen. Komme einem der Klang dieser Stimme von früher bekannt vor, sei das der erste Schritt der Befreiung. Dadurch betrachte man sich nämlich selbst aus der Distanz und erkenne, dass dieses alte Schuldgefühl nichts mit dem heutigen Ich zu tun hat.

Diskussionsabend zum Thema "Schuldgefühle" mit Psychotherapeutin Maria Riebl in Salzburg

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