24.3.09

 

Auf die innere Stimme hören

"Etwas in meinem Inneren trieb mich unaufhörlich, mich den Armen unserer Zeit zu widmen, insbesondere den jungen Abhängigen, denn sie haben keine Sicherheit, keine Familie, kein Selbstwertgefühl. Sie sind Ausgestoßene und deshalb misstrauisch gegen alle."

"Ich bin jeden Tag glücklicher zu leben, geboren zu sein. Und noch zufriedener bin ich, weil der Herr mich in den Umstand versetzt hat, daß ich mich nicht mehr um mich selbst sorgen kann. In meinem Leben habe ich nie viel Zeit gehabt, um an mich zu denken, wie es mir ging, ob ich glücklich oder traurig, gut oder schlecht war. Ich habe immer auf andere achten müssen. Mir wurde bewußt, daß sie es waren, die mich als Mensch, als Christ und als Ordensfrau weiter gebracht haben.

Schon seit vielen Jahren bin ich glücklich verheiratet – mit dem Sohn des Zimmermanns aus Nazareth. Auch Er war Schreiner, und jeden Tag entdecke ich aufs Neue, daß Dienen Herrschen bedeutet, indem ich mit Ihm gehe in einem fortwährend erneuerten Leben und einer stets neuen Freude.

Es gibt kein „Reich“, das faszinierender wäre, größer, erstaunlicher, reicher als das Herz des Menschen.Dem väterlichen Herzen Gottes zu Diensten sein, indem man Menschen dient, heißt wirklich das Privileg haben, zu regieren, die Erschöpfung zu besiegen, die Müdigkeit, die Depression, die Angst.

Wir wenden uns um und reichen die Hand einem anderen, der noch mehr leidet als wir. Es ist ein großes Geschenk, die Armen bei uns zu haben. Und wenn ich „arm“ sage, denke ich an deinen Vater, deinen Ehemann, deine Frau, deinen Bruder, damit wir immer über unsere Grenzen hinausgehen und die Last unserer Müdigkeit überwinden. Das ist konkrete Lebenserfahrung, daß derjenige das Leben findet, der es verliert.“

Lebenszeugnis Sr. Elvira, Cenacolo

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