4.1.14
Goldman Sachs - Eine Bank lenkt die Welt
Seit fünf Jahren steht die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs
für sämtliche Exzesse und Entgleisungen der Finanzspekulation. Durch
hochspekulative Geschäfte mit der Zahlungsunfähigkeit der amerikanischen
Privathaushalte konnte sich die Bank an der aktuellen Finanzkrise
bereichern und wurde dank ihrer politischen Verbindungen selbst vor dem
Bankrott bewahrt. Als die amerikanische Krise über den Atlantik nach
Europa schwappte, wurde Goldman Sachs zu einem der Protagonisten der
Euro-Krise: Die Bank soll gegen die europäische Einheitswährung
spekuliert und die griechische Staatsschuldenbilanz mit Hilfe komplexer
und undurchsichtiger Währungsgeschäfte geschönt haben. Als die
europäischen Regierungen nacheinander dem Zorn der Wähler zum Opfer
fielen, nutzte Goldman Sachs die Gunst der Stunde, um ihr komplexes
Einflussgeflecht auf den alten Kontinent auszuweiten. Goldman Sachs ist
mehr als eine Bank. Sie ist ein unsichtbares Imperium, dessen Vermögen
mit 700 Milliarden Euro das Budget des französischen Staates um das
Zweifache übersteigt. Sie ist ein Finanzimperium auf der Sonnenseite,
das die Welt mit seinen wilden Spekulationen und seiner Profitgier in
ein riesiges Kasino verwandelt hat. Mit weltweit einzigartigen
Verflechtungen und einem Heer aus 30.000 Bankern konnte Goldman Sachs
auch in den letzten fünf Krisenjahren kräftige Gewinne einstreichen,
seine Finanzkraft weiter ausbauen, seinen Einfluss auf die Regierungen
stärken und sich vonseiten der amerikanischen und europäischen Justiz
völlige Straffreiheit zusichern. Das Geschäftsgebaren der Bank ist
überaus diskret. Ihr Einfluss reicht weit in den Alltag der Bürger
hinein - vom Facebook-Börsengang über die Ernennung des Präsidenten der
Europäischen Zentralbank bis hin zum Lobbying gegen die Regulierung des
Finanzsektors. Der Arm der Bank ist lang, und sie befindet sich stets
auf der Gewinnerseite.