17.2.14
Euthanasie - unsere todbringende Gesellschaft
Der Philosoph Jean-François Mattéi, Ethiker und Mitglied des Institut Universitaire de France, reagiert in einem Interview mit dem Figaro
auf die Legalisierung der Euthanasie Minderjähriger in Belgien und auf
den Fall Vincent Lambert in Frankreich. Lambert liegt seit einem Unfall
seit Monaten im Koma, Familie und Ärzte sind über das weitere Vorgehen
auch untereinander zerstritten. Mattéi, der ein engagiertes Essay über
die "Erschöpfung der europäischen Kultur" geschrieben hat, sieht tiefere
Ursachen für die Problematik.
Belgien ist seit gestern das erste Land der Welt, in dem die Euthanasie Minderjähriger legal ist. Was denken Sie über diesen Beschluß?
Wir leben in einer todbringenden Gesellschaft, die unter dem Deckmantel der Menschlichkeit bzw. der Menschenfreundlichkeit jene störenden, schwachen oder kranken Menschen beseitigen will, die nicht den Kriterien eines liberalen Individuums entsprechen. Hinter alledem versteckt sich eine utilitaristische Sichtweise, die insbesondere in den Werken des australischen Philosophen Peter Singer entwickelt wird, der von Neugeborenen als von „Unpersonen“ spricht und die Euthanasie und sogar den Kindesmord an diesen „Überzähligen“ rechtfertigt. Als Jacques Monod 1965 den Nobelpreis für Biologie erhielt, sagte er bereits voraus dass „die moderne Welt nicht um die Eugenik herumkomme.“
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Belgien ist seit gestern das erste Land der Welt, in dem die Euthanasie Minderjähriger legal ist. Was denken Sie über diesen Beschluß?
Wir leben in einer todbringenden Gesellschaft, die unter dem Deckmantel der Menschlichkeit bzw. der Menschenfreundlichkeit jene störenden, schwachen oder kranken Menschen beseitigen will, die nicht den Kriterien eines liberalen Individuums entsprechen. Hinter alledem versteckt sich eine utilitaristische Sichtweise, die insbesondere in den Werken des australischen Philosophen Peter Singer entwickelt wird, der von Neugeborenen als von „Unpersonen“ spricht und die Euthanasie und sogar den Kindesmord an diesen „Überzähligen“ rechtfertigt. Als Jacques Monod 1965 den Nobelpreis für Biologie erhielt, sagte er bereits voraus dass „die moderne Welt nicht um die Eugenik herumkomme.“
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